Virtual Machine Management Service
Was ist der Virtual Machine Management Service?
Der Virtual Machine Management Service (Hyper-V Verwaltungsdienst), auch bekannt als VMMS oder vmms.exe, ist das Hauptmodul im Microsoft-Windows-Betriebssystem zur Steuerung der virtuellen Maschinen (VM) auf einem Hyper-V-Server. Der Virtual Machine Management Service ist eine Kernkomponente der Hyper-V-Plattform und spielt eine entscheidende Rolle bei der VM-Verwaltung. Der Dienst wird in der Regel unter dem lokalen Systemkonto ausgeführt, das über dieselben Dateirechte und -berechtigungen wie das Administratorkonto in der Administratorgruppe verfügt.
Hyper-V ist ein Windows-basierter Hypervisor, der die Virtualisierung von Hardware ermöglicht. Der Hypervisor verwendet Partitionen, um eine isolierte Umgebung für die Ausführung der virtuellen Maschine zu erstellen. Hyper-V wird immer mit einer übergeordneten Partition implementiert, auf der das Windows-Betriebssystem ausgeführt wird. Die Partition enthält den gesamten Stack für die Virtualisierungsverwaltung, einschließlich des Virtual Machine Management Services. Die übergeordnete Partition generiert auch eine oder mehrere untergeordnete Partitionen, eine für jede VM und ihr Gastbetriebssystem.
Der Virtual Machine Management Service steuert alle Aspekte der VM-Erstellung und -Verwaltung auf einem Hyper-V-Server. Der Dienst stellt eine Reihe von APIs bereit, die auf Windows Management Instrumentation basieren, der Implementierung des Web-Based-Enterprise-Management-Standards von Microsoft. Die APIs ermöglichen den Zugriff auf die VMs und die Ausführung einzelner Verwaltungsaufgaben.
Ausführung des Virtual Machine Management Services
Der Virtual Machine Management Service wird als Standard-Windows-Dienst zusammen mit mehreren anderen Hyper-V-Diensten ausgeführt. Administratoren können über das Dienstprogramm, ein MMC-Snap-In (Microsoft Management Console), auf den Dienst zugreifen. In diesem Snap-In werden alle auf einem lokalen oder Remote-System installierten Dienste aufgelistet. Im Service-Snap-In können Administratoren auf den Virtual Machine Management Service doppelklicken, um dessen Eigenschaften zu öffnen (siehe Abbildung 1).

Die Eigenschaften zeigen an, dass die ausführbare Datei für den Virtual Machine Management Service vmms.exe lautet. Aus diesem Grund wird der Service manchmal mit seinem Dateinamen bezeichnet. In diesem Fall ist der Service so eingerichtet, dass er automatisch gestartet und unter dem lokalen Systemkonto angemeldet wird, das auf der Registerkarte Anmelden (Log On) angezeigt werden kann. Der Service hängt auch von zwei anderen Microsoft-Komponenten ab, Remote Procedure Call und Windows Management Instumentation, wie auf der Registerkarte Abhängigkeiten (Dependencies) angegeben.
Der Virtual Machine Management Service bietet Administratoren die vollständige Kontrolle über ihre virtuellen Hyper-V-Maschinen. Sie können VMs erstellen, sie ein- oder ausschalten, anhalten oder zurücksetzen, sie verschieben oder exportieren oder sie umbenennen oder löschen. Sie können auch Einstellungen für jede VM konfigurieren, zum Beispiel Prozessor- oder Memory-Ressourcen zuweisen oder Secure Boot aktivieren/deaktivieren.
Microsoft bietet mehrere Tools zur Verwaltung virtueller Hyper-V-Maschinen. Eines davon ist der Hyper-V-Manager, ein MMC-Snap-In, das in der Hyper-V-Installation enthalten ist. Der Hyper-V-Manager, der vom Virtual Machine Management Service abhängig ist, bietet eine benutzerfreundliche graphische Oberfläche zur Erstellung und Steuerung der VMs eines Systems. Abbildung 2 zeigt den Hyper-V-Manager, der auf einen Hyper-V-Server mit zwei VMs verweist: vm01 und vm02. Die virtuelle Maschine vm02 wird derzeit ausgeführt.

Neben der Arbeit mit den einzelnen VMs ermöglicht der Hyper-V-Manager Administratoren die Konfiguration von Einstellungen, die für den Hyper-V-Server selbst gelten. Sie können beispielsweise virtuelle Switches verwalten, ein virtuelles Storage Area Network erstellen und angeben, wo VM-Dateien und virtuelle Festplatten gespeichert werden sollen. Sie können auch den Dienst vmms.exe stoppen oder starten.
Administratoren sind bei der Verwaltung ihrer virtuellen Hyper-V-Maschinen nicht auf den Hyper-V-Manager beschränkt. Zu den weiteren Optionen gehören das Virtual Machine Manager Tool (VMM) in Microsoft System Center oder das Windows Admin Center Tool, eine Remoteverwaltungsanwendung, die Unterstützung für virtuelle Hyper-V-Maschinen bietet. Darüber hinaus können Administratoren PowerShell zum Erstellen und Verwalten von VMs verwenden.
Der Virtual Machine Management Service kann aufgrund verschiedener VM-Einstellungen oder -Aktionen oder aufgrund anderer Umstände unerwartet heruntergefahren werden. Beispielsweise kann ein IT-Team feststellen, dass Benutzer auf einem bestimmten Hyper-V-Server nicht auf die VMs zugreifen können. Beim Troubleshooting kann ein Administrator das Tool Best Practices Analyzer ausführen und die folgende Meldung erhalten: Der für die Verwaltung virtueller Computer erforderliche Dienst wird nicht ausgeführt. (The service required to manage virtual machines is not running.) Der Administrator kann dieses Problem möglicherweise beheben, indem er den Virtual Machine Management Service neu startet und überprüft, ob der Dienst so eingerichtet ist, dass er automatisch gestartet wird.