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Georedundante Backups für überregionale Data Protection

Das Sichern duplizierter Daten in mehreren Regionen ist eine bewährte Data-Protection-Methode, aber georedundante Backups können einige Komplikationen mit sich bringen.

Geografische Redundanz wird bei Datensicherungsteams immer beliebter, insbesondere als Vorbereitung auf Naturkatastrophen. Da der Klimawandel immer deutlicher zu Tage tritt und extreme Wettermuster immer häufiger auftreten, nehmen die Bedrohungen für herkömmliche Backup- und Recovery-Verfahren zu.

Georedundante Backups ermöglichen es ihren Nutzern, kritische Infrastrukturen außerhalb des eigenen Standorts in mehreren Rechenzentren in verschiedenen Regionen zu duplizieren. Diese Strategie hilft dabei, die Daten zu sichern, wenn die lokal gesicherten Daten verloren gehen oder unzugänglich sind, und gewährleistet, dass es keinen einzigen Ausfallpunkt (Single Point of Failure) gibt.

Georedundanz bedeutet, dass die Infrastrukturressourcen für die Ausführung kritischer Arbeitslasten in mehr als nur dem primären Rechenzentrum betrieben werden. Das hat nichts damit zu tun, dass Backup-Daten irgendwo gespeichert werden und zur Wiederherstellung bereitstehen. Stattdessen bezieht sich Georedundanz auf zusätzliche Netzwerk-, Speicher- und Rechenressourcen in einem sekundären Rechenzentrum, die im Falle eines Failovers eingeschaltet werden können.

Georedundanz gewährleistet meist kontinuierlichen Schutz

Bei Backup und Disaster Recovery ist ein Failover die Fähigkeit, automatisch auf einen redundanten sekundären Standort oder die Cloud umzuschalten, wenn der primäre Server, die Anwendung, die Hardwarekomponente oder das Netzwerk nicht mehr verfügbar ist. Failover zu einem georedundanten Backup-Standort kann Ausfallzeiten reduzieren und negative Auswirkungen auf die Endbenutzer vermeiden, zum Beispiel den Zugriff auf wichtige Daten zu verlieren.

Die Wiederherstellung von Daten und Anwendungen ist in der Regel die Aufgabe von Disaster-Recovery-Teams, aber Backup-Administratoren müssen sicherstellen, dass eine Umgebung vorhanden ist, mit der eine Wiederherstellung möglich ist. Georedundanz erleichtert eine schnelle Wiederherstellung, da sie sicherstellt, dass die Wiederherstellungssoftware auf Standby-Servern mit Strom versorgt und vernetzt wird.

Genauso wie die Daten am Hauptstandort gefährdet sein können, können auch die Backup-Daten in Gefahr sein, wenn am georedundanten Standort extreme Wetterbedingungen herrschen. In den vergangenen zwei Jahren gab es in den USA Rekordschneemengen, Überschwemmungen und Waldbrände sowie Rekordtemperaturen.

Der Klimawandel bedeutet, dass sich diese extremen Wetterbedingungen weiter verschärfen werden. Dies stellt eine enorme Belastung für die lokale Infrastruktur und die Stromnetze dar, so dass Unternehmen dies bei der Wahl eines Standorts für georedundante Backups berücksichtigen müssen.

Herausforderungen der georedundanten Sicherung

Jede georedundante Backup-Strategie sollte auch Überlegungen zur Einhaltung von Vorschriften enthalten. Die unternehmenseigene Data-Governance-Richtlinie kann einige Beschränkungen dafür enthalten, welche Daten an sekundären Standorten gespeichert oder abgerufen werden dürfen.

Aufgrund von Vorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist es Unternehmen eventuell nicht möglich, personenbezogene Daten aus dem Land zu verlagern. Wenn eine Organisation einen redundanten Standort über internationale Grenzen hinweg hat, muss sie sicherstellen, dass sie die Datensicherungsgesetze dieser Länder sowie die lokalen Vorschriften einhält.

Georedundante Backups können auch eine Kostenfrage darstellen, da zusätzliche Hardware und die Wartung der physischen Backup-Site erforderlich sind. Ohne die Genehmigung des Budgets durch die Unternehmensleitung wird ein Plan für georedundante Backups nicht zustande kommen.

Die größte Herausforderung besteht darin, die Kosten für den Betrieb eines zweiten Rechenzentrums zu rechtfertigen und Wege zu finden, wie man entweder die zusätzlichen Infrastrukturressourcen nutzen oder irgendwie vermeiden kann, für sie zu bezahlen, wenn kein Katastrophenszenario eintritt. Unternehmen müssen für die Unterbringung der Hardware, für Kühlung und Strom, für Personal zur Wartung der Hardware und für die Aufrüstung der Hardware, wenn diese veraltet ist, bezahlen.

Es lohnt sich, bei Cloud Service Providern nach Backup-Services mit Georedundanz zu recherchieren. Je nach Datenlast kann ein solcher Cloud-Service günstiger sein als die Investition in eigene Hardware.

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