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Ein Überblick und Vergleich von verteilten Dateisystemen

Um den Zugriff auf Dateien zu ermöglichen, werden verteilte Dateisysteme eingesetzt. Der Artikel beschreibt Unterschiede verschiedener Lösungsansätze und gibt Tipps für die Wahl.

Verteilte Dateisysteme ermöglichen mehreren Benutzern den gleichzeitigen Zugriff auf Dateidaten, die über mehrere Storage-Server verteilt sind. Die wichtigsten Funktionen – einschließlich der Unterstützung von Anwendungen und Plattformen sowie des Speichertyps – unterscheiden sich von einem Produkt zum anderen, so dass es für Unternehmen wichtig ist, verteilte Dateisysteme sorgfältig zu vergleichen.

Benutzer müssen ihre Anforderungen und die Unterschiede zwischen verteilten Dateisystemen prüfen, die vielen auf dem Markt erhältlichen Produkte bewerten und dann einen systematischen Prozess zur Auswahl und Installation einleiten.

Wie sich verteilte Dateisysteme unterscheiden

Die meisten verteilten Dateisysteme verwenden Object Storage, obwohl einige auch File Storage unterstützen. Einige sind hardwarebasiert, andere streng softwarebasiert und einige sind hybride Mischformen. NAS beispielsweise verwendet sowohl Hardware als auch Software, um Speicher an mehreren Standorten zu installieren, sei es vor Ort oder entfernt. Die Benutzer wissen nicht, wo das System ihre Daten speichert. Die Angebote können auch Cloud-basiert sein, wie zum Beispiel in Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Umgebungen.

Ein paralleles Dateisystem besteht aus einer Variante eines verteilten Dateisystems. Durch Striping werden Datensätze in Blöcke aufgeteilt, die an mehrere Speichergeräte gesendet werden. Ein globaler Namespace, der auf jeden Block angewendet wird, hilft bei der Identifizierung der Datenblöcke für den späteren Zugriff. Metadaten können auch die Daten, ihren Speicherort und den Eigentümer identifizieren.

Produktbeispiele für verteilte Dateisysteme

Ein Vergleich von verteilten Dateisystemen sollte viele Anbieter einbeziehen. Hier sind fünf wichtige Beispiele:

  1. Dell PowerScale. PowerScale ist ein Scale-out NAS-System, das Server-Technologie sowie Datei- und Objekt-Storage verwendet, um eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen. Es nutzt das OneFS-Betriebssystem, um eine softwarebasierte Speicherumgebung mit Unterstützung für die Industrieprotokolle für File Storage zu schaffen. Außerdem unterstützt es Amazon S3 für Object Storage in AWS.
  2. IBM Spectrum Scale. Spectrum Scale ist eine reine Softwareanwendung, die die Technologie von parallelen Dateisystemen verwendet und eine Reihe von Speichermedien unterstützt, darunter Festplatten, Flash-Laufwerke, Cloud-Speicher und sogar Tape. Es unterstützt OpenStack Swift, eine Open-Source-Software, die die Speicherung großer Datenmengen ermöglicht. Spectrum Scale unterstützt auch Amazon S3 und die meisten Angebote für Cloud Services.
  3. Nasuni. Das Nasuni-System besteht aus einer Hybrid-Cloud-basierten Object-Storage-Plattform und verwendet UniFS, die hauseigene Software für das Betriebssystem. UniFS arbeitet mit allen großen Cloud-Betreibern zusammen und speichert Benutzerdaten als eine Reihe von Snapshots aller Dateiversionen im Speicher.
  4. NetApp StorageGrid. StorageGrid ist eine softwaredefinierte Plattform für Object Storage, die eine Reihe von Anwendungen unterstützt, insbesondere für die Verwaltung unstrukturierter Daten. Sie kann auf einem Server oder in einer virtuellen Umgebung ausgeführt werden, kommt mit mehreren Rechenzentren zurecht und stellt integriertes Lifecycle Management und Funktionen von Amazon S3 zur Verfügung.
  5. Panzura CloudFS. Dieses System bietet eine Hybrid-Cloud-basierte Umgebung für Object Storage zur Verwaltung unstrukturierter Daten. Es nutzt die globale Namespace-Technologie, um Dateien sowohl vor Ort als auch in Cloud-Speicherumgebungen zu lokalisieren. Das System repliziert eine NAS-Anordnung, jedoch ohne das Problem des physischen Standorts.

Überlegungen zur Planung

Bei der Planung von verteilten Dateisystemen sollte man die folgenden Fragen berücksichtigen:

  • Sind die derzeitigen Technologien für Datenspeicher ausreichend?
  • Welche Arten von Dateien werden gespeichert?
  • Ist File Storage der primäre Speicheransatz?
  • Wo werden die Daten derzeit gespeichert? Wenn sie vor Ort gespeichert werden, wie viel Wachstum kann die derzeitige Technologie verkraften?
  • Welche Pläne gibt es für Cloud-basierte Speicherung? Wird Cloud Storage bereits eingesetzt?
  • Wäre eine hybride Organisation sinnvoll?
  • Wie sehen die aktuellen, mittelfristigen und langfristigen Anforderungen an die Datenspeicherung aus?
  • Welche Auswirkungen wird ein Wechsel der Plattform für Data Storage auf den Unternehmensbetrieb haben?

Man sollte schließlich die detaillierte Untersuchung eines Vergleichs verteilter Dateisysteme durchführen und einen Projektplan aufstellen, um die neue oder aktualisierte Speicheranordnung zu erleichtern.

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