adam121 - stock.adobe.com

Eine Dual-Vendor-Strategie für den digitalen Arbeitsplatz

Für Unternehmen reicht es heute nicht mehr aus, sich auf einen Anbieter zu beschränken. Wie können Unternehmen eine Dual-Vendor-Strategie fahren – und was bringt sie?

Die Anforderungen an digitale Arbeitsplätze wachsen kontinuierlich. Unternehmen müssen sich flexibel an neue Technologien und Arbeitsweisen anpassen, gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards einhalten. Besonders in global verteilten Teams oder hybriden Arbeitsmodellen stößt eine einzige Plattform oft an ihre Grenzen.

Hier setzt die Dual-Vendor-Strategie an: Die kombinierte Nutzung von Google Workspace und Microsoft 365 erlaubt es zum Beispiel, die jeweiligen Stärken der beiden Ökosysteme auszuschöpfen und Schwächen auszugleichen.

Zwei Workplace-Ansätze im Vergleich

Microsoft 365 hat sich in zahlreichen Unternehmen fest als Standard-Produktivitätslösung etabliert. Mit Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint sowie Plattformen wie SharePoint und Teams bietet es eine vertraute Arbeitsumgebung, die vor allem auf Integration und Kontinuität ausgelegt ist. Die Plattform adressiert klassische Büroanwendungen und strukturiert Arbeitsprozesse zuverlässig.

Auf der anderen Seite setzt Google Workspace auf Echtzeit-Kollaboration und künstliche Intelligenz (KI). Mit seiner Cloud-nativen Architektur richtet er sich vor allem an Unternehmen, die auf flexible und skalierbare Lösungen angewiesen sind. Tools wie Google Docs, Sheets und Slides ermöglichen es dezentralen Teams, gleichzeitig an Dokumenten zu arbeiten. Ergänzt wird das Angebot durch Google Meet für Videokonferenzen und Google Drive als zentrale Dateiablage. Dazu kommen noch KI-Funktionen, die Arbeitsprozesse automatisieren und beschleunigen.

Potenziale der Dual-Vendor-Strategie

Wer Microsoft 365 nutzt, kann sich deshalb mit Google Workspace neue Arbeitsweisen erschließen. Dank präziser Suchfunktionen stehen relevante Informationen sofort bereit. Dies beschleunigt Entscheidungsprozesse und vereinfacht den Arbeitsalltag – ein Plus in datenintensiven Branchen.

Ein entscheidender Mehrwert liegt jedoch in den KI-gestützten Tools. Sie übernehmen wiederkehrende Aufgaben, schreiben Besprechungsnotizen oder optimieren Abläufe. Laut einer Studie der Seibert Group geben 82 Prozent der Anwender von Google Workspace an, dass ihre Teams mit der Plattform innovativer wurden. 58 Prozent berichten, dass die Kollaborationsvorteile positive Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben. Die Studie zeigt auch, dass 65 bis 83 Prozent der Google Workspace-Nutzer mobil über ihr Smartphone arbeiten, während dies bei Microsoft-Befragten bisher nur 40 bis 59 Prozent ausmacht.

Googles Teamarbeitsfunktionen versehen demnach Microsoft 365 mit Dynamik und mit Echtzeit-Werkzeugen. Die bewährten Office-Tools wiederum geben Google Workplace eine stabile Grundlage für produktives Arbeiten, insbesondere in Umgebungen, die eine starke Integration mit bestehenden Geschäftsanwendungen wie ERP- oder CRM-Systemen erfordern. Gemeinsam schaffen die beiden ein Umfeld, in dem standortübergreifende Teams produktiv zusammenarbeiten und auf die sich kontinuierlich wandelnden Marktanforderungen adäquat reagieren können.

Dreifach stark: Flexibilität, Sicherheit und Kosteneffizienz

Was können Unternehmen konkret im Zusammenspiel von Microsoft 365 und Google Workspace gewinnen?

Höhere Sicherheit

Einer der größten Vorteile einer Dual-Vendor-Strategie ist der Sicherheitsaspekt. Gerade weil Microsoft 365 in so vielen Unternehmen eingesetzt wird, rückt es immer stärker ins Visier von Cyberkriminellen. Angriffe auf das Active Directory oder die Verschlüsselung ganzer Systeme durch Ransomware können Unternehmen lahmlegen und hohe Kosten verursachen. In solchen Situationen bietet die parallele Nutzung von Google Workspace einen klaren Vorteil. Sollte das Microsoft-Ökosystem kompromittiert werden, können Unternehmen auf Google Workspace zurückgreifen und weiterhin wichtige Funktionen wie E-Mail, Kalender und Dokumentenbearbeitung nutzen.

Durch den Einsatz von zwei Plattformen eröffnen sich auch neue Möglichkeiten für Backups und Datensicherheitslösungen. Die unabhängige Struktur der beiden Systeme bedeutet, dass Daten in der Google Cloud sicher gespeichert und gleichzeitig in der Microsoft-Umgebung weiterverarbeitet werden können. Das Verteilen von Arbeitslasten auf beide Systeme verringert die Wahrscheinlichkeit, dass ein einziger Ausfall verheerende Folgen hat.

Flexibilität und Interoperabilität

Mit einer Dual-Vendor-Strategie können Unternehmen flexibel entscheiden, welche Plattform den Anforderungen bestimmter Teams oder Aufgaben am besten entspricht. Frontline-Mitarbeiter – etwa in Produktion, Service oder Lager – schätzen die einfache Bedienbarkeit und Mobilität von Google Workspace. Viele von ihnen sind bereits mit Google-Produkten vertraut, da diese weltweit weit verbreitet sind. Abteilungen wie Finanzen und Administration setzen hingegen verstärkt auf die etablierten Funktionen und tiefere Integration von Microsoft 365.

Office-Dokumente lassen sich in Google Drive öffnen und direkt bearbeiten, unabhängig davon, in welcher Plattform sie ursprünglich erstellt wurden. Auch Kalendertermine sind übergreifend sichtbar: Ein Google Calendar-Nutzer kann problemlos Termine eines Kollegen sehen, der Microsoft Outlook verwendet. Neu hinzugekommen ist die Interoperabilität zwischen Google Chat und Microsoft Teams, die über ein Add-On Nachrichten beider Plattformen synchronisiert.

Optimierte Kostenstruktur

Google Workspace kann für viele Szenarien eine wirtschaftlichere Lösung sein. Eine Forrester-Studie zeigt, dass Unternehmen durch die Implementierung von Google Workspace bis zu 20 Prozent an IT-Kosten einsparen können, insbesondere beim technischen Support. Sie hebt auch hervor, dass mit einer Rendite bis zu 331 Prozent gerechnet werden kann. Gleichzeitig bleibt die Investition in Microsoft 365 sinnvoll, um etablierte Prozesse aufrechtzuerhalten.

Externe Expertise: Systeme verbinden, Mehrwert schaffen

Die Integration von zwei umfassenden IT-Systeme ist jedoch weit mehr als ein rein technisches Unterfangen. Es geht nicht nur darum, Schnittstellen zu verbinden oder Daten zu synchronisieren. Vielmehr stellen sich tiefgreifende Fragen: Wie wird die Governance organisiert? Welche Sicherheitsanforderungen müssen erfüllt sein? Und wie gelingt ein Rollout, das reibungslos funktioniert, ohne den Betrieb zu stören?

Sebastian Schenk, SoftwareOne

„Die Kombination von Google Workspace und Microsoft 365 schafft einen digitalen Arbeitsplatz, der nicht nur den Anforderungen von heute entspricht, sondern auch für zukünftige Herausforderungen gewappnet ist.“

Sebastian Schenk, SoftwareOne

Ein erfahrener Partner kann hier den Unterschied machen. Mit Expertise und einem klaren Blick für Details begleitet er den gesamten Prozess – von der Planung über die Umsetzung bis zur langfristigen Optimierung. Das Ergebnis: eine IT-Landschaft, die nicht nur funktioniert, sondern echten Mehrwert liefert. Darüber hinaus organisiert er Schulungen und Workshops, um IT-Teams und Mitarbeiter auf den Umgang mit den neuen Tools vorzubereiten.

Fazit: Flexibel, sicher, zukunftsfähig

Die Kombination von Google Workspace und Microsoft 365 schafft einen digitalen Arbeitsplatz, der nicht nur den Anforderungen von heute entspricht, sondern auch für zukünftige Herausforderungen gewappnet ist. Unternehmen profitieren von der Vertrautheit und Stabilität der Microsoft-Tools sowie der Innovationskraft und Echtzeit-Kollaboration von Google. Ihr Gewinn: bessere Zusammenarbeit, Agilität und mehr Sicherheit.

Über den Autor:
Sebastian Schenk bringt umfassende Erfahrung aus den Bereichen Management, Vertrieb und Go-to-Market-Strategien (GTM) für digitale Kommunikationslösungen mit. Seit 2023 ist er Teil von SoftwareOne, wo er zunächst im Solution Sales tätig war. Anschließend übernahm er die Verantwortung als Google Alliance Lead DACH und widmet sich der strategischen Partnerschaft mit Google.

 

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

Erfahren Sie mehr über Business-Software