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So planen Sie eine erfolgreiche Azure Cloud-Migration

Eine Migration von Windows Server in die Microsoft Cloud bringt mehrere administrative Vorteile mit sich, bedeutet aber auch, dass man neue Managementaspekte beachten muss.

Der Hype um die Public Cloud wird für viele in der IT immer schwieriger zu durchschauen.

Die Vorteile einer Azure Cloud-Migration wurden oft von Ängsten im Zusammenhang mit Sicherheit und Kontrollverlust überschattet. Im Laufe der Zeit ließ aber die negative Haltung gegenüber Cloud-Szenarien nach. Microsofts Marketing macht es schwieriger, die Azure-Angebote zu übersehen oder zu ignorieren, zumal das End-of-Life für Windows Server 2008/2008R2 immer näher rückt und das Unternehmen Abhilfen beispielsweise in Form von Azure Hybrid Benefit anbietet.

Einige der traditionellen administrativen Aufgaben, die mit den Workloads am lokalen Rechenzentrum verbunden sind, werden sich nach einem Umzug nach Azure auflösen, aber dieser Wechsel stellt auch neue Herausforderungen dar. Administratoren, die sich für eine reibungslose Migration in die Cloud eingesetzt haben, werden feststellen, dass sie einige Lücken in der Cloud schließen und Maßnahmen ergreifen müssen, um ihr Unternehmen vor Ausfallzeiten zu schützen.

Vergleichen und evaluieren: On-Premises vs. Cloud Services

Eine Entscheidung für den Wechsel in die Cloud beginnt in der Regel mit einer Evaluierung lokaler Ressourcen. Die IT-Mitarbeiter führen eine Bestandsaufnahme ihres Server-Workload-Inventars durch und prüfen dann, ob das Cloud-Service-Portfolio eines Anbieters dazu passt. Administratoren in Windows-Shops können beim Vertrauten bleiben und auf die Microsoft-Plattform nutzen, um Reibungsverluste während des Migrationsprozesses in die Azure Cloud zu vermeiden.

Ein Teil des Vorteils – und Nachteils – der Cloud ist die ständige Innovation. Neue Dienste und Aktualisierungen bestehender Dienste kommen in einem stetigen Tempo. Microsoft verkauft mehr als 200 Azure-Dienste, fast 20 davon allein für den Speicher, was es schwierig machen kann, zu beurteilen, welcher Dienst der richtige für eine bestimmte Workload am lokalen Standort ist.

Ist es an der Zeit, diesen lokalen Dateiserver – und all seine Probleme bei der Hardwareunterstützung – in den Azure Files Service zu verschieben? Das kommt darauf an: Es wird einige Fälle geben, in denen ein Azure-Dienst nicht ausgereift genug ist oder für einige Windows-Server-Rollen zu teuer ist.

Maßnahmen zur Vermeidung von Ausfallzeiten ergreifen

Es ist sehr arbeitsintensiv, mehrere Server in die Cloud zu migrieren, einschließlich Domain Name Services und Printserver. Aber was passiert, wenn es einen Ausfall gibt?

Große Cloud-Anbieter bieten Service Level Agreements an, um die Verfügbarkeit ihrer Dienste zu gewährleisten, aber Probleme können auch an anderer Stelle auftreten. Ihr Internet Service Provider könnte ein Upgrade verpfuschen, oder ein Bagger könnte durch ein Erdkabel schneiden. In beiden Szenarien ist das Ergebnis das Gleiche: Ihr Unternehmen kann nicht auf die Dienste zugreifen, die es zum Betrieb benötigt.

Ausfälle passieren ständig. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu vermeiden, aber Sie können die Auswirkungen minimieren. Im Idealfall können Sie ein Backup der Infrastrukturdienste und SaaS aktivieren. Aber diese Art von Szenario ist für die meisten Unternehmen finanziell nicht möglich.

Administratoren werden feststellen, dass sie einige Lücken in der Cloud schließen und Maßnahmen ergreifen müssen, um ihr Unternehmen vor Ausfallzeiten zu schützen.

Mit ein wenig Vorbereitung im Voraus können Sie einige der wesentlichen Infrastrukturdienste, die in die Cloud integriert wurden, wie Druckserver und Domain Name Services, mitnehmen. Mit einem oder zwei zusätzlichen Hyper-V-Hosts kann Ihr Unternehmen einige VMs hochfahren, die so konzipiert sind, dass einige wichtige Dienste im Notfall am Laufen bleiben.

Unterschiede zwischen IaaS und PaaS?

Unternehmen können Workloads auf verschiedene Arten in die Cloud verschieben, aber die beiden gebräuchlichsten Methoden sind ein „Lift and Shift“ IaaS-Ansatz oder die Verwendung des PaaS-Äquivalents des Cloud-Anbieters.

Die Aufnahme einer App und der dazugehörigen Daten in eine virtuelle Maschine und das Hochladen in die Cloud erfordert in der Regel wenig bis gar keine Überarbeitung der Applikation. Dies wird aufgrund des minimalen Aufwands im Vergleich zu anderen Migrationsoptionen als „Lift and Shift“ bezeichnet. Dieser Ansatz bietet den Weg des geringsten Widerstands, ist aber auf lange Sicht vielleicht nicht der optimale Ansatz.

Traditionelle Windows Server-Administratoren – und ihre Unternehmen – könnten weitere Vorteile nutzen, wenn sie die Anwendung als Teil des Azure PaaS ausführen. Anstatt beispielsweise eine SQL Server-VM in Azure einzubinden und das administrative Erbe aus Patchen, Upgrades und Überwachung fortzusetzen, könnte das Unternehmen auf die Azure SQL-Datenbank wechseln. Dieses PaaS-Produkt nimmt Ihnen die granulare Kontrolle, aber einige der Vorteile sind billigere Betriebskosten und weniger Ausfallzeiten durch die Geo-Replikationsfunktion.

Was tun, wenn Cloud keine Option ist?

Die Cloud könnte aber aus verschiedenen Gründen möglicherweise nicht das richtige Ziel sein. Es ist entweder technisch nicht möglich, einen Großteil der lokalen Workloads zu verschieben, oder es passt einfach nicht zum aktuellen Budget.

Ein zukunftsorientiertes und einfallsreiches IT-Personal muss sich an diese sich wandelnde Welt anpassen, da die Möglichkeiten für Anwendungen und Dienstprogramme wie Überwachungswerkzeuge immer kleiner werden. Das riskante Unterfangen ist, mit dem aktuellen Tool-Set und den Anwendungen Schritt zu halten und auf Sicherheits-Updates zu verzichten. Besser ist es, die Initiative zu ergreifen und den Markt zu betrachten, um zu sehen, ob ein aufstrebender Wettbewerber die Anforderungen erfüllen kann.

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