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Entscheidungskriterien für neue Endgeräte mit Windows 10

IT-Profis sollten im Blick behalten, dass die Windows-10-Anforderungen unter anderem davon abhängig sind, ob sie Desktops upgraden und welche Workloads sie ausführen.

Ob die Endnutzer sich darüber freuen oder nicht: manchmal ist die Anschaffung neuer Notebooks und PCs nicht mehr hinauszuzögern. In diesem Artikel finden Sie verschiedene grundlegende Themen, mit denen sich Entscheider vor der Anschaffung neuer Endgeräte auseinandersetzen sollten. Dazu gehört die Dimensionierung der Hardware und auch die Frage, ob sich der Betrieb mit Windows-10-S lohnt.

Mindestanforderungen von Windows 10

Mit den von Windows angegebenen Mindestanforderungen sollten Windows 10-Desktops in den meisten Fällen sicher und effektiv laufen. Doch in einigen Situationen reicht die angegebene Hardwarekonfiguration nicht ganz aus.

Microsoft gibt folgende Mindestsystemanforderungen an:

Bei der Aktualisierung zu Version 1903 hat Microsoft die Mindestsystemanforderungen für Windows 10 erhöht. Desktops, die eine saubere Installation von Windows 10 erhalten, müssen eine Festplattengröße von mindestens 32 GByte statt der bisherigen 20 GByte haben.

Wollen Administratoren einen Computer von einer älteren Version als 1903 aktualisieren, müssen sie den Festplattenspeicher aber nicht unbedingt erhöhen. Ist der Speicher groß genug, aber belegt, fordert Windows den Administrator dazu auf, Speicherplatz auf der Festplatte freizugeben, um den Prozess erfolgreich abzuschließen.

Zusätzliche Faktoren beeinflussen die tatsächlichen Hardwarebedürfnisse der Nutzer. Zum einen spielt es eine Rolle, ob Windows 10 direkt installiert wird, oder ob die Administratoren ein Gerät mit einem älteren Betriebssystem upgraden. Ein lokales Upgrade, zum Beispiel von Windows 8.1, erfordert mehr als den genannten Festplattenspeicher, da das vorhandene Betriebssystem ebenfalls Speicherplatz beansprucht.

Ein weiterer Faktor, der sich auf die tatsächlichen Systemanforderungen auswirkt, sind die Workloads, die der Benutzer ausführt. Die oben genannten Systemvoraussetzungen garantieren lediglich, dass Windows 10 selbst problemlos läuft. Anwendungen haben in der Regel ihre eigenen Hardwareanforderungen, die über die des Betriebssystems hinausgehen.

Es ist auch erwähnenswert, dass Anwender bestimmter Funktionen und Programme zusätzliche Hardware benötigen. Beispielsweise können grafikintensive Anwendungen eine DirectX-10-kompatible Grafikkarte erfordern und die Windows-Hello-Funktion ist nur mit der nötigen Hardware für die biometrische Authentifizierung verfügbar.

Wie viel RAM ist ausreichend?

Während Microsoft 1 GByte RAM als ausreichend für 32-Bit-Windows 10-Systeme und 2 GByte für 64-Bit-Systeme angibt, werden die meisten Benutzer mehr benötigen. Windows 10 läuft auf einem Dual-Core-Prozessor und 2 GByte RAM im Allgemeinen problemlos mit leichtgewichtigen Anwendungen, wie Office-Anwendungen. Es lohnt sich jedoch immer, eine ausreichend große Festplatte hinzuzufügen, um Speicherprobleme zu vermeiden.

Der RAM-Bedarf unterscheidet sich von Benutzer zu Benutzer erheblich. 4 GByte RAM erfüllen eher die durchschnittlichen Anforderungen von Wissensarbeitern, die auf einige Anwendungen zeitgleich zugreifen. Grafikintensive Anwendung hingegen werden weder auf 32-, noch auf 64-Bit-Desktops oder VMs (virtuellen Maschinen) mit 4 GByte RAM auskommen.

IT-Fachleute sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass die 32-bit-Version von Windows 10 ohnehin nicht mehr als etwa 4 GByte RAM nutzen kann, so dass zusätzlicher RAM ihnen keinerlei Vorteile bringt. 64-Bit-Systeme können jedoch viel mehr RAM nutzen, so dass Unternehmen sicherstellen sollten, dass grafik- und ressourcenintensive Anwendungen auf 64-Bit-Systemen laufen.

Desktop-Administratoren sollten sicherstellen, dass die Geräte von Power Usern mindestens 8 GByte, aber eher 16 GByte RAM zur Verfügung haben, um eine hohe Leistung bei Anwendungen wie 3D-Design und Videobearbeitungsanwendungen zu gewährleisten.

Auswirkungen der Windows-10-Systemanforderungen auf die Sicherheit

Microsoft hat mit seinen Windows 10-Systemvoraussetzungen ein deutliches Zeichen gesetzt: Käufer sollten Windows 10 nur auf sicherer, moderner PC-Hardware ausführen. Microsoft wirbt dafür, Hardware nur von autorisierten OEMs (Original Equipment Manufacturers, Originalausrüstungs-Herstellern) wie Dell, HP und Lenovo beziehen.

Darüber hinaus empfiehlt Windows, dass Käufer Notebooks und Computer für optimale Sicherheit mit vorinstalliertem Windows 10 S beziehen und Microsoft Intune und Windows Autopilot zur Bereitstellung von Unternehmenssoftware verwenden. Anstelle von Enterprise- oder Pro-Lizenzen sollten alle Benutzer auf Microsoft-365-Abonnements umsteigen, so zumindest Microsoft.

Dieser Ansatz bringt jedoch einige Probleme mit sich. Unter anderem kann Windows 10 S nicht einer lokalen Domäne beitreten, weil Microsoft erzwingen möchte, dass Geschäftsanwender von lokalen Domänen zu Microsoft Azure Active Directory (Azure AD) wechseln.

Entscheidungsträger, die sich um die Bedrohung ihrer Systeme durch unüberlegte Software-Installationen vonseiten der Nutzer sorgen, sollten Windows 10 S in Betracht ziehen.

Das erleichtert Administratoren die Benutzung von Intune und Autopilot. Die IT-Abteilung bestellt ein neues Notebook für den Endbenutzer und schickt ihn direkt dorthin, wo er gebraucht wird. Sie muss nicht physisch auf dieses Gerät zugreifen; sie richtet stattdessen einen Unternehmens-Store ein und registriert das Gerät in Intune. Der Endnutzer packt das Gerät aus, fährt es hoch und meldet sich mit den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Azure-AD-Zugangsdaten an.

Die Benutzer erhalten eine angepasste Windows-Desktop-Erfahrung, die von der IT-Abteilung eingerichtet wird. Sie können keine älteren Win32-Anwendungen installieren oder verwenden, und nur vorab genehmigte Anwendungen der Universal Windows Platform (UWP) ausführen. Dazu gehört auch Microsoft 365. IT-Administratoren sollten daher in Erwägung ziehen, ihre Benutzer auf Microsoft 365-Abonnements, Azure AD und Windows 10 S umzustellen.

Benutzererfahrung für ein Windows-Upgrade auf die neueste Hardware

Microsoft hat mit seinen Windows -10-Systemvoraussetzungen für optimale Sicherheit einen vernünftigen Evolutionspfad gewählt. Eine Windows 10-S-Bereitstellung über Intune und Autopilot ist für Endbenutzer ohne zusätzliche Hilfe umsetzbar. Sie können einfach einen neuen PC zum ersten Mal starten und haben keinerlei Wartezeit und Arbeit beim Einrichten der Benutzeroberfläche (Graphic User Interface, GUI).

Als Ergebnis erhält der Endbenutzer einen Desktop, auf dem alles so eingerichtet ist, als ob die IT-Abteilung es konfiguriert hätte, ohne dass er mit irgendeiner Einstellung interagieren muss.

Entscheidungsträger, die sich um die Bedrohung ihrer Systeme durch unüberlegte Softwareinstallationen vonseiten der Nutzer sorgen, sollten auf jeden Fall diesen Plan in Betracht ziehen. Sie müssen dann für jeden Nutzer eine Microsoft-365-Lizenz kaufen, einen Unternehmens-Store mit vorab genehmigten UWP-Anwendungen einrichten und Bereitstellungen mit Intune und Autopilot verwalten.

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