pathdoc - stock.adobe.com

Warum Microsoft Office 365 zu Microsoft 365 umbenannt hat

Microsoft hat seine Cloud-Lösung Office 365 in Microsoft 365 umbenannt. Der Beitrag durchleuchtet die Hintergründe und was sich dadurch geändert hat.

Mit der Umbenennung von Office 365 zu Microsoft 365 möchte das Softwareunternehmen eine deutlichere Unterscheidung zwischen den Cloud-Diensten und der Office-Suite sowie seinen Angeboten für Privathaushalte und Unternehmen erreichen.

In vielen Bereichen hat Microsoft zuvor für die Abonnements von Office die gleiche Bezeichnung verwendet wie für seine Cloud-Lösungen. Darüber hinaus gab es bereits Pakete mit der Bezeichnung Microsoft 365, die der Anbieter in diesem Zug ebenfalls angepasst hat.

Mit der neuen Namensstruktur will Microsoft für mehr Übersicht sorgen. Allerdings taucht in der Microsoft-Dokumentation und auf anderen Produkt-Websites weiterhin Office 365 als Bezeichnung auf – was für Verwirrung bei Anwendern sorgt. Diese Verwirrung wird dadurch verstärkt, dass es weiterhin Office-365-Pläne gibt. Ganz verschwinden wird der Begriff also vorerst nicht.

Von der Änderung und den Neuerungen profitieren unter anderem Abonnenten der Editionen Microsoft 365 Family und Single. So lässt sich zum Beispiel Microsoft Teams auch in den Abonnements für Privathaushalte nutzen, was private Gruppenchats und Videoanrufe ermöglicht. Weitere Beispiele sind Familienkalender und gemeinsame Einkaufslisten. Verfügbar sind diese Funktionen ebenfalls über die entsprechenden Apps.

Alle Abonnements und deren Umfang sind auf der Microsoft-365-Website zu finden. Hier findet man auch die enthaltenen Offline-Programme aus dem Office-Paket, und die zugehörigen Cloud-Dienste, die bisher über Office 365 abonniert wurden.

Was ändert sich für Anwender und Unternehmen mit Microsoft 365?

Die Namensänderung hat für Kunden keine funktionalen oder preisliche Auswirkungen. Alle Abonnenten wurden am 21.04.2020 automatisch umgestellt. Auch die Programme, Funktionen und unterstützten Dienste sind gleichgeblieben. Es besteht also kein Handlungsbedarf.

Die Systemvoraussetzungen haben sich ebenfalls nicht geändert. Microsoft hat die aktuellen Voraussetzungen auf der Website Ressourcen zu Microsoft 365 und Office aufgelistet.

Das Unternehmen wird in den nächsten Monaten und Jahren die Funktionen von Microsoft 365 erweitern. So sollen zum Beispiel die kleineren Abonnements Family und Single von Neuerungen profitieren, die bisher nur größeren Unternehmen vorbehalten waren. Dazu gehören Funktionen in Microsoft Teams und die App Family Safety. Mit Microsoft Family Safety können Eltern zum Beispiel die Online-Zugänge von Minderjährigen steuern.

Bisher wurde Microsoft 365 als eine Sammlung von Enterprise-Lizenzen mit Windows 10 und Windows Defender ATP vertrieben. Auch das ändert sich in Zukunft. Die Cloud-Dienste, die bisher unter Office 365 betrieben wurden, werden jetzt in gleicher Form als Microsoft 365 bezeichnet. Das Office 365 Admin Center trägt den Namen Microsoft 365 Admin Center.

Microsoft 365 Admin Center
Abbildung 1: Die Verwaltung von Microsoft 365 erfolgt im Microsoft 365 Admin Center.

Office 365 Home wird zu Microsoft 365 Family

Das Abonnement Office 365 Home wurde zu Microsoft 365 Family umgewandelt. Der Funktionsumfang hat sich nicht geändert. Office 365 Personal wurde gleichzeitig zu Microsoft 365 Single umbenannt. Auch hier ist der Funktionsumfang identisch.

Wie bisher können auch weiterhin sechs Personen mit einem Family/Home-Abonnement arbeiten. Microsoft 365 Family kostet zehn Euro pro Monat oder 99 Euro im Jahr. Das Abonnement Microsoft 365 Personal kostet im Jahr 69 Euro.

Unterscheidungen zwischen Privathaushalten, KMU und Enterprise

Microsoft unterscheidet auch in Microsoft 365 zwischen den drei Sparten Für zu Hause, Für kleine und mittelständische Unternehmen und Für Großunternehmen. Unter Für zu Hause sind die Editionen Single und Family zusammengefasst.

Für KMU gibt es die Editionen Microsoft 365 Business Basic (früher Office 365 Business Essentials), Microsoft 365 Business Standard (früher Office 365 Business Premium) und Microsoft 365 Business Premium (früher Microsoft 365 Business).

Die Abonnements umfassen im Wesentlichen die Programme aus dem Office-Paket sowie zusätzlich die Cloud-Dienste Exchange Online, SharePoint Online, Teams und OneDrive for Business.

Für Großunternehmen gibt es die drei Pakete Microsoft 365 E5, Microsoft 365 E3 und Microsoft 365 F3. Die Unterschiede zwischen den Editionen zeigt Microsoft auf der Website für Microsoft 365 Enterprise.

Es wird in Zukunft aber weiterhin Office-365-Pläne geben:

  • Office 365 E1
  • Office 365 E3
  • Office 365 E5

Ob Microsoft auch diese Pläne umstellt, da dadurch die Namensgebung weiterhin verwirrend ist, lässt sich derzeit nicht sagen.

Die Namensänderungen auf einen Blick

Das sind die Namensänderungen:

  • Office 365 Personal wird zu Microsoft 365 Single
  • Office 365 Home wird zu Microsoft 365 Family
  • Office 365 Business Essentials wird zu Microsoft 365 Business Basic
  • Office 365 Business Premium wird zu Microsoft 365 Business Standard
  • Microsoft 365 Business wird zu Microsoft 365 Business Premium
  • Office 365 Business wird zu Microsoft 365 Apps for Business
  • Office 365 ProPlus wird zu Microsoft 365 Apps for Enterprise

Die Abonnements werden automatisch umgestellt. Aktuell verfügbare Abonnements sind:

  • Microsoft 365 Family
  • Microsoft 365 Single
  • Microsoft 365 Business Basic
  • Microsoft 365 Business Standard
  • Microsoft 365 Business Premium
  • Microsoft 365 Apps for Business
  • Microsoft 365 E3
  • Microsoft 365 E5
  • Microsoft 365 F1
  • Microsoft 365 Apps for Enterprise

Erfahren Sie mehr über Cloud-Software

ComputerWeekly.de
Close