Windows Server 1903: Die Neuerungen im Überblick

Windows Server 1903 ist die neueste SAC-Version des Windows Servers, neben der bestehenden LTSC-Version Windows Server 2019. Wir haben die Neuerungen zusammengefasst.

Mit Windows Server 1903 stellt Microsoft die nächste Version seiner Semi-Annual-Channel-Produkte (SAC) vor. Microsoft hat ja vor einiger Zeit mit dem Kanal Semi-Annual Channel einen zusätzlichen Veröffentlichungskanal eingeführt. Diesen halbjährlichen Rhythmus kennt man ja bereits von Windows-10-Versionen. Weiterhin existiert der Long-Term Servicing Channel, in dem derzeit der traditionelle Windows Server 2019 das aktuelle Produkt ist. Eine grafische Oberfläche steht nur für LTSC-Versionen zur Verfügung.

Die Systemvoraussetzungen von Windows Server 1903 entsprechen den Voraussetzungen für den Betrieb von Windows Server 2019. Microsoft nennt als Minimum folgende Voraussetzungen:

  • 1,4-GHz-Prozessor mit 64 Bit
  • Kompatibel mit x64-Anweisungsset
  • Unterstützt NX und DEP
  • Unterstützt CMPXCHG16b, LAHF/SAHF und PrefetchW
  • Unterstützt SLAT (Second-Level Address Translation), (EPT oder NPT)
  • 512 MByte Arbeitsspeicher
  • ECC-Typ (Error Correcting Code) oder einer vergleichbaren Technologie

Alle Voraussetzungen sind bei Microsoft hier zu finden. Microsoft hat die Security Baselines für Windows 10 Version 1903 und die Baselines für Windows Server 1903 gemeinsam zur Verfügung gestellt.

Verbesserte Container in Windows Server 1903

Windows Server 1903 enthält vor allem wieder Verbesserungen beim Umgang mit Containern. Seit Kubernetes 1.14 unterstützt Windows Server 1903 Kubernetes als stabile Version. Bis Windows Server 2019 war die Integration noch als Beta-Version ausgeführt. Windows Server 1903 erhält in diesem Bereich auch Verbesserungen bei der Anbindung an Netzwerken von Containern über Kubernetes.

Seit Microsoft mit Windows Server 2016 die Container-Technologie Docker und mit Windows Server 2019 auch die Kubernetes-Unterstützung integriert hat, wird der generelle Umgang mit Containern stetig verbessert. Auch in Windows Server 1903 wird der Umgang mit Containern optimiert.

Windows Server 1903 unterstützt Microsoft Azure Container Service. Zusätzlich hat Microsoft Funktionen integriert, um Pods mit Windows Container und Linux Container auf Windows in Microsoft Azure zu unterstützen. Container lassen sich einfacher gruppieren, und Microsoft stellt zusätzliche Befehle zur Steuerung von Containern in der PowerShell Gallery zur Verfügung.

DirectX-APIs sind in Windows Server 1903 auch in Windows-Containers verfügbar. Interessant ist das auch für Machine Learning und der Unterstützung von GPUs, die auf den Servern verfügbar sind.

Verbesserte Oberfläche auf Core-Servern

Da es sich bei Windows Server 1903 um eine SAC-Version handelt, steht nur die Core-Installation zur Verfügung. Hier ist die Anzahl an Tools für die grafische Oberfläche begrenzt. In diesem Zusammenhang gibt es zwar die Feature-On-Demand-Erweiterungen, mit denen sich grafische Werkzeuge zur Verwaltung von Serverfunktionen auf Core-Servern installieren lassen, allerdings sind auch diese begrenzt.

Mit Windows Server 1903 steht auf Core-Servern nach der Installation des App-Compatibility-Features auch der Hyper-V-Manager zur Verfügung. Auch die Verwaltung der Windows-Tasks kann auf Core-Servern genutzt werden, wenn das App-Compatibility-Feature installiert ist. Der Hyper-V-Manager wird über virtmgmt.msc gestartet, der Taskplaner mit tasksch.msc.

Storage Migration Service – Migration von Linux-Servern möglich

Die neue Version des Storage Migration Service in Windows Server 1903 ist in der Lage auch Konten und Daten von Linux-Servern zu migrieren. Dadurch lassen sich auch Benutzerkonten und Gruppen von Linux zu Windows-Servern migrieren. Auch die Migration von Freigaben und Daten von Linux-Clustern können auf diesem Weg migriert werden.

Verbesserungen in System Insights

Mit dem Windows Admin Center kann über die Überwachungsfunktion System Insights eine Überwachung von Windows-Servern durchgeführt werden. Windows Server System Insights ist eine neue Funktion in Windows Server 2019, die lokale prädiktive Analysefunktionen nativ auf Windows-Server bringt. Mit Windows Server 1903 werden Funktionen für die verbesserte Überwachung von Datenträgern integriert. Dazu gibt es die neue Disk Anomaly Detection. In diesem Zusammenhang veröffentlicht Microsoft auch eine neue Version des Windows Admin Centers, die diese Funktionen unterstützt.

Nächste Schritte

Windows Admin Center 1904: Die Neuerungen

Windows Server: Die Unterschiede von LTSC und SAC

Windows Server 2019: Die wichtigsten Neuerungen

Erfahren Sie mehr über Serverbetriebssysteme

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