Multi Cloud und Edge Computing: 10 Tipps für den Storage

Die Kombination von Edge-to-Cloud-Computing mit Datenspeicherung ist komplex. Glücklicherweise gibt es Maßnahmen, mit denen sich die Storage-Management-Katastrophe vermeiden lässt.

Die Verwaltung von Enterprise Storagekann ein komplizierter und ressourcenintensiver Prozess sein. Noch anspruchsvoller ist die Umsetzung einer Multi-Cloud-Umgebung. Die Komplexität des Storage-Managements kann sich dann leicht verzehnfachen. Kommt Edge-Computing auch noch ins Spiel, kann das Management der IT schon mal zu einem Albtraum werden. Aus allen Ecken und Richtungen, aus allen Geografien und von allen möglichen Geräten kommen Daten, Daten und Daten.

Vor dem Einstieg in das Multi-Cloud- und Edge-Storage-Schlachgetümmel sollten sich CIOsund andere IT-Entscheider einige wichtige Fragen stellen. Da das Datenmanagement im Mittelpunkt der Speicherung steht, sind Datenerfassung, -übertragung und -speicherung nur ein paar der vielen Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt.

  1. Wo werden die Daten generiert und gesammelt?

In einer Multi-Cloud/Edge-Computing-Speicherumgebung können Daten von Benutzern, Anwendungen oder Geräten generiert werden, die von Desktops, Laptops, Smartphones, Sensoren aus Industrie-4.0-Umgebungen, IoT-Geräten und anderen Systemen stammen. In einigen Fällen werden die Daten in der Nähe des Ortes gesammelt, an dem sie erzeugt wurden, aber oft werden sie an einen anderen Ort gesendet. So können Vertriebsmitarbeiter beispielsweise mit einer mobilen App Bestellungen an eine Webanwendung übermitteln, die auf einem Cloud-Service gehostet wird, wo die Daten ebenfalls erfasst und gespeichert werden. Im Gegensatz dazu gibt es zum Beispiel eine Produktionsstätte voller IoT-Sensoren, die ihre Daten an ein nahegelegenes Edge-System senden, das in Echtzeit zwischengespeichert und analysiert wird.

  1. Welche Arten von Daten werden generiert und wie viel?

Die IT-Abteilung kann den Storage-Bedarf für eine Multi-Cloud/Edge-Umgebung nicht planen, ohne die zu erwartenden Datentypen und -mengen zu kennen. Sind die Daten strukturiert, semistrukturiert oder unstrukturiert? Sind Videodateien, Grafikdateien oder Textverarbeitungsdateien dabei? Wie groß ist die Datenmenge pro Quelle? Die Teams müssen wissen, wie viele Daten und welche Arten von Daten kurz- und langfristig kommen werden. Diese Informationen benötigen sie unabhängig davon, wo die Daten erzeugt oder gesammelt werden. Dabei müssen alle Vorgänge und Ereignisse betrachtet werden, die sich auf den Speicherbedarf auswirken könnten, wie zum Beispiel Jumbo-Dateien oder Deduplizierungs-Prozesse.

  1. Welche Daten werden wie lange gespeichert?

Vielfach werden Daten mit der Erwartung erhoben, dass sie auf unbestimmte Zeit oder zumindest über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden müssen. In manchen Situationen muss jedoch nur ein Teil der Daten lange aufbewahrt werden, oder die Daten müssen nur für einen kurzen Zeitraum aufbewahrt werden. Beispielsweise können IoT-Rohdaten, die auf einem Edge-System gesammelt werden, nur so lange benötigt werden, bis die notwendigen Analysen durchgeführt wurden. Anschließend können die Rohdaten verworfen werden, während die Ergebnisse der Analyse erhalten bleiben.

  1. Welche Daten werden wie oft übertragen?

Nicht alle gesammelten Daten müssen zwangsläufig auf eine andere Plattform übertragen werden. In einigen Fällen muss nur eine Teilmenge von Daten verschoben werden oder es sind nur Daten zu transportieren, die aggregiert, bereinigt oder auf andere Weise transformiert wurden. Es ist sogar möglich, dass keine Daten verschoben werden müssen. Das hängt davon ab, wo die Daten verarbeitet und analysiert werden müssen bzw. sollten, nachdem sie gesammelt wurden. Die IT-Abteilung muss die Speicherung der gesammelten und der zu übertragenen Daten planen. Das setzt ein umfassendes Verständnis der Art und der Menge der zu verschiebenden Daten sowie der zu speichernden oder zu löschenden Daten voraus.

  1. Wann und wie oft werden die Daten übertragen?

Die IT-Abteilung muss auch wissen, wann Daten übertragen werden und wie diese Übermittlungen durchgeführt werden. Dies fließt in die grundlegende Planung des Datentransfers von einer Plattform zur anderen ein. So müssen beispielsweise Daten regelmäßig von einem Rechenzentrum auf eine Cloud-Plattform kopiert oder von einer Cloud-Plattform auf eine andere verschoben werden. Der Speicherbedarf kann je nach Übertragungsplan und Datenmenge variieren. Die IT-Abteilung muss auch berücksichtigen, ob Daten zwischen den Plattformen unidirektional oder bidirektional übertragen werden, falls die Speicherung beeinträchtigt werden könnte. Selbstverständlich spielt der Datendurchsatz der gewählten Übertragungswege eine wichtige Rolle in der Kalkulation.

  1. Wo und wie lange werden die übertragenen Daten gespeichert?

In einer Multi-Cloud/Edge-Computerspeicherumgebung können Daten von einem Edge-System zu einer Cloud-Plattform, von einer Cloud-Plattform zu einem Rechenzentrum, von einem Rechenzentrum zu einer Cloud-Plattform oder einer beliebigen Kombination aus diesen drei Bereichen übertragen werden. Die IT muss ein klares Bild des gesamten Datenflusses von jedem Endpunkt bis zu jedem Ziel haben. Die Information, welche Daten übertragen werden, wie viele Daten es gibt und wann die Daten verschoben werden, liefert nur einen Teil des Gesamtbildes. Die IT-Abteilung muss zudem verstehen, wo diese Daten gehostet werden und wie lange sie dort bleiben, sei es auf einer Cloud-Plattform, in einem privaten Rechenzentrum oder anderswo.

  1. Wie werden die Daten verwaltet und gespeichert?

Das Datenmanagement umfasst sowohl das Verschieben als auch das Speichern von Daten. Die Planer sollten deshalb herausfinden, welche Werkzeuge für den Datentransfer eingesetzt werden und inwieweit die Prozesse automatisiert werden. Sie sollten auch festlegen, wie die Datenbewegung organisiert wird und wie die Daten gespeichert werden. Verschiedene Tools und Prozesse können sich sowohl direkt als auch indirekt auf die Speicherung auswirken. Je nach Art der durchgeführten Datentransformationen kann ein Staging erforderlich werden, um Daten vorübergehend zu hosten, was möglicherweise einen erheblichen Speicherbedarf mit sich bringt. Darüber hinaus haben Lösungen wie Datenbankmanagementsysteme und NoSQL-Datenspeicher jeweils eigene Speicheranforderungen.

  1. Wie wird Disaster Recovery umgesetzt und praktiziert?

Bei der Planung von Storage für eine Multi-Cloud-Umgebung muss die IT-Abteilung berücksichtigen, wie Disaster-Recovery- (DR-) Strategien umgesetzt werden. Prozesse wie die Sicherung von Daten oder die Pflege redundanter Daten führen in der Regel zu zusätzlichen Speicheranforderungen. Wenn Teams auch Edge-Systeme in ihre Umgebung integrieren müssen, könnten ihre DR-Strategien noch komplizierter werden, insbesondere wenn die Anzahl der Edge-Systeme wächst. Was passiert zum Beispiel, wenn eines dieser Systeme ausfällt? Wie kommt es zu einem Failover? Wohin werden Workloads umgeleitet? Muss jedes Edge-System über einen eigenen DR-Plan verfügen? Alle diese Variablen können einen Einfluss darauf haben, wie die IT-Abteilung den Speicher plant, der zur Unterstützung einer effektiven DR-Strategie erforderlich ist.

  1. Wie werden Struktur- und Workflow-Änderungen berücksichtigt?

Unternehmen implementieren Multi-Cloud-Strategien, weil sie die Flexibilität erhöhen und gleichzeitig eine größere Portabilität in heterogenen Umgebungen bieten. Wenn Edge-Computing-Speichersysteme hinzugefügt werden, kann diese Flexibilität und Portabilität gefährdet sein, wenn die IT-Abteilung nicht bereit ist, Änderungen wie das Hinzufügen und Entfernen von Cloud-Diensten, die Migration von Workloads zwischen Plattformen oder die Integration neuer Edge-Systeme in die Struktur zu verarbeiten. Um Storage langfristig richtig zu planen, muss die IT-Abteilung verstehen, wie die Edge-Integration gehandhabt wird und wie die sich ändernden Bedingungen in der gesamten Multi-Cloud/Edge-Umgebung berücksichtigt werden.

  1. Was sind die Sicherheits- und Compliance-Anforderungen?

Eine der Herausforderungen, die eine Multi-Cloud-Umgebung mit sich bringt, besteht darin, die Sicherheit der Daten und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten, unabhängig davon, wo sich die Daten befinden oder wie sie bewegt werden. Gleichzeitig kann eine Multi-Cloud-Speicherumgebung aufgrund ihrer inhärenten Flexibilität die Erfüllung von Compliance-Anforderungen erleichtern. Speicher für Edge Computing verspricht jedoch, die Komplexität der Angelegenheit noch zu steigern. Das gilt besonders dann, wenn es sich um IoT-Geräte handelt. Die IT-Abteilung muss alle denkbaren Vorkehrungen treffen, um sicherzustellen, dass die Daten nicht kompromittiert werden können und dass das Unternehmen alle seine Compliance-Anforderungen erfüllt, unabhängig davon, wo sich diese Daten befinden oder wie sie von einer Plattform zur nächsten gelangen.

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