Murrstock - stock.adobe.com

Backup für kleine Unternehmen: Die richtige Strategie finden

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) benötigen eine gute geplante Backup-Strategien, damit sie ihre Sicherungsanforderungen korrekt erfüllen, ohne das Budget zu überschreiten.

Das Thema Backup ist nicht nur für große Unternehmen wichtig, sondern auch für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) essenziell, vielleicht sogar noch bedeutender für die jeweilige Firma. Ein größerer Datenverlust könnte für ein kleines Unternehmen große Schäden nach sich ziehen.

Jedes kleine Unternehmen sollte bei der Backup-Planung und Strategie nichts überstürzen, sondern genau evaluieren, wie es seine Daten am besten schützen kann: Dies muss bei der Umsetzung eines Backup-Plans Priorität haben. Die einzelnen Schritte variieren je nach Unternehmen und Branche, aber kleine Unternehmen können einige allgemeine bewährte Verfahren befolgen, um eine solide Sicherungsstrategie zu entwickeln.

Es gibt zahlreiche Backup-Produkte und Anbieter auf dem Markt, die alle ihre individuellen Stärken und Schwächen haben. Statt sich zunächst für ein Backup-Produkt zu entscheiden und es dann mühsam anzupassen, ist es sinnvoller, eine umfassende Backup-Strategie zu entwickeln, die speziell auf kleine Unternehmen abgestimmt ist. Anschließend können IT-Leiter und Backup-Administratoren gezielt die Produkte auswählen, die am besten zu dieser Strategie passen.

Eine gute Backup-Strategie für ein KMU legt den Schwerpunkt auf zuverlässige Backups, ohne die Ressourcen des Unternehmens zu überfordern. Im Folgenden finden Sie einige Schlüsselelemente eines guten Sicherungsplans für kleine Unternehmen.

Regelmäßige und umfassende Backups sind essenziell

Um Daten angemessen zu schützen, sollten gemäß der 3-2-1-Backup-Strategie mindestens drei Kopien der Daten vorhanden sein. Zwei dieser Kopien sollten auf unterschiedlichen Medien gespeichert werden, und eine Kopie sollte an einem externen Ort aufbewahrt werden, um die Sicherheit der Daten bei einem lokalen Ausfall zu gewährleisten.

Es gibt zwei Hauptgründe für die Erstellung mehrerer Sicherungskopien. Der erste Grund ist der der Redundanz. Wenn die Sicherungskopie vor Ort aufgrund eines defekten Bandes oder eines ähnlichen Problems unlesbar wird, ist die zweite Sicherungskopie wahrscheinlich noch verfügbar.

Eine Kopie am eigenen Standort gibt Ihnen auch die Möglichkeit, Daten schnell wiederherzustellen. Das Recovery einer externen Sicherungskopie ist viel langsamer, aber eine externe Sicherungskopie stellt sicher, dass eine Kopie der Daten überlebt, wenn das Unternehmen von einer Katastrophe wie einem Brand oder einer Überschwemmung am Hauptsitz betroffen ist. Außerdem kann eine Kopie der Daten außerhalb des Unternehmens als Air Gap dienen. Wenn Ihr Unternehmen von Ransomware angegriffen wird, könnte dies Ihre Vor-Ort-Sicherung zerstören. Mit einer getrennten, externen Kopie haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten wiederherzustellen, ohne Lösegeld zahlen zu müssen.

Das richtige Speichermedium wählen

Das Speichermedium sollte bei der Entwicklung einer Sicherungsstrategie eine wichtige Rolle spielen. Bei der Auswahl der Speichermedien ist es wichtig, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Kapazität, Haltbarkeit, Durchsatz und Kosten zu finden. Es ist auch zu bedenken, dass einige Unternehmen mehrere Arten von Backup-Speichern verwenden, um das Beste aus beiden Welten zu erhalten. Vor allem für kleine Unternehmen spielen die Kosten bei der Wahl des Speichermediums wahrscheinlich eine große Rolle.

Bänder sind heute nicht mehr ganz so beliebt wie früher, aber sie sind relativ preiswert und zuverlässig und können zudem ausgelagert werden, was ein physisches Air Gap schafft. Sobald ein Band aus dem Laufwerk ausgeworfen wird, wird es vom System getrennt, so dass ein Ransomware-Angriff die auf einem ausgeworfenen Band gespeicherten Daten nicht gefährden kann.

Der Nachteil bei der Verwendung von Bändern ist, dass sie sich nicht gut für Daten eignen, die sich häufig ändern. Wird nur jede Nacht oder nur einmal die Woche nur eine Bandsicherung durchgeführt, bleiben die neuesten Daten für den Zeitraum zwischen den Backups ungeschützt. Außerdem müssen die Benutzer eine sichere Methode zur Aufbewahrung der Bänder finden, um Datendiebstahl zu verhindern.

Eine gängige Technik in einer Sicherungsstrategie für kleine Unternehmen ist die Verwendung tragbarer Festplatten als Backup-Ziel. Diese Methode hat ähnliche Vor- und Nachteile wie ein Band, aber die Festplatten sind in der Regel teurer und überstehen einen Sturz nicht so gut wie ein Band.

Bei der kontinuierlichen Datensicherung (Continuous Data Protection, CDP) werden die Daten ständig auf einer Reihe von Festplatten innerhalb eines Sicherungsservers oder einer Appliance gesichert. CDP-Backups werden ständig durchgeführt, so dass auch die neuesten Daten geschützt sind. Der Nachteil ist jedoch, dass CDP-Backups komplexer sind als Band- oder Festplattensicherungen (externe, portable HDDs), dass sie nicht portabel sind und dass sie sehr teuer sein können.

Da CDP-Sicherungen nicht portabel sind, ist es üblich, Sicherungsdaten auf ein Band oder in die Cloud zu kopieren, um sie außerhalb des Unternehmens zu speichern. Dies erhöht zwar das Schutzniveau, aber auch die Kosten und die Komplexität der Sicherung.

Cloud-Backups sind zwar zuverlässig, könnten aber das Budget von KMUs überfordern, da Datenmengen im Laufe der Zeit anwachsen und zu höheren Kosten als geplant führen könnten. Außerdem kann die begrenzte Internetbandbreite die Sicherung oder Wiederherstellung großer Datenmengen in der Cloud unpraktisch machen. Aus diesen Gründen nutzen viele Unternehmen die Cloud als sekundäres Backup.

Cloud-Backup-Produkte für kleine Unternehmen sind oft so konzipiert, dass sie auch von Personen genutzt werden können, die nur über minimale technische Kenntnisse verfügen. Das macht sie zu einer guten Option für kleine Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen.

Wichtige Bereiche für die Datensicherung in kleinen Unternehmen

Es gibt mehrere Kriterien, auf die sich kleine Unternehmen bei der Entwicklung einer Sicherungsstrategie konzentrieren sollten. Eine dieser Parameter ist die Häufigkeit der Datensicherung. Die Frequenz, mit der Backups erstellt werden, bestimmt direkt, wie viele Daten während einer Ausfallzeit verloren gehen könnten. Ein Unternehmen, das beispielsweise eine nächtliche Sicherung durchführt, könnte im schlimmsten Fall bis zu 24 Stunden an Daten verlieren. Moderne CDP-Tools können Backups alle 30 Sekunden erstellen, so dass ein Unternehmen, das ein solches Tool einsetzt, nie mehr als 30 Sekunden an Daten verlieren sollte.

Eine weitere wichtige Überlegung für KMUs ist die Aufbewahrungsfrist für Backups. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Unternehmen Daten auf Band sichert. Wie lange sollten die Backup-Administratoren ein Band aufbewahren, bevor sie dessen Inhalt überschreiben?

Die Entscheidung über die Aufbewahrung von Sicherungskopien hängt in der Regel von den gesetzlichen Vorschriften und den geschäftlichen Anforderungen ab. Wenn ein Unternehmen in einer regulierten Branche tätig ist, gibt es wahrscheinlich Gesetze, die die Aufbewahrung von Backups regeln. Nicht regulierte Unternehmen sollten sich die Frage stellen: Wie alt ist zu alt? Mit anderen Worten: Ab wann ist ein Backup so veraltet, dass es nicht mehr sinnvoll ist, es wiederherstellen zu wollen?

Ein weiterer Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Frage, inwieweit ein bestimmtes Backup-Tool ein Unternehmen in die Lage versetzt, in einer Krise zu funktionieren. Wenn eine Firma über große Datenmengen und ein einfaches Sicherungsprodukt verfügt, kann es Tage dauern, bis eine vollständige Wiederherstellung durchgeführt werden kann. Auch wenn eine langwierige Wiederherstellung unvermeidlich ist, sollten kleine Unternehmen zumindest einen Plan haben, wie sie die Wiederherstellung kritischer Systeme priorisieren können. Ebenso gibt es Tools, die geschäftskritische Arbeitslasten bei bestimmten Arten von Ausfällen online halten, aber solche Systeme sind in der Regel kostspielig und komplex.

Ein Großteil der online verfügbaren Anleitungen zur Datensicherung ist auf große Unternehmen ausgerichtet. Kleine Unternehmen verfügen in der Regel über weitaus weniger Daten als ein Großunternehmen, haben aber in der Regel auch viel kleinere IT-Budgets.

Trotz dieser Unterschiede steht für ein kleines Unternehmen genauso viel auf dem Spiel wie für ein Großunternehmen, wenn es darum geht, Datenverluste zu verhindern. Kleinere Unternehmen sollten nach Möglichkeiten suchen, den größtmöglichen Nutzen aus ihrem Data-Protection-Budget zu ziehen. Es ist auch eine gute Idee, die Data-Protection-Kenntnisse der IT-Mitarbeiter ehrlich einzuschätzen und dann in Schulungen zu investieren, einen Backup-as-a-Service-Anbieter zu abonnieren oder einen Berater zu engagieren, wenn die IT-Mitarbeiter nicht über die erforderlichen Kenntnisse verfügen.

Nächste Schritte

Wie haben sich Disk-Backups in den letzten Jahren verändert?

Checkliste für eine neue Backup- und Recovery-Strategie.

Wie Backup-Technologien im Jahr 2028 aussehen.

Erfahren Sie mehr über Backup-Lösungen und Tools