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Wann VM-Überwachungs-Tools von Drittanbietern sinnvoll sind

Admins verlassen sich bei der Überwachung von VMs auf native Tools von Microsoft oder VMware. In manchen Fällen können Tools von Drittanbietern jedoch die bessere Wahl sein.

Hypervisoren und Gastbetriebssysteme verfügen üblicherweise über eingebaute Tools für die Überwachung von virtuellen Maschinen (VMs). Hinzu kommen jedoch eine Vielzahl von optionalen Add-Ins von Hypervisor-Providern und Cloud Tools von Drittanbietern. Hier die richtige Entscheidung zu treffen, ist manchmal gar nicht so leicht.

Tools zur Überwachung von virtuellen Maschinen verfolgen unterschiedliche Ansätze. Beispiele sind In-Guest-, hypervisorbasiertes und Drittanbieter-Monitoring. Viele Administratoren neigen dazu, hypervisorbasierte native VM-Überwachungs-Tools wie System Center 2019 von Microsoft oder VMware vRealize Operations einzusetzen, da diese keinen größere Aufwand bei der Implementierung erfordern. Diese nativen Tools haben jedoch Einschränkungen. Sie können zum Beispiel nicht mehrere auf verschiedene Systeme verteilte virtuelle Maschinen (VM) überwachen.

Admins sollte daher zum Vergleich sowohl native Überwachungs-Tools in die engere Vorauswahl nehmen als auch Alternativen von Drittanbietern, die über verschiedene Systeme hinweg überwachen können. Letzteres kann unter bestimmten Umständen die Kosten senken, übersichtlichere Dashboards bereitstellen und die Integration erleichtern.

Nachteile von In-Guest- und hypervisorbasierten Monitoring Tools

Ein wichtiger Hinweis zu In-Guest-Überwachungs-Tools ist, dass sie nicht ideal für die Bereitstellung von VM-Performance-Statistiken sind. Obwohl diese Tools über die CPU- und Speicherleistung informieren, sind die angezeigten Werte möglicherweise nicht genau.

Admins können genauere Daten erhalten, indem sie bestimmte Dynamic Link Libraries (DLL) aus vorhandenen hypervisorbasierten Tools freilegen; einfacher ist es jedoch, diese Daten direkt vom Hypervisor zu erhalten.

Was hypervisorbasierte Überwachungs-Tools nicht anzeigen, ist abhängig von der Anwendung. Diese Metriken werden oft am besten von den In-Guest-Überwachungsprogrammen erfasst. Zunächst sollte also bestimmt werden, welche Komponenten genau überwacht werden sollen, um daraus den idealen Ort für den Abruf von Daten zu extrapolieren.

Angebote für native VM-Überwachungs-Tools

Das übergeordnete Ziel der Monitoring Tools ist die Verbesserung der Performance von VMs und Hypervisoren. System Center 2019 und VMware vRealize Operations sind bei Admins beliebte Varianten. Für diejenigen, die Hyper-V verwenden, bildet die Integration von System Center in das Active Directory und Azure die Grundlage für ein nahtloses VM-Monitoring in einem einzigen Tool von On-Premises bis zur Cloud.

System Center bietet außerdem zusätzliche Tools, nämlich Data Protection Manager, Orchestrator und Service Manager. Sie alle enthalten PowerShell-Cmdlets, die Skripting und Automatisierung auf hohem Niveau ermöglichen. Sie glänzen vor allem in Kombination mit der Möglichkeit, Diagramme von verteilten Anwendungen und Maps zu erstellen, und machen System Center somit zu einer soliden Wahl für Hyper-V-Systeme und die von ihnen unterstützten Windows-Gastbetriebssysteme.

VMWare verfügt in vCenter über ein umfangreiches Set an Überwachungsfunktionen. Fügen Admins vRealize Operations hinzu, erhalten sie zusätzliche nützliche Funktionen. vRealize Operations beginnt mit dem Hypervisor der Administratoren vor Ort und lässt sich nahtlos in mehrere Clouds integrieren. Diese Verbindungen sind alle in vCenter integriert; Anwender von VMware Cloud on AWS erhalten jedoch Zugriff auf einen noch größeren Funktionsumfang.

Eine Ebene höher bringt die vRealize Suite Administratoren noch weitere Überwachungsmöglichkeiten. Die vRealize Suite umfasst Komponenten wie vRealize Operations, Automation, Log Insight und Lifecycle Manager, die alle umfassenden Zugriff auf die meisten der größeren VMware-Portfolios haben.

Admins, die Einblicke in den Betrieb mit der Automatisierung und Protokollierung verknüpfen, können Probleme ohne direkte Eingriffe besser aufzeichnen und lösen. Dies hilft den Administratoren dabei, ihr System auf den Weg hin zu einer selbstheilenden Infrastruktur zu bringen und Reaktionszeiten zu verkürzen.

Dann sind VM-Überwachungs-Tools von Drittanbietern überlegen

Sowohl Microsoft als auch VMware verfügen über Produkte zum VM-Monitoring, aber sie sind nicht alternativlos. Auf dem Markt für virtuelle Maschinen gibt es mittlerweile eine Sammlung von Tools von Drittanbietern, die virtualisierte Systeme von Microsoft, VMware, oder beide überwachen können, sowie mehrere Clouds und Anwendungs-Stacks.

Es gibt mehrere Gründe, Tools von Drittanbietern gegenüber nativen Tools zu bevorzugen. Wie die nativen Tools auch, ziehen sie Daten durch Monitoring-APIs, so dass die Leistungserfassung kein entscheidender Faktor ist. In den Vordergrund treten vielmehr Kosten, Dashboards und Integration.

Sowohl Microsoft als auch VMware verfügen über Produkte zur VM-Überwachung, aber sie sind nicht alternativlos.

Kosteneinsparung klingt erst einmal eindeutig. Jedoch kann man in dem Wust aus Lizenzbedingungen schnell den Überblick verlieren. Wenn das Budget knapp ist, sollten Admins abwägen, ob eine besondere Funktion eines Tools auch wirklich einen höheren Preis rechtfertigt.

Monitoring-Dashboards gibt es in verschiedenen Ausführungen und Designs, die Admins nach ihren Bedürfnissen anpassen können. Den entscheidenden Faktor stellen daher die Integrationsmöglichkeiten für das Tool dar.

Sowohl VMware als auch Microsoft haben bei dem Monitoring ihrer eigenen Systeme den Heimvorteil. Sollen jedoch auch Microsoft-Systeme mit VMware-Tools überwacht werden – oder umgekehrt – erbringt das oft nicht die gewünschten Ergebnisse. Hier sind die Tools von Drittanbietern meist überlegen. Sie sind zwar oft nicht so detailliert wie hypervisorbasierte Überwachungs-Tools, aber in der Regel reichen ihre Funktionen aus.

Stehen Admins nun vor der Entscheidung, ob sie ein natives Tool oder eines von einem Drittanbieter wählen sollen, ist ausschlaggebend, welche Hypervisoren das System verwendet und wie sie die Tools von Drittanbietern einsetzen wollen.

Wenn die Systeme der Administratoren ohnehin stark auf Microsoft-Technologie ausgerichtet sind, ist System Center die sichere Wahl. Je nach betriebener Anwendung, benötigen sie möglicherweise zusätzliche Überwachungs-Tools von Drittenanbietern für den Anwendungs-Stack.

Wer jetzt schon hauptsächlich auf VMware-Produkte setzt, sollte vRealize Suite wählen, wobei auch hier ein Paket zur Anwendungsüberwachung von Drittanbietern zusätzlich zum Einsatz kommen kann.

Werden sowohl Microsoft als auch VMware verwendet, gibt es mehrere Tools von Drittanbietern, die ein ideales Gleichgewicht zwischen Hypervisoren bieten. Beispiele hierfür sind der Virtualization Manager von Solar Winds und Veeam One.

Admins müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese Überwachungs-Tools von Drittanbietern nur ihre virtuelle Infrastruktur und Anwendungen abdecken. Zum Monitoring ihrer physischen Netzwerke und Geräte ist ein zusätzliches Tool erforderlich. Sinnvoll ist es zudem, Netzwerk-Monitoring-Tools von Drittanbietern zu verwenden, mit deren Toolset Admins auch gleich ihre Anwendungs-Stacks überwachen können.

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