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Alles Data Management – oder was?

Datadobi-Experte Sascha Hempe erklärt in diesem Beitrag die Vor- und Nachteile der vier Kategorien von Lösungen des Datenmanagements und wie man Daten optimal verwaltet.

Unstrukturierte Daten sind heutzutage häufig kaum mehr beherrschbar. Die Menge an Daten wird immer größer, sodass viele Unternehmen auch immer mehr Speicherorte und -technologien benötigen. Zumeist haben Organisationen daher heterogene Speicherumgebungen im Einsatz, die aus Storage multipler Hersteller und Multi-Cloud-Umgebungen bestehen. Doch viele Tools zum Beispiel solche von Speicherherstellern, versprechen, die Masse an unstrukturierten Daten auch anders vernünftig verwalten zu können.

Andere Anbieter sichern Lösungen zur Datenverwaltung zu, die Daten analysieren und dadurch deren Organisation möglich machen. Dies scheint zunächst attraktiv zu sein. Doch sind die Lösungen untereinander vergleichbar? Vor allem bei verschiedenen Ansätzen sind Vorzüge und Nachteile schwer abzuschätzen. Hilfreich ist es daher, die vorhandenen Lösungen für Datenmanagement in Kategorien aufzuteilen.

Datenmanagementlösungen in vier Kategorien

Für Datenmanagementlösungen, die Ordnung in die Sammlung unstrukturierter Daten bringen sollen, gibt es vier Hauptkategorien. Jede diese Kategorien hat ihre eigenen Vorzüge, aber auch Nachteile: 1. Speicher- und Cloud-Speicher, 2. Backup-Lösungen, 3. Data-Value-Produkte und 4. herstellerneutrale Lösungen.

Abbildung 1
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1. Speicher- und Cloud-Lösungen

Speicher- und Cloud-Anbieter haben ausgezeichnete Produkte zur Speicherung von Daten. Diese können Datenmengen unabhängig von ihrer Größe verarbeiten. Außerdem haben sie neben einer grundlegenden Sicherung der Daten einige andere speicherbasierte Eigenschaften im Portfolio.

Die Anbieter von Speicher- und Cloud-Lösungen sind auf eine gute Verwaltung der Daten innerhalb ihres Angebots spezialisiert. Das heißt aber auch, dass ihre Produkte der Organisation von Daten in komplexen Multi-Vendor- und Multi-Cloud-Umgebungen nicht ausreichend gewachsen sind.

Zwar geben manche Anbieter an, dass ihre Speicherverwaltung auch in heterogenen Umgebungen läuft. Ein genauerer Blick auf diese Lösung kann das jedoch nicht bestätigen. Beinahe jede Lösung startet mit der Ablage von Daten auf dem eigenen Speicher. Dies läuft aber dem Konzept einer hybriden Umgebung komplett zuwider. Häufig ist diese Software ein Nebenprodukt neben Hardware oder Cloud, und damit meist unterfinanziert und nicht ausgereift.

2. Backup-Lösungen

Viele Backup-Anbieter haben großartige Lösungen für die Datenabsicherung und die Organisation einer großen Menge von Point-in-Time-Kopien. Diese können entweder auf die ursprünglichen Plattformen zurückgespielt werden oder sind für eine zügige Wiederherstellung direkt von der Backup-Appliance verfügbar.

Die Organisation strukturierter Daten profitiert von stabilen Funktionen der Backup-Lösungen. Unstrukturierte Daten erzeugen aber ungewöhnliche Herausforderungen, denen Backup-Lösungen weniger gewachsen sind. Auch in diesen Fällen erwarten viele Anbieter, dass die Daten auf ihrer Plattform abgespeichert werden, bevor der Prozess der Datenverwaltung beginnen kann. Hier gibt es aber noch ein größeres Problem: Wie der Name schon sagt, beginnen Backup-Lösungen beim Backup. Das heißt, es entsteht eine zeitlich begrenzte Kopie der Daten. Es sind also nicht die tatsächlichen Daten selbst, die sich ständig ändern.

3. Business-Data-Value-Produkte

Data-Value-Anwendungen können am besten einen Wert für das Unternehmen aus den Daten generieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Daten für Business Intelligence, die Einhaltung von Vorschriften, Forschung oder anderweitig verwendet werden. Hier stehen Geschäftsanwendungen im Vordergrund. Allerdings sind diese nicht für die Größe der heutigen unstrukturierten Speicherumgebungen konzipiert. Sie können in Umgebungen mit mehreren Petabytes und mehr als einer Milliarde Dateien nicht die richtigen Daten aussieben. Dafür benötigen sie zuerst Unterstützung, um die richtigen Daten zu erkennen.

4. Verwaltung von unstrukturierten Daten – up-to-date mit herstellerunabhängigen Produkten

Für die Verwaltung einer heterogenen Landschaft unstrukturierter Datenspeicher in einem Unternehmen ist also keine der drei oben aufgeführten Kategorien von Datenverwaltungssoftware geeignet. Es fehlt ihnen an der Unabhängigkeit von den Herstellern und den Bedingungen von Speicher- und Cloudanbietern und Business-Value-Anwendungen, die für eine optimale Lösung erforderlich ist.

Eine solch unabhängige Softwarekategorie gibt es bereits. Sie ist derzeit unter dem Namen „herstellerneutrale Datenverwaltungssoftware“ im Angebot. Diese neue Softwarekategorie für die Verwaltung unstrukturierter Daten in einer Multi-Vendor-Multi-Cloud-Datenumgebung bietet viele Vorteile.

Stärken von herstellerneutraler Datenverwaltungssoftware

Sascha Hempe, Datadobi

„Zwar geben manche Anbieter an, dass ihre Speicherverwaltung auch in heterogenen Umgebungen läuft. Ein genauerer Blick auf diese Lösung kann das jedoch nicht bestätigen.“

Sascha Hempe, Datadobi

Professionelle Lösungen für das Datenmanagement sollten wesentliche Interessen von Unternehmen beim Management von unstrukturierten Daten berücksichtigen. Ein herstellerneutrales Produkt unterstützt bei den vier wichtigsten Anliegen von Unternehmen:

  • Verringerung der Ausgaben – Ein herstellerunabhängiges Produkt vereinfacht die Cloud-Einführung, übermittelt Daten auf preiswertere On-Premises-Speicher, forciert die Außerbetriebnahme von entbehrlichem Speicher und beseitigt überflüssige, überholte und triviale Daten (ROT, Redundant, Outdated, Trivial). Das spart Kosten.
  • Reduzierung des Risikos – Herstellerneutrale Datenverwaltungssoftware zeigt IT-Führungskräften auf, welche Daten sie warum haben, wo diese sind und wer sie besitzt. Das erhöht die Sicherheit unstrukturierter Daten. Dadurch können Unternehmen nur die nützlichen unstrukturierte Daten sichern und ROT, überholte sowie gefährliche Daten beseitigen.
  • Mehrwert aus Daten – Durch Produkte wie StorageMAP können Unternehmen ihre Daten zum angemessenen Zeitpunkt an den passenden Ort verschieben, damit datenverwertende Programme sie ideal einsetzen können.
  • Senkung der CO2-Emissionen – Ein herstellerneutrales Produkt unterstützt Unternehmen dabei, ESG-Richtlinien zu erfüllen und CO2-Reduktionsziele umzusetzen. Endbenutzer können sehen, welcher ihrer Speicher die meiste Energie verbraucht und wie günstig der Betrieb von Speichern mit erneuerbaren Energien sein kann. Zusätzlich unterstützen sie dabei, Daten auf preiswertere Speicheroptionen zu legen oder ROT-Daten zu entfernen.

Fazit: Herstellerneutrales Datenmanagement ist die beste Wahl

Die aktuell gängigen Lösungen für das Datenmanagement lassen erkennen: Wollen Unternehmen unstrukturierte Daten in einer Multi-Vendor-Multi-Cloud-Umgebung sinnvoll verwalten, brauchen sie ein herstellerneutrales Produkt, das in jeder Storage- oder Cloud-Umgebung einsetzbar ist. Die bisherigen Lösungen für die Datenverwaltung können eine Multi-Vendor-Multi-Cloud nicht managen. Seit Kurzem gibt es aber herstellerneutrale Lösungen für die Organisation von unstrukturierten Daten. Durch ihre Unabhängigkeit von Herstellern bietet sie viele Vorteile, bei der andere Lösungen nicht mithalten können.

Über den Autor:
Sascha Hempe ist Regional Sales Manager DACH bei Datadobi. Hempe ist mit über 13 Jahren Erfahrung als Vertriebsexperte für Software- und Speicherlösungen ein Branchenveteran. Im Laufe seiner Karriere verantwortete hielt er Vertriebspositionen bei Hewlett Packard Enterprise, Watch4net, EMC und Dell EMC inne.

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