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Hyperkonvergente Infrastruktur: Die 10 wichtigsten Anbieter

Um festzustellen, welche HCI-Plattform die richtige für Ihr Unternehmen ist, sollten Sie Ihre Workloads analysieren und die Technologien der führenden HCI-Anbieter vergleichen.

Hyperkonvergenz gewinnt immer mehr an Bedeutung, da immer mehr Unternehmen die Technologie für den Einsatz als virtuelle Desktop-Hosts, Disaster-Recovery-Plattformen und mehr nutzen. Aus diesem Grund gibt es mehrere Anbieter von hyperkonvergenten Infrastrukturen, die Sie im Auge behalten sollten.

Wir haben hier eine alphabetische Auflistung der zehn prominentesten HCI-Anbieter zusammengestellt und erläutern die Funktionen ihrer Tools, die Anwendungsfälle, die sie adressieren und was ihre Produkte von der Konkurrenz abhebt.

1. Cisco

Die HCI-Initiativen von Cisco basieren auf der HyperFlex-Produktlinie. HyperFlex ist in verschiedenen Konfigurationen erhältlich, darunter HyperFlex Hybrid Nodes, die auf das Hosting von Allzweck-Workloads ausgerichtet sind. Beispiele hierfür sind Ciscos HX220c M5 und HX240c M5 sowie die Large-Form-Factor-Version des HX240c.

Die Cisco HyperFlex All-Flash-Konfiguration ist für den Einsatz mit geschäftskritischen Workloads konzipiert, die eine hohe Leistung erfordern. Wie der Name schon sagt, basieren Ciscos HX220c AF M5 und Hx240c AF M5 auf Flash-Speicher. Die HX220c All NVMe M5 nutzt jedoch stattdessen NVMe-Speicher.

Die HyperFlex Edge-Konfiguration umfasst Edge-Geräte wie den HX220c Edge M5, die für den Einsatz in Remote-Standorten und Zweigstellen vorgesehen sind.

Die HyperFlex Compute Only-Knoten von Cisco sind entweder als Server der B-Serie oder der C-Serie verfügbar und enthalten keinen Speicher.

2. Dell EMC

Die VxRail-Appliances von Dell EMC basieren auf der Virtual Storage Area Network (vSAN)-Technologie von VMware und eignen sich gut für VMware-Umgebungen, ebenso wie die vSAN Ready Nodes des Unternehmens.

Dell EMC bietet auch die VMware Cloud Foundation on Dell EMC VxRail-Produkt an, das als schlüsselfertige Hybrid-Cloud-Plattform konzipiert ist. Es bietet eine tiefe Integration mit der VMware Cloud Foundation und ist für Unternehmen konzipiert, die Kubernetes im Cloud-Maßstab betreiben wollen.

Das Untermehmen bietet auch HCI-Plattformen für Firmen, die auf Microsoft-Technologien standardisiert haben. Das Integrated System for Microsoft Azure Stack Hub des Unternehmens fungiert als Hybrid-Cloud, in der die Azure-Cloud neben On-Premises-Ressourcen und intelligenten Edge-Geräten genutzt wird. In ähnlicher Weise bietet Dell EMC ein Microsoft Azure Stack HCI-System an, das softwaredefinierte Rechen-, Speicher- und Netzwerkfunktionen sowie Dell AX-Knoten zusammenführt.

Abbildung 1: Hochverfügbarkeit gehört zu den meistgefragten Funktionalitäten einer hyperkonvergenten Infrastruktur.
Abbildung 1: Hochverfügbarkeit gehört zu den meistgefragten Funktionalitäten einer hyperkonvergenten Infrastruktur.

3. Hewlett Packard Enterprise

Einer der größten Probleme der HCI-Plattformen der ersten Generation war, dass jeder Knoten typischerweise Speicher-, Rechen- und Netzwerkressourcen enthielt. Das bedeutete, dass Unternehmen zur Erhöhung der Speicherkapazität oft zusätzliche Knoten kaufen mussten, was bedeutete, dass sie für Rechen- und Netzwerkressourcen zahlten, die sie nicht benötigten. Ebenso musste ein Unternehmen, das CPU-Ressourcen hinzufügen musste, um eine rechenintensive Arbeitslast zu bewältigen, Speicher- und Netzwerkressourcen kaufen, die es nicht benötigte.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat dieses Problem mit seiner Nimble Disaggregated Hyper-Converged Infrastructure (dHCI)-Plattform bedient. Mit HPE Nimble Storage dHCI können Administratoren Speicher- und Rechenressourcen unabhängig voneinander skalieren und so unnötige IT-Ausgaben vermeiden. HPE vermarktet die Nimble Storage dHCI-Plattform für Unternehmen, die Anwendungen mit unvorhersehbarem Datenwachstum unterstützen müssen. Die HCI-Plattform eignet sich auch für das Hosting geschäftskritischer Anwendungen, die ein hohes Maß an Speicherleistung oder Datenausfallsicherheit benötigen.

HPE Nimble Storage dHCI baut auf HPE InfoSight auf, das eine Selbstoptimierung von Workloads ermöglicht. HPE bietet auch ein vCenter-Plug-in, mit dem Administratoren Nimble Storage dHCI über VMware vCenter verwalten können. Laut HPE kann das Produkt in 15 Minuten implementiert werden und bietet eine Verfügbarkeit von sechs Neunen - 99,9999 Prozent.

4. NetApp

Während sich viele Hyper-Converged-Infrastructure-Anbieter auf Edge Computing oder Server-Virtualisierung konzentrieren, nutzt NetApp HCI als Basis für seine Hybrid Cloud. Obwohl es eine Vielzahl von Hardware-Plattformen gibt, die für den On-Premises-Teil einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung konfiguriert werden können, geht NetApp HCI einen Schritt weiter.

Die NetApp Control Plane ermöglicht eine konsistente Managementerfahrung über mehrere Clouds hinweg. Das bedeutet, dass Administratoren eine identische Oberfläche und identische Verfahren verwenden können, unabhängig davon, welche Cloud sie managen. Außerdem können sie mit einem einzigen Tool sowohl NetApp HCI-Ressourcen als auch Ressourcen managen, die in AWS, Google und Microsoft Azure Clouds gehostet werden. Die Control Plane ermöglicht es Admins außerdem, Workloads bei Bedarf von einer Cloud in eine andere zu verschieben.

5. Nutanix

Acropolis Operating System, kurz AOS, ist das softwaredefinierte HCI-Produkt von Nutanix und eine der beliebtesten HCI-Plattformen in der Branche. Nutanix empfiehlt seinen Anwendern, den firmeneigenen Hypervisor Nutanix Acropolis Hypervisor (AHV) einzusetzen, aber die Plattform unterstützt auch VMware- und Microsoft-Hypervisoren.

AOS umfasst das Nutanix-eigene Prism-Tool, mit dem Administratoren die gesamte AOS-Umgebung verwalten können. Prism zeigt wichtige Hypervisor- und VM-Statistiken in einer einfachen und intuitiven Dashboard-Oberfläche an. AOS enthält auch den AHV-Hypervisor und Karbon, ein Tool für die Kubernetes-Orchestrierung.

Im Zentrum der AOS-Plattform stehen die Nutanix-eigenen Storage-Knoten, die den virtualisierten Workloads Speicher der Enterprise-Klasse zur Verfügung stellen. Der Storage-Layer ermöglicht die Nutzung von Block, File  und Object Storage. Erasure Coding schützt die Daten vor Verlust und der Storage ist auf Selbstheilung ausgelegt.

6. Pivot3

Das Hyperkonvergenzprodukt von Pivot3 ist für den Einsatz in großen Unternehmen konzipiert. Zwei wesentliche Dinge heben Pivot3 von anderen Produkten auf dem Markt ab.

Erstens scheint Pivot3 der einzige Anbieter zu sein, der ein HCI-System entwickelt hat, das speziell auf Videodaten ausgerichtet ist. Pivot3 hat auch Schritte unternommen, um Bildverluste zu verhindern. Dazu gehören Dinge wie ein Solid-State-Schreibcache und ein Video-Stream-Load-Balancing.

Abbildung 2: Die wichtigsten Vorteile einer HCI-Lösung im Überblick.
Abbildung 2: Die wichtigsten Vorteile einer HCI-Lösung im Überblick.

Ein weiterer Wettbewerbsvorteil von Pivot3 liegt in seiner Zuverlässigkeit. Das Unternehmen hat seinen eigenen patentierten Erasure-Code-Mechanismus entwickelt, und die Systeme sind so konzipiert, dass es keine einzelnen Fehlerpunkte (Single Point of Failure) gibt. Das System ist auch in der Lage, eine Echtzeit-Zustandsüberwachung durchzuführen, die automatisch einen Administrator alarmiert und einen Support-Fall erstellt, wenn Probleme erkannt werden.

7. Scale Computing

Scale Computing vermarktet seine HyperCore 3 (HC3) Plattform für den Einsatz als Edge-Infrastruktur oder als Virtualisierungsplattform. Obwohl diese speziellen Anwendungsfälle relativ häufig sind, ist das Produkt wegen seiner Selbstheilungsfähigkeiten bemerkenswert. Das HC3-System ist so konzipiert, dass es Probleme automatisch erkennt und korrigierend eingreift, ohne dass administrative Maßnahmen erforderlich sind.

Die HC3-Plattform ist als All-Inclusive-System konzipiert, das Scale Computing als „Data Center in a Box“ bezeichnet. Nach Angaben des Unternehmens lässt sich die Plattform in weniger als einer Stunde einrichten, und für die Verwaltung des Systems ist keine Schulung erforderlich. Außerdem verlangt Scale Computing von seinen Kunden nicht, Hypervisor-Lizenzen zu erwerben. Anstatt teure Hypervisoren von Drittanbietern zu verwenden, basiert Scale Computing sein HCI-System auf der Vollversion des HyperCore Hypervisors.

8. StarWind Software

StarWind ist in Virtualisierungskreisen für sein kostenloses Tool V2V Converter bekannt, aber das Unternehmen bietet auch hyperkonvergente Systeme an. Die StarWind HyperConverged Appliance ist ein All-Flash-Speicher, der für Hochleistungs-Workloads konzipiert ist. StarWind verwendet außerdem RAM als Schreib-Cache, um maximale Performance zu gewährleisten. Darüber hinaus stellt die Plattform sicher, dass sich die Rechen- und Speicherressourcen einer VM auf demselben Knoten befinden, um die Leistung zu optimieren.

StarWind wirbt mit einer Verfügbarkeit von sechs Neunen, und fehlertolerante Cluster können aus nur zwei Knoten bestehen, ohne dass ein Zeugenknoten (Witness Node) erforderlich ist.

9. Stratoscale

Die HCI-Plattform von Stratoscale richtet sich speziell an Unternehmen, die öffentliche, private oder hybride Clouds aufbauen wollen. Das Produkt basiert auf dem KVM-Hypervisor und unterstützt mehrere Speicherarchitekturen wie Block, File und Object.

Im Gegensatz zu vielen HCI-Plattformen unterstützt Stratoscale die Verwendung von externen Speicher-Arrays. Native Unterstützung besteht für führende Storage-Anbieter, darunter Dell EMC, HPE, NetApp und Pure Storage.

Stratoscale konzentriert sich auf Cloud-Infrastrukturen, daher sind seine Management-Tools eher Cloud-orientiert. So bietet das Unternehmen beispielsweise eine Überwachung der Hardwareressourcen wie andere Anbieter von hyperkonvergenten Infrastrukturen, hat aber auch die Möglichkeit, Hardware-Ressourcen bestimmten Benutzern zuzuweisen. Ebenso können Administratoren mit den Orchestrierungsfunktionen von Stratoscale Anwendungen skalieren, indem sie bei Bedarf Instanzen starten oder entfernen, um auf sich ändernde Arbeitslastbedingungen zu reagieren.

10. VMware

VMware bietet ein softwarebasiertes HCI-Produkt, das aus vier Kernkomponenten besteht. Die erste Komponente ist der VMware vSphere Hypervisor, der die HCI-Bereitstellung zum Hosten von VMs ermöglicht.

Die zweite HCI-Komponente, vSAN, ist das virtualisierte Speicherprodukt von VMware. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Speichergeräte in einem Speicherpool zusammenzufassen, wodurch eine bedarfsgerechte Skalierung des Speichers möglich wird.

Die dritte Komponente, NSX, ist die Netzwerkvirtualisierungsplattform von VMware, mit der Unternehmen Ressourcen in Rechenzentren und Multi-Cloud-Umgebungen verbinden können.

Die vierte Komponente, vRealize Suite, besteht aus VMware-Produkten, die für das Rechenzentrums- und Cloud-Management konzipiert sind.

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