Definition

Netzwerkmanagement

Was ist Netzwerkmanagement und warum ist es wichtig?

Beim gesamten Computing geht es im Wesentlichen um die Möglichkeit, eine Maschine, ein System oder ein Gerät mit einem anderen zu verbinden. Das Ganze bezeichnet man dann als Computernetzwerk.

Wenn ein Computernetzwerk von einer Handvoll Rechner auf Hunderte oder Tausende von miteinander verbundenen Netzwerkgeräten anwächst, nimmt auch die Komplexität des Netzwerks zu. Die Aufgabe des Netzwerkmanagements besteht darin, ein komplettes Netzwerk effektiv zu betreiben, zu überwachen und zu steuern.

Netzwerkmanagement ist eine vielschichtige Disziplin, die Netzwerkadministratoren mit Netzwerkmanagement-Tools, Protokollen und Prozessen unterstützt, um einen optimalen Netzwerkbetrieb zu gewährleisten. Netzwerkmanagement umfasst mehrere Funktionen, die für die Optimierung und ständige Verfügbarkeit des Netzwerks wichtig sind. Zu den zentralen Komponenten des Netzwerkmanagements gehören:

Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Aufgaben der Netzwerkwartung, und holen Sie sich Tipps für die richtige Netzwerkbereitstellung.

Netzwerkverwaltung ist eine wesentliche Komponente des modernen IT-Betriebs und der Servicebereitstellung. Wenn Netzwerke wachsen, kommen im Laufe der Zeit immer neue Anwendungen und Dienste hinzu. Und wenn sich Konfigurationen ändern, kann dies Auswirkungen auf das Netzwerk haben. Netzwerkmanagement ermöglicht es Administratoren, das Netzwerk zu verwalten und zu überwachen, um die allgemeine Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Performance zu gewährleisten.

Jede Netzwerk-Downtime kann auch erhebliche Effekte auf das Netzwerkmanagement haben. Gut gemachte Netzwerkmanagement-Tools können jedoch die Risiken und Auswirkungen von Ausfallzeiten abmildern.

Die Aufgaben des Netzmanagements auf einen Blick.
Abbildung 1: Die Aufgaben des Netzmanagements auf einen Blick.

Wie funktioniert Netzwerkmanagement?

Der erste Schritt beim Netzwerkmanagement besteht im Erfassen von Informationen aus dem zu verwaltenden Netzwerk. Die Informationen stammen von Netzwerkgeräten wie Routern, Switches und Wireless Access Points. Die Daten können auch über softwarebasierte Agenten in einem virtuellen oder Cloud-Service gesammelt werden. Sie ermöglichen einen Einblick in die Traffic-Ströme von Netzwerk- und Anwendungsdaten.

Es gibt eine Reihe von gängigen Protokollen für die Netzwerkverwaltung, unter anderem SNMP, NETCONF, RESTCONF und gNMI:

  • SNMP: Das Simple Network Management Protocol (SNMP) wird häufig bei Networking-Geräten eingesetzt und ist ein jahrzehntealter Ansatz, um Netzwerkinformationen abzurufen.
  • NETCONF: Das Network Configuration Protocol (NETCONF) ist ein Protokoll für die Netzwerkkonfiguration, das Mechanismen für Netzwerkmanagement-Tools und Administratoren bereitstellt, um verbundene Netzwerkgeräte zu konfigurieren.
  • RESTCONF: Das RESTCONF-Protokoll setzt auf NETCONF auf und nutzt einen Ansatz, der auf einer RESTful API (Application Programming Interface) basiert, um die Netzwerkkonfiguration zu aktualisieren und zu ändern.
  • gNMI: Das gNMI-Protokoll (gRPC Network Management Interface) bietet eine Möglichkeit, den jeweiligen Status eines Netzwerkgeräts oder -dienstes zu ermitteln sowie die Konfiguration des Geräts zu bearbeiten und zu ändern.

Netzwerkmanagementsysteme (Network Management Systems, NMS) werden von den meisten Netzwerkadministratoren für die Verwaltung des gesamten Netzwerks eingesetzt. Ein NMS integriert die Unterstützung für Netzwerkmanagementprotokolle und Ansätze zur Identifizierung verschiedener Elemente in einem Netzwerk. Ein NMS stellt Funktionen zur Verfügung, die einen Einblick in die Netzwerkflüsse ermöglichen, um die Performance und Verfügbarkeit zu überwachen. Es bietet zudem die Möglichkeit, Richtlinien- und Konfigurationsänderungen vorzunehmen, um Probleme zu beheben und den Betrieb zu optimieren.

Moderne NMSes nutzen darüber hinaus zunehmend Netzwerkmanagement mit künstlicher Intelligenz (KI), das KI-basierte Vorschläge und Automatisierung für die Netzwerkverwaltung ermöglicht.

Netzwerkmanagement: Vorteile und Probleme

Netzwerkmanagement bietet für Unternehmen und ihre Benutzer mehrere entscheidende Vorteile. Netzwerkmanagementfunktionen sind wichtig, damit Unternehmen ein gewisses Maß an Einblick in und Kontrolle über das Netzwerk haben, das Anwendungen und Services bereitstellt.

Netzwerkmanagement: Vorteile

  • Netzwerksichtbarkeit: Zu den wichtigsten Vorteilen der Netzwerkverwaltung gehört, dass sie einen Einblick in das Netzwerk erlaubt. Die Möglichkeit, ein Netzwerk zu überwachen, ist eine grundlegende Komponente bewährter IT Best Practices.
  • Downtime-Erkennung: Ein weiterer bedeutender Vorteil von Netzwerkmanagement ist die Möglichkeit, zu erkennen, ob ein Teil oder das gesamte Netzwerk ausgefallen ist. Ausfallzeiten sind für Unternehmen ein geschäftskritisches Ereignis, und es ist von entscheidender Wichtigkeit, die Downtime im Netzwerk schnell erkennen und beheben zu können.
  • Performance-Optimierung: Ein langsames Netzwerk kann ebenfalls erhebliche Nachteile für ein Unternehmen mit sich bringen. Die Möglichkeit, die Netzwerkleistung zu ermitteln und zu optimieren, ist ein weiterer Vorteil von Netzwerkmanagementtechnologie und dazugehörigen Tools.

Doch Netzwerkmanagement ist nicht immer eine einfache Aufgabe. Es gibt einige Herausforderungen und Probleme, mit denen Netzwerkadministratoren konfrontiert sind.

Netzwerkmanagement: Probleme

  • Ephemere (temporäre) IP-Adressen: Die Identifizierung von Netzwerkgeräten und Benutzern erfolgt traditionell über eine IP-Adresse. Bei virtualisierten und containerbasierten Anwendungen kann die Verwendung von ephemeren oder elastischen IP-Adressen ein Problem darstellen, wenn es gilt, Nutzer, Anwendungen und Dienste zu identifizieren.
  • Multisite-Netzwerkverwaltung: Größere Netzwerke, die sich über mehrere physische und virtuelle Bereitstellungen erstrecken, können komplex zu verwalten sein.
  • Cloud- und Hybridbereitstellungen: Moderne Unternehmen nutzen in der Regel einen Mix aus On-Premises- und Cloud-Diensten. Sichtbarkeit und Kontrolle über beide Arten von Netzwerken in einem einheitlichen Ansatz zu erreichen, kann eine Herausforderung sein.

Cloud-basiertes versus On-Premises-Netzwerkmanagement

Netzwerkmanagement lässt sich in einem On-Premises- oder einem Cloud-basierten Modell bereitstellen. Beide Ansätze besitzen ihre Vorteile, es gibt aber auch potenzielle Herausforderungen.

Bei On-Premises-Systemen werden die Netzwerkmanagement-Tools häufig von Netzwerkadministratoren innerhalb des Unternehmens installiert und bedient. Vorort-Bereitstellungen können auch durch einen Provider von Managed Network Services vorgenommen werden, der das Netzwerk eines Unternehmens remote überwacht und wartet. Netzwerkmanagement in Form von On-Premises-Bereitstellungen kann von einer geringeren Latenz profitieren, da das überwachte Netzwerk identisch mit dem verwalteten ist. Auch die Sicherheit kann bei einer On-Premises-Bereitstellung höher sein, da die Zugriffssteuerung durch das Unternehmen streng kontrolliert und überwacht werden kann.

Bei Cloud-basierten Ansätzen wird Netzwerkmanagement in einem SaaS-Modell (Software as a Service) zur Verfügung gestellt. Cloud-basiertes Netzwerkmanagement verringert den Aufwand, den ein Unternehmen für die Einrichtung und Wartung einer eigenen On-Premises-Bereitstellung der Netzwerkverwaltung betreiben muss. Cloud-basiertes Netzwerkmanagement bietet zudem eine potenziell höhere Zuverlässigkeit, da es in einem anderen Netzwerk als dem zu überwachenden bereitgestellt und gewartet wird. Cloud-basierte Ansätze ermöglichen oft einen besseren Remote-Zugriff zur Verwaltung. Darüber hinaus werden sie üblicherweise als Abonnementmodell angeboten, das für Unternehmen niedrigere Kosten bedeuten kann.

Diese Definition wurde zuletzt im Dezember 2023 aktualisiert

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