Definition

Netzwerk-Konfigurationsmanagement (NCM)

Was ist Netzwerk-Konfigurationsmanagement (NCM)?

Netzwerk-Konfigurationsmanagement (Network Configuration Management, NCM) ist für eine sichere und effiziente IT-Infrastruktur unerlässlich. Es organisiert, speichert und verwaltet alle relevanten Netzwerkdaten wie IP-Adressen, Standorte, Softwareversionen und Updates. Durch automatisierte Dokumentation und Backups ermöglicht NCM eine lückenlose Nachvollziehbarkeit von Änderungen, minimiert Ausfallzeiten und erhöht die Netzwerksicherheit. Darüber hinaus unterstützt es IT-Teams bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen und der schnellen Wiederherstellung von Netzwerkeinstellungen im Störungsfall.

Während sich das Netzwerk-Konfigurationsmanagement auf das Netzwerk und die Netzwerkgeräte einer Organisation konzentriert, ist das Konfigurationsmanagement selbst ein umfassenderer Begriff, der sich auf die IT-Ressourcen, -Dienste und -Anwendungen einer Organisation konzentriert.

Warum Netzwerk-Konfigurationsmanagement wichtig ist

Um ein Netzwerk optimal unterstützen zu können, muss es in einer Organisation richtig konfiguriert sein. Zunächst einmal kann ein IT-Team ein Netzwerk nicht richtig verwalten, wenn es keine Aufzeichnungen über frühere Konfigurationen gibt. Ohne Konfigurationsmanagement ist ein IT-Team hilflos, wenn ein Problem auftritt oder ein Update durchgeführt werden muss. Ein Teil des Konfigurationsmanagements besteht darin, regelmäßig gesicherte Aufzeichnungen über die Konfiguration zu führen.

Eine ordnungsgemäße Netzwerkkonfiguration ermöglicht auch effiziente Netzwerkscans. In Fällen, in denen IT-Teams schnelle manuelle Änderungen vornehmen müssen, können sie sich bei einem Gerät anmelden und einen Konfigurationsbefehl eingeben oder eine Verbindung auf einen anderen Port umschalten. In anderen Fällen können sie Konfigurationssoftwarepakete verwenden, die in andere Netzwerkmanagementaufgaben integriert sind.

Einige netzwerkbezogene Aufgaben können auch mit Konfigurationssoftwarepaketen automatisiert werden. Konfigurationssoftwarepakete können Aufgaben wie Aktualisierungen und die Überwachung von Problemen mit der Netzwerkleistung automatisieren.

Dieser Prozess verbessert auch die Netzwerkwartung, da Konfigurationsfehler durch die Automatisierung zeitaufwendiger Netzwerkaufgaben, effizientere Netzwerkscans und aktuelle und genaue Konfigurationsaufzeichnungen reduziert werden können.

Funktionen von NCM-Systemen

Netzwerkkonfigurationsmanagement bietet eine Reihe von Funktionen, die es zu einem nützlichen Prozess für IT-Teams machen:

  • Automatisierte Backups: Backups können innerhalb eines NCM-Systems automatisiert werden, oft durch Tools von Drittanbietern.
  • Zentralisierte Konfigurationsspeicherung: In einem NCM-System werden Konfigurationsinformationen auf einem zentralen Server gespeichert, von dem Gerätekonfigurationen einfach heruntergeladen werden können.
  • Einhaltung von Standards: Netzwerkgeräte müssen eine Reihe von Industriestandards erfüllen, wie die PCI-DSS-Compliance. NCM hilft bei der Durchsetzung dieser Standards, indem es nicht konforme Konfigurationen überwacht und korrigiert.
  • Gerätetausch: NCM ermöglicht den schnellen Austausch von Netzwerkgeräten im Falle eines Ausfalls. Verschiedene Netzwerkgeräte speichern Konfigurationen in unterschiedlichen Formaten und es kann schwierig sein, Konfigurationsinformationen zu finden, wenn ein bestimmtes Gerät ausgetauscht werden muss.
  • Erkennung von Netzwerkgeräten: Das Erkennen und Hinzufügen von Netzwerkgeräten ist oft der erste Schritt in einem NCM. Nach dem Hinzufügen wird automatisch ein Geräteinventar erstellt, das einen Überblick über die Zusammensetzung des Netzwerks gibt.
  • Unterstützung für CLI-basierte Geräte: Geräte, die auf Befehlszeilenschnittstellen angewiesen sind, benötigen einen zuverlässigen Administrator, der ein Standardprotokoll wie das Secure File Transfer Protocol (SFTP) verwendet, um die benötigten Informationen zu erhalten.
  • Fähigkeit zur Durchführung komplexer Netzwerkoperationen: Einige komplexe Netzwerkoperationen können automatisiert werden, zum Beispiel die gleichzeitige Bereitstellung von Konfigurationen auf mehreren Geräten.
Netzwerk-Konfigurationsmanagement (NCM)
Abbildung 1: Netzwerk-Konfigurationsmanagement im Überblick.

Netzwerkkonfigurations-Tools

Tools für die Verwaltung der Netzwerkkonfiguration können herstellerunabhängig oder herstellerspezifisch sein. Nicht-proprietäre Tools sind wesentlich weiter verbreitet. Sie sind für Netzwerke gedacht, in denen die Hard- und Softwarekomponenten von verschiedenen Anbietern stammen. Herstellerspezifische Tools sind in der Regel nur mit den Produkten eines einzelnen Unternehmens kompatibel. In Netzwerken, bei denen ein Anbieter dominiert, tragen sie zu Verbesserungen der Leistung bei.

Konfigurations-Tools können nicht nur für den Neustart eines Geräts nach einem Ausfall verwendet werden. Einige Konfigurationsmanagement-Tools verfolgen Konfigurationsdaten täglich, um Änderungen in den Konfigurationsdateien zu erkennen, die Cyber-Bedrohungen und potenzielle Ausfälle aufdecken könnten. Netzwerkkonfigurations-Tools können verwendet werden, um Massenänderungen vorzunehmen. Beispielsweise könnte ein Unternehmen schnell eine pauschale Passwortänderung durchführen, wenn Passwortdaten durchsickern.

Zusätzlich zu den Massenänderungen können Konfigurationsmanagement-Tools für Audit und Reporting eingesetzt werden. Obwohl sie keine Informationen wie Speicher- oder CPU-Leistung ausgeben, können sie zur Anzeige genauer Firewall-Regeln oder VPN-Parameter verwendet werden.

Einige fortgeschrittene Tools ermöglichen auch die Simulation von Konfigurationsänderungen in einer Testumgebung, bevor sie in die Produktion übernommen werden.

Netzwerk-Konfigurationsmanagement-Tools verfügen auch über Berichtsfunktionen, die es dem Systempersonal ermöglichen, Informationen über Netzwerkkomponenten einfach zu verfolgen.

Vorteile des Netzwerk-Konfigurationsmanagements

Die Netzwerk-Konfigurationsmanagement kann Ausfallzeiten reduzieren, indem es Systemadministratoren ermöglicht, Änderungen im Netzwerk schnell zu erkennen. Es trägt auch dazu bei, dass Softwareversionen und Hardwarekomponenten auf dem neuesten Stand sind und den Lizenzvereinbarungen entsprechen. Die Transparenz und Verantwortlichkeit wird ebenfalls verbessert, da das Systempersonal auf einfache Weise die Identität von Komponenten und Software, die im Netzwerk arbeiten, feststellen kann.

Weitere Vorteile von NCM:

  • Optimierung der Abläufe in den Bereich Verwaltung, Reparatur, Erweiterung und Modernisierung.
  • Minimierung von Konfigurationsfehlern als Teil des Change Managements.
  • Optimierung der Netzwerksicherheit.
  • Sicherstellen, dass Änderungen an einem Gerät oder System andere Geräte oder Systeme nicht negativ beeinträchtigen.
  • Revidierbare Änderungen, wenn Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind. In so einem Fall kann der Administrator eine Rolle rückwärts zu einer früheren Konfiguration machen.
  • Archivierung der Informationen über alle Änderungen der Netzwerkkonfiguration.
  • NCM kann durch Automatisierung und künstliche Intelligenz ungewöhnliche Muster in Konfigurationsänderungen erkennen und Administratoren warnen.

Bewährte Praktiken für das Netzwerkkonfigurationsmanagement

Um mehr Stabilität und Effizienz zu gewährleisten, sollten Organisationen eine Reihe bewährter Methoden für das Netzwerkkonfigurationsmanagement implementieren. Eine Liste dieser Verfahren sollte folgende Punkte beinhalten:

  • Automatisierung von Konfigurationsaufgaben: Verwenden Sie Automatisierungswerkzeuge, um Aufgaben dort auszuführen, wo es am sinnvollsten ist. Dazu gehören in der Regel sich wiederholende oder auch komplexere Aufgaben wie Updates und Backups.
  • Netzwerküberlastung vermeiden: Konfigurationsprozesse sollten optimiert werden, um den Datenverkehr zu minimieren.
  • Regelmäßige Überprüfungen durchführen: Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Einstellungen falsch konfiguriert, veraltet oder ungenutzt sind.
  • Strategie entwickeln: Entwickeln Sie eine NCM-Strategie, die Prozesse, Technologien, die Art und Weise, wie Updates eingespielt werden, und die Frage, wer die Updates verwaltet, umfasst.
  • Konformität sicherstellen: Gewährleisten Sie, dass die Gerätekonfigurationen den internen Richtlinien und allen regionalen oder betrieblichen Regulierungsstandards entsprechen.
  • Implementieren Sie Zugriffskontrollen: Beschränken Sie den Zugriff auf Konfigurationen durch rollenbasierte Zugriffskontrollen.
  • Halten Sie Software und Firmware auf dem neuesten Stand: Aktualisieren Sie die Software regelmäßig, um Schwachstellen zu beheben.
  • Legen Sie regelmäßige Konfigurations-Backups fest: Planen Sie automatische Backups für alle Netzwerkgeräte und überprüfen Sie diese regelmäßig.
  • Überwachen Sie Konfigurationen und Endgeräte: Echtzeit-Überwachungssysteme können IT-Teams vor unerwarteten Änderungen warnen. Stellen Sie sicher, dass alle Endpunkte identifiziert und überwacht werden.
  • Standardisieren Sie die Konfigurationen: Verwenden Sie Vorlagen oder Skripte, die dazu beitragen können, Konfigurationen auf allen Geräten einheitlicher zu gestalten.
  • Änderungen verfolgen und dokumentieren: Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über Konfigurationsänderungen.

NCM ist nur eine Möglichkeit, ein Netzwerk zu verwalten. Erfahren Sie mehr über NCM und vier weitere Arten des Netzwerkmanagements.

Dieser Artikel wurde von der ComputerWeekly-Redaktion aktualisiert, um Branchenveränderungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.

Diese Definition wurde zuletzt im März 2025 aktualisiert

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