Definition

Network Downtime (Netzwerkausfallzeit)

Was ist Network Downtime?

Als Network Downtime oder Netzwerkausfallzeit bezeichnet man die Unerreichbarkeit eines Teils oder des gesamten Netzwerks aufgrund eines Ausfalls von Hardware, Software oder einer Kombination von beidem. Dabei kann es sich um einen internen Ausfall oder um eine Verbindung zum externen Netz handeln.

Network Downtime kann mehr als nur Umsatzeinbußen verursachen, unter anderem:

  • Produktivitätsverluste
  • verlorene Dateien
  • verärgerte Kunden
  • Beschädigung des Renommees der Marke
  • verunsicherte Mitarbeiter
  • übermäßiger Druck auf die IT-Mitarbeiter, um die Systeme wieder zum Laufen zu bringen.

Nachdem das Netzwerk wieder funktioniert, kann es 20 Minuten oder mehr dauern, bis die Mitarbeiter sich wieder konzentrieren und ihre Arbeit wieder aufnehmen können.

Die Unterschiede zwischen geplanter und ungeplanter Downtime

Network Downtime lässt sich in zwei Kategorien einteilen: geplante und ungeplante.

Geplante Ausfallzeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie rechtzeitig angekündigt werden und den Benutzern die Möglichkeit geben, sich vorzubereiten. Geplante Network Downtime wird in der Regel für Upgrades oder Wartungsarbeiten an der Netzinfrastruktur genutzt. Sie werden oft außerhalb der Geschäftszeiten durchgeführt, um die Auswirkungen auf die Arbeit und den Betrieb zu minimieren. Geplante Ausfallzeiten haben auch oft eine bestimmte Dauer und eine voraussichtliche Wiederherstellung des Dienstes.

Ungeplante Network Downtime ist das genaue Gegenteil davon. Sie treten ohne Vorwarnung auf, können jederzeit passieren und haben oft keine Wiederherstellungszeit – zumindest anfangs. Es gibt viele Gründe für ungeplante Ausfallzeiten, und die Auswirkungen einer solchen Unterbrechung variieren von einem Ausfall zum anderen. Alles hängt von der Größe des Unternehmens, der Komplexität des Netzwerks und dem Ausmaß des Ausfalls ab.

Lesen Sie hier mehr über die neun häufigsten Arten von Netzwerkproblemen.

Häufige Gründe für ungeplante Netzausfallzeiten

Es gibt viele Gründe für ungeplante Network Downtime:

  • Menschliche Fehler: Dies sind die am häufigsten auftretenden Fehler. Tippfehler, versehentliches Ziehen eines Steckers oder die Eingabe falscher Informationen können Faktoren sein. Weitere Gründe sind das Ignorieren dokumentierter Verfahren oder die Anwendung unzulässiger Abkürzungen.
  • Unterbesetzte IT-Abteilung: Nur wenige IT-Teams können von sich behaupten, dass sie über genügend Personal verfügen. Wenn das Personal zu dünn gesät ist, kann dies zu Problemen bei der Überwachung von Ressourcen, der Verwaltung von Upgrades und der Reaktion auf Systemausfallwarnungen führen.
  • Falsche Konfigurationen: Systemkonfigurationen sind von Natur aus komplex. Fehlkonfigurationen, aus welchen Gründen auch immer, sind eine häufige Ursache für alle Arten von Systemfehlern, die zu IT-Ausfallzeiten führen können.
  • Geräteausfall: Hardware ist in der Regel gut konstruiert und langlebig, aber sie kann trotzdem ausfallen. Häufige Auslöser für Geräteausfälle sind Überhitzung oder Kühlungsfehler, veraltete Firmware, Viren und Malware sowie unsachgemäße Pflege oder Wartung, zum Beispiel wenn die Kühlung ausfällt oder sich Staub ansammelt.
  • Stromausfall: Ein Unternehmensnetzwerk kann bei einem Stromausfall schnell zusammenbrechen, wenn keine ausreichende Stromversorgung vorhanden ist, zum Beispiel durch eine USV. Neben Ausfallzeiten können Stromausfälle auch zum Verlust sensibler Daten und zur Beschädigung des Netzwerkinventars führen.
  • Sicherheitsangriffe: Bösartige Angriffe wie Hacks, Man-in-the-Middle-Angriffe, Phishing und Denial-of-Service-Angriffe können ein Netzwerk zum Absturz bringen oder verlangsamen. Alle diese Angriffe zielen auch darauf ab, in Netzwerke einzudringen und Informationen zu stehlen.
  • Naturkatastrophen: Katastrophen wie Erdbeben und Tornados können Netzwerkgeräte, Stromversorgungs- und Kommunikationssysteme beschädigen oder zerstören, ohne dass eine Vorwarnung erfolgt.

Wie man Netzwerkausfälle verhindert

Häufige Serverausfälle oder Serviceunterbrechungen können dem Image eines Unternehmens schaden und zu schlechter Publicity und einer höheren Kundenabwanderungsrate führen.

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um Network Downtime, zu minimieren, sowohl im Vorfeld als auch im Nachhinein:

  • Verwenden Sie Monitoring Tools: Netzwerk-Monitoring-Software von Hardware- und Drittanbietern kann Netzwerke proaktiv überwachen und Hardware- sowie Softwareprobleme frühzeitig entdecken. Einige neuere, KI-basierte Software kann auch ungewöhnliche Muster erkennen, um Hardwareausfälle oder Einbrüche vorherzusagen. Die meisten dieser Tools führen auch Netzwerkanalysen in Echtzeit

    Erfahren Sie mehr über die vier Kategorien des Netzwerk-Monitoring und wie Sie einen Business Case für die Netzwerküberwachung erstellen.

  • Führen Sie regelmäßig Stresstests durch: Netzwerkausfälle sind häufig die Folge von überlasteten Netzwerken. Es ist hilfreich, regelmäßige Netzwerktests durchzuführen, um festzustellen, was wo kaputt geht.
  • Pflegen Sie die Netzwerkinfrastruktur: Eines der häufigsten Probleme in Rechenzentren und Netzwerkräumen ist Vernachlässigung. Staubwischen und Kabelmanagement sind ein Muss. Überhitzung infolge Staubansammlungen kann einen Switch leicht zum Absturz bringen.
  • Investieren Sie in die beste Ausrüstung: Es gibt eine große Anzahl von Netzwerkgeräten auf dem Markt, und nicht alle sind so gut wie die Produkte von Spitzenanbietern. Wie das Sprichwort schon sagt, bekommt man das, wofür man bezahlt.
  • Prüfen Sie regelmäßig auf Firmware-Updates: IT-Fachleute müssen sowohl bei Hardware- als auch bei Software-Updates auf dem Laufenden bleiben. Diese Aktualisierungen können von großer Bedeutung sein, daher ist es wichtig, sie im Auge zu behalten, Push-Benachrichtigungen zu aktivieren, wo immer dies möglich ist, und die Hardware auf dem neuesten Stand zu halten.
  • Führen Sie häufig Backups durch: Häufige Snapshots verbrauchen zwar Speicherplatz, sorgen aber auch für eine schnelle Wiederherstellung des Netzwerkbetriebs nach einem Ausfall. IT-Profis müssen die Backup-Server testen, um sicherzustellen, dass sie wie vorgesehen funktionieren. Backups sowohl vor Ort als auch in der Cloud gewährleisten eine maximale Abdeckung im Falle eines Serverausfalls.
  • Ursachenanalyse durchführen: Nur wenn die Ursache des Problems ermittelt wird, lässt sich sicherstellen, dass es nicht noch einmal auftritt. Es gibt zahlreiche Protokollierungs-, Netzwerkdiagnose- und Überwachungstools, die Unternehmen dabei helfen, einem Ausfall schnell auf den Grund zu gehen.

Wie kostspielig sind Netzausfallzeiten?

Die Kosten von Netzwerkausfallzeiten können beträchtlich sein. Laut Gartner belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für IT-Ausfallzeiten auf etwa 5.300 Euro pro Minute, oder 318.000 Euro pro Stunde. Da es viele Variablen gibt, können Ausfallzeiten zwischen 130.000 bis 460.000 Euro pro Stunde liegen. Ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, dass eine Stunde Ausfallzeit sie zwischen 1 und 4,5 Millionen Euro kostet.

Die Kosten für Ausfallzeiten sind so hoch, weil sie viele Bereiche eines Unternehmens berühren:

  • Sie können jeden betreffen, vom Einsteiger bis zur Führungsetage.
  • Netzwerkausfälle hindern Mitarbeiter oft daran, ihre täglichen Aufgaben oder Pflichten zu erfüllen. Sie können beispielsweise Salesforce nicht erreichen, wenn das Netzwerk ausgefallen ist. Aber die Angestellten werden trotzdem für ihre Zeit bezahlt.
  • Selbst wenn das Netzwerk wieder funktioniert, dauert es eine Weile, bis die Mitarbeiter wieder einsatzbereit sind. Laut einer Studie der University of California, Irvine, benötigen Mitarbeiter durchschnittlich 23 Minuten, um sich nach einer Unterbrechung wieder zu konzentrieren und ihre Arbeit aufzunehmen.
  • Die Kosten für die Wiederherstellung, zum Beispiel für Überstunden von Mitarbeitern, Reparaturen von Geräten, Wartungsgebühren und Kosten für die Wiederherstellung von Daten, können sich summieren – und diese Investitionen rentieren sich nicht.
  • Weitere immaterielle Kosten können die Schädigung des Rufs eines Unternehmens und eine negative Außenwirkung sein. Ein Unternehmen, bei dem es häufig zu Ausfällen kommt, verliert Kunden, die nicht wiederkommen werden.
Diese Definition wurde zuletzt im Juni 2022 aktualisiert

Erfahren Sie mehr über LAN-Design und Netzwerkbetrieb

ComputerWeekly.de
Close