Definition

Frame Relay

Frame Relay ist ein Paket-geswitchter Service in der Telekommunikation, um Daten kosteneffizient übertragen zu können. In erster Linie geht es hier um bruchstückartigen Traffic zwischen LANs (Local Area Networks).

Frame Relay zerlegt Daten in Einheiten mit verschiedenen Größen, die sich Frames nennen. Die Technik basiert auf der älteren Paket-geswitchten Technologie X.25. Sie wurde entwickelt, um analoge Daten oder Signale wie zum Beispiel Sprachkonversationen zu übertragen. Anders als X.25 ist Frame Relay eine Technologie zu schnellen Datenübertragung. Das bedeutet, dass das Protokoll keine Fehlerkorrektur versucht. Sobald ein Fehler in einem Frame erkannt wird, wird dieser einfach verworfen. Die Endgeräte sind für das Erkennen und das abermalige Übertragen von verworfenen Frames zuständig. Im Gegensatz zu analogen Netzwerken gibt es bei digitalen Netzen aber relativ wenige Fehler.

Frame Relay wird oftmals verwendet, um LANs mit massiven Backbones zu verbinden. Das gilt auch für öffentliche WANs und sogar für private Netzwerkumgebungen mit geleasten T-1-Leitungen. Für die Dauer der Übertragung ist eine dedizierte Verbindung notwendig. Für Sprache oder Video ist die Technologie nicht ideal, da diese auf einen stetigen Fluss bei der Übertragung angewiesen sind. Frame Relay überträgt Pakete auf der Datenschicht (Data Link Layer) im OSI-Modell (Open Systems Interconnection) und nicht auf der Netzwerkschicht (Network Layer). Ein Frame kann Pakete von verschiedenen Protokollen enthalten. Dazu gehören Ethernet und X.25. Die Größe ist variabel und es sind tausend oder noch mehr Bytes möglich.

Bei den meisten Services stellt das Netzwerk eine permanente virtuelle Verbindung (PVC / Permanent Virtual Circuit) bereit. Auf diese Weise steht dem Kunden eine dauerhafte und dedizierte Verbindung zur Verfügung, ohne dass er für eine komplett geleaste Leitung bezahlen muss. Der Service-Provider legt die Route fest, die jeder Frame auf dem Weg zum Ziel nimmt. Weiterhin kann er nach Nutzung abrechnen. Im Gegensatz dazu sind geswitchte virtuelle Verbindungen (SVC / Switched Virtual Circuits) temporäre Verbindungen. Sie werden nach der Übertragung der entsprechenden Daten terminiert.

Ein Unternehmen kann ein Niveau an Service-Qualität wählen. Damit lassen sich diverse Frames priorisieren und andere werden entsprechend als weniger wichtig eingestuft. Einige Service Provider boten Frame Relay für partielles T-1 oder für volle T-Carrier-Systeme an. Frame Relay ergänzt Verbindungen und stellt einen Service in der Mitte zur Verfügung. Die Technologie siedelt sich zwischen ISDN mit einer Bandbreite von 128 Kbps und ATM (Asynchronous Transfer Mode) an. Letzteres arbeitet ähnlich wie Frame Relay, liefert aber theoretische Geschwindigkeiten zwischen 155,520 Mbps und 622,080 Mbps.

Damit ein WAN Daten mit Frame Relay übertragen kann, ist eine bestimmte Ausrüstung Voraussetzung. Dazu gehören DTE (Data Terminal Equipment) und DCE (Data Circuit-Terminating Equipment). DTEs befinden sich in der Regel am Standort des Kunden und können Router, Bridges und PCs umfassen. DCEs werden von den Telekommunikationsanbietern gemanagt. Sie stellen Switching und dazugehörige Services zur Verfügung.

Frame Relay war einst weitläufig verfügbar. Allerdings schickten und schicken sich die großen ISP (Internet Service Provider) an, die Technologie einzustellen. In den USA deaktivierte Sprint seinen Frame-Relay-Service schon im Jahr 2007 und Verizon vollzog diesen Schritt 2015. AT&T bietet Frame Relay seit 2012 nicht mehr zum Kauf an, allerdings werden Bestandskunden bis 2016 weiter unterstützt. Auch die Deutsche Telekom offeriert ihren Dienst FrameLink Plus nicht mehr öffentlich.

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Diese Definition wurde zuletzt im September 2016 aktualisiert

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