Definition

FTTH (Fiber to the Home)

Was ist FTTH?

Bei FTTH (Fiber to the Home) beziehungsweise FTTP (Fiber to the Premises) werden Glasfaserkabel von einem zentralen Punkt zu einzelnen Gebäuden verlegt, um einen schnellen Internetzugang zu ermöglichen. Im Vergleich zu anderen Technologien erhöht FTTH die Verbindungsgeschwindigkeiten für Computerbenutzer erheblich. Innerhalb des Gebäudes kann die Verdrahtung vom Glasfasermodem zu den Endgeräten zum Beispiel mit Ethernet-Kabeln erfolgen.

Mit FTTH sind Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu einem GBit/s und mehr möglich. Unternehmen können beispielsweise auch Glasfasertarife mit bis zu 10 GBit/s (XGS-PON) buchen. Im Vergleich zu üblichen Kabelmodem- oder DSL-Verbindungen sind damit bis zu vierzigmal höhere Datenraten möglich. Die großflächige Einführung von FTTH kann jedoch kostspielig sein, da neue Kabel über die letzten Meter von den bestehenden Glasfaserkabeln zu den einzelnen Nutzern verlegt werden müssen.

Einige Gemeinden verfügen derzeit über Fiber-to-the-Curb-Dienste (FTTC). FTTC bezeichnet die Installation und Nutzung von Glasfaserkabeln bis zu den Bordsteinen in der Nähe von Wohnhäusern oder Unternehmen. Einfache Kupferkabel übertragen die Signale zwischen dem Bordstein und den Endanwendern.

Wie funktioniert FTTH?

Charakteristisch für FTTH ist, dass Glasfaserkabel direkt mit Wohnhäusern, Mehrfamilienhäusern und Unternehmen verbunden werden. FTTH nutzt Glasfaserkabel für die gesamte Telekommunikation auf der letzten Meile. Optische Fasern übertragen Daten mit Lichtsignalen, um eine höhere Leistung zu erzielen.

In FTTH-Zugangsnetzen verlaufen Glasfaserkabel von einer Vermittlungsstelle durch einen Glasfaserverteiler. Die Kabel werden dann über einen Verteiler und schließlich über einen Anschluss, der als Anschlussdose dient, in die Wohnung geführt.

FTTH-Architektur und -Komponenten

Es gibt zwei Arten von Systemen. Sie ermöglichen die Übertragung von Daten über Glasfaserkabel mit Licht. Dadurch machen sie FTTH möglich. Die beiden Arten sind aktive optische Netzwerke (AON) und passive optische Netzwerke (PON).

AONs verwenden elektrisch betriebene Switches, um Signale an bestimmte Benutzer weiterzuleiten. Anstelle von elektrisch betriebenen Switches verwenden PONs optische Splitter zur Signalweiterleitung. Allerdings benötigen PONs weiterhin elektrisch betriebene Geräte an der Quelle und am Empfangsende des Netzwerks.

Beide Arten werden in FTTH-Implementierungen verwendet und haben jeweils ihre Vorteile. Die meisten FTTH-Implementierungen verwenden jedoch PONs, da sie kostengünstiger zu installieren sind und eine hohe Leistung bieten.

Die Netzwerktopologie von PONs besteht aus folgenden Komponenten:

  • Ein optisches Leitungsendgerät (Optical Line Terminal, OLT) in der Zentrale des Anbieters.
  • Optische Netzwerkeinheiten (Optical Network Unit, ONU) in der Nähe der Räumlichkeiten der Endanwender.
  • Ein optisches Verteilungsnetzwerk, das das Signal entlang des PON aufteilt und verteilt.

Vorteile von FTTH

Der Hauptvorteil von FTTH ist die gesteigerte Netzwerkleistung. FTTH ermöglicht höhere Geschwindigkeiten über größere Entfernungen, die mit älteren Koaxialkabeln, Twisted-Pair-Kabeln oder DSL nicht erzielt werden können. Außerdem bietet FTTH eine deutlich höhere Bandbreite als andere Verbindungsmethoden.

Zu den Vorteilen der höheren Bandbreitenkapazität von FTTH gehören unter anderem:

  • Verbesserte Leistung für hochauflösendes Video-Streaming mit Anwendungen wie YouTube.
  • Upgrades, die keinen Austausch der Glasfaser erfordern. Netzwerkprofis können die Infrastruktur rund um die Glasfaser aktualisieren, ohne diese austauschen zu müssen.
  • Höhere Geschwindigkeiten über größere Entfernungen als bei früheren Technologien.
  • Eine bessere Leistung als bei anderen Glasfaserkonfigurationen. Die Glasfaser wird direkt an Wohnhäuser angeschlossen und kann verbleibende Netzwerksegmente mit Ethernet- oder Koaxialkabeln ergänzen.

Fiber to the x

FTTH ist eine spezielle Version des Begriffs Fiber to the x (FTTx), wobei das x für den Punkt im Netzwerk steht, an dem ein Glasfaserkabel angeschlossen ist, um Gebäude in der Umgebung zu versorgen. In jedem Fall unterscheidet sich die Stelle, an der die Glasfaser endet und das Signal an ein Metallkabel weitergeleitet wird. Alle FTTx-Versionen sind die treibende Kraft hinter dem Zugang der nächsten Generation und bedeuten eine Verbesserung der Geschwindigkeit und Qualität von Breitbandnetzen.

Der Name FTTH leitet sich davon ab, dass das Kabel direkt zum Endnutzer nach Hause führt. Netzwerkprofis verwenden die Begriffe Fiber to the Building (FTTB) und Fiber to the Premises (FTTP) oft synonym mit FTTH. FTTP ist jedoch ein Unterform von FTTH und umfasst auch Geschäftsanbindungen. Die Netzwerkstruktur ist dieselbe und die Begriffe Home, Building und Premises bezeichnen alle Wohngebäude, die direkt an Glasfasernetzwerke angeschlossen sind.

Ein kleiner Unterschied zwischen FTTH und FTTB besteht darin, dass FTTH Glasfasern direkt mit einzelnen Wohnhäusern verbindet, wobei ein Gebäude mehrere Wohungen umfassen kann. Bei FTTB werden die Glasfasern mit dem Gebäude verbunden und Metallkabel mit den einzelnen Einheiten – zum Beispiel Wohnungen oder Büros – im Inneren.

Es gibt mehrere weitere Versionen von FTTx:

  • Fiber to the Node (FTTN): Dabei ist die Glasfaser mit dem Verteilerschrank oder Knoten verbunden und leitet das Signal an dieser Stelle an Kupferkabel weiter.
  • Fiber to the Terminal (FTTT): Hier werden Glasfaserkabel direkt mit den Desktop-Geräten in einem Büro verbunden.
  • Fiber to the Office: Ähnlich wie bei FTTT wird ein Glasfaserkabel mit einem Mini-Switch am Schreibtisch eines Benutzers verbunden. In der Regel verfügt das Büro über mehrere Switches im gesamten Gebäude, die von einer zentralen Stelle aus verwaltet werden.
  • Fiber to the Street (FTTS): FTTS liegt zwischen FTTB und FTTC: FTTS ist näher als FTTC, aber weiter entfernt als FTTB, bei dem das Glasfaserkabel direkt am Gebäude angeschlossen ist.
  • Fiber to the Distribution Point (FTTdp) ist eine Mischung aus FTTC und FTTN. Das Ende der Glasfaser wird an den letzten möglichen Verteilungspunkt vor dem Standort des Endanwenders angeschlossen.

Es gibt viele weitere Akronyme in der Kategorie FTTx. Der einzige wesentliche Unterschied zwischen ihnen besteht jedoch darin, an welchem Punkt die Glasfaserverkabelung endet und die metallische Verkabelung beginnt.

Fixed Wireless unterscheidet sich geringfügig von FTTH. Anstatt am Glasfaserendpunkt von Glasfaser auf ein Metallkabel umzuschalten, überträgt Fixed Wireless ein Funksignal in die Wohnung. Dadurch entfällt die Verkabelung im letzten Segment des Netzwerks, in dem während der Installation die meisten Kosten anfallen.

Arten von Breitbandanschlüssen.
Abbildung1: Der Glasfaseranteil (gelb: FTTH/FTTB) bei den Breitbandanschlüssen steigt.

Entwicklung von FTTH

Seit den 1980er Jahren hat sich FTTH weiterentwickelt, um den wachsenden Netzwerkanforderungen der modernen Welt gerecht zu werden. Viele damals verlegte Glasfaserkabel sind noch heute in Gebrauch, was ihre Langlebigkeit belegt. Seitdem ist die Glasfasertechnologie kostengünstiger und einfacher zu installieren geworden. Heute nimmt die Nutzung von FTTH und Glasfaser weiter zu.

Dieser Artikel wurde aktualisiert und erweitert, um neue Entwicklungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.

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