Cloud-Wirtschaftlichkeit
Was ist Cloud-Wirtschaftlichkeit?
Die Cloud-Wirtschaftlichkeit analysiert die Gesamtbetriebskosten, die Vorteile von Cloud-Diensten und die gesamten IT-Kosten in einer Unternehmensumgebung und konzentriert sich dabei auf die wirtschaftlichen Prinzipien, die diese Faktoren antreiben. Außerdem werden verschiedene Cloud-Computing-Dienste miteinander verglichen, um festzustellen, ob sie kostengünstiger sind als lokale Optionen.
Die Cloud-Wirtschaftlichkeit hat mehrere Komponenten, wie zum Beispiel das Verständnis und die Kontrolle der Kosten von Cloud-Diensten mit den nutzungsbasierten Preismodellen und Pay-as-you-go-Modellen der Cloud. Sie überprüft, ob Cloud-Dienste die versprochenen Merkmale, Funktionen und den Wert, einschließlich Leistung, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, im Verhältnis zu ihren Kosten bieten.
Moderne KI-gestützte Tools helfen, Workloads effizient zu skalieren und Kosten zu minimieren, was die Cloud-Nutzung optimiert. Die Cloud-Wirtschaftlichkeit ermöglicht auch die Vorhersage und Planung einer zukünftigen Erweiterung von Cloud-Diensten auf der Grundlage von prognostiziertem oder erwartetem Wachstum und Änderungen der Geschäftsanforderungen. Gleichzeitig wird untersucht, ob die Cloud den Bedarf an Geräten und Infrastruktur On-Premises reduziert. Auch nachhaltige Aspekte, wie der Einsatz energieeffizienter Rechenzentren und Green Cloud Computing, werden zunehmend in die Wirtschaftlichkeitsanalyse einbezogen.
Warum ist die Cloud-Wirtschaftlichkeit wichtig?
Ein Versprechen der Cloud sind Einsparungen. Die Cloud-Wirtschaftlichkeit hilft einer Organisation, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie die Nutzung von Cloud-Ressourcen die Effizienz verbessert und die Kosten senkt, was zu besseren finanziellen und operativen Ergebnissen führt.
Auf der finanziellen Seite hilft die Cloud-Wirtschaftlichkeit, Kosten zu senken, indem nur für die benötigte Kapazität bezahlt wird, und ermöglicht es einem Unternehmen, Kostensteigerungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Dabei müssen Firmen jedoch beachten, dass die Kosten für Cloud-Services und Ressourcen bei vermehrter Nutzung entsprechend ansteigen.
Auf der betrieblichen Seite ist die Cloud auch der Schlüssel zur Ressourcenoptimierung. Das äußert sich auf zweierlei Weise:
- Eine optimale Nutzung der Cloud bedeutet bessere Leistung und niedrigere Kosten, was zu einer besseren langfristigen strategischen Planung und Vorbereitung auf das erwartete Wachstum führt.
- Die Cloud muss für Unternehmen, die sowohl lokale als auch Cloud-Ressourcen nutzen, mit lokalen Geräten funktionieren.
Die Wirtschaftlichkeit der Cloud bedeutet auch mehr Flexibilität und die Möglichkeit, schneller auf geschäftliche Veränderungen zu reagieren. Im traditionellen Szenario On-Premises würde ein Unternehmen, das mit dem Datenverkehr und den geschäftsbezogenen Aktivitäten überfordert ist, Wochen brauchen, um Hardware zu bestellen, sie zu liefern und zu installieren. In einem Cloud-Szenario kann diese Zeitspanne erheblich verkürzt werden. Doch nicht jedes Szenario erfordert die Cloud, und sie ist auch nicht immer die beste Wahl.
Wirtschaftliche Vorteile der Cloud
Die Cloud ist keine Technologie, die man einfach einrichtet und wieder vergisst. Ein Unternehmen muss seine Cloud-Nutzung kontinuierlich überwachen, um die Effizienz und den Wert zu maximieren.
Die Kosteneffizienz ist der primäre Anreiz der Cloud. Sie reduziert die Notwendigkeit erheblicher Vorabinvestitionen in die IT-Infrastruktur (zum Beispiel Server, Storage- und Netzwerkausrüstung). Unternehmen nutzen ein Pay-as-you-go-Modell und zahlen nur für die genutzte Kapazität.
Dadurch entfallen die Kosten für den Kauf und die Wartung der Geräte, die Abschreibung und Entsorgung sowie die Instandhaltung teurer Rechenzentrumseinrichtungen.
Neben der Möglichkeit, bei Bedarf schnell zu skalieren, bietet die Cloud den Unternehmen auch einen globalen Zugang, der es ihnen ermöglicht, in ausländische Märkte zu expandieren, ohne teure Investitionen zu tätigen oder sich mit den komplexen Gegebenheiten eines internationalen Marktes auseinandersetzen zu müssen.
Herausforderungen der Cloud-Wirtschaft
Auch nach fast 20 Jahren ist die Cloud noch immer ein wachsender und aufstrebender Markt. Mit der Ausweitung ihrer Nutzung über einfache Prozesse und Funktionen hinaus gibt es neue Herausforderungen. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehören die folgenden:
- Kostenmanagement: Es ist einfach, mit der Cloud-Nutzung klein anzufangen und sie dann nach Bedarf auszuweiten. Bei einer unkontrollierten Nutzung könnten sich Unternehmen mit einer überraschend hohen Abrechnung konfrontiert sehen. Aus diesem Grund müssen Unternehmen den Cloud-Einsatz regelmäßig überwachen und dürfen nicht nur die Gesamtsumme am Monatsende betrachten. KI-gestützte Kostenoptimierung kann hier helfen, indem sie automatisch ineffiziente Ressourcen identifiziert und optimiert.
- Nachhaltigkeit und Energieverbrauch: Da Rechenzentren weltweit große Mengen an Energie verbrauchen, setzen viele Unternehmen zunehmend auf nachhaltige Cloud-Lösungen. Anbieter wie AWS, Google Cloud und Microsoft investieren stark in erneuerbare Energien und energieeffiziente Infrastruktur.
- Komplexität von Hybridmodellen: Einige Unternehmen verwenden einen hybriden Ansatz, der lokale und Cloud-Lösungen kombiniert. Allerdings arbeiten nicht alle Cloud- und On-Premises-Systeme zusammen und ihre Integration kann eine erhebliche Herausforderung darstellen. Außerdem kann es schwierig sein, Mitarbeiter zu finden, die über die nötigen Fähigkeiten verfügen, um diese hybriden Umgebungen ordnungsgemäß durchzuführen.
- Vendor Lock-in und Verträge: Kein Anbieter möchte einen Kunden verlieren, und Cloud-Anbieter sind da keine Ausnahme. Spontane Strategiewechsel können beispielsweise durch mehrjährige Verträge behindert werden und auch die Kosten für Egress und Datenmigration in eine andere Umgebung müssen bedacht werden. Berücksichtigen Sie daher die Bedingungen einer Ausstiegsstrategie, wenn Sie einen Vertrag mit einem Anbieter aushandeln. Multi-Cloud-Strategien können hier helfen, die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter zu minimieren.
- Sicherheit und Compliance: Alle großen Cloud-Anbieter haben die gängigsten und am weitesten verbreiteten Vorschriften zur Einhaltung von Datensicherheit und Datenschutz übernommen, zum Beispiel HIPAA, den Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) und die europäische Datenschutz-Grundverordnung. Einige kleinere Anbieter haben sich auf die Bereitstellung von Cloud-Diensten für stark regulierte Branchen wie das Gesundheits- und Finanzwesen spezialisiert. Die Frage, wie ein Cloud-Anbieter den Datenschutz und die Einhaltung von Vorschriften handhabt, sollte Teil des Verhandlungsprozesses für den Dienstleistungsvertrag sein.
- betriebliche Änderungen: Der Übergang zu einem Cloud-basierten Ansatz ist mit Umwälzungen verbunden. Sie bedeutet Änderungen in den betrieblichen Abläufen des Unternehmens und erfordert spezielle Fähigkeiten. Das kann Umschulungen oder die Einstellung neuer Mitarbeiter erforderlich machen, was die Kosten einer Cloud-Umstellung zusätzlich erhöht.
Anwendungsfälle für Cloud-Wirtschaftlichkeit
Es gibt mehrere wirtschaftliche Argumente für den Wechsel in die Cloud, darunter die folgenden:
- Kosteneinsparungen: Das Hauptargument für den Wechsel in die Cloud sind Kosteneinsparungen. In einer Studie des Cloud Industry Forum 2024 nannten 30 Prozent der Befragten erhebliche Gesamteinsparungen als Hauptgrund für die Einführung der Cloud. Interviews mit Nutzern von Amazon Web Services und Untersuchungen der Enterprise Strategy Group von TechTarget ergaben Einsparungen von bis zu 66 Prozent bei den Rechen-, Netzwerk- und Storage-Kosten. Walmart sparte bei seiner Multi-Cloud-Migration Millionen, indem es seine Plattform aufbaute und mit zwei Public-Cloud-Anbietern verknüpfte.
- Nachhaltigkeit: Unternehmen berücksichtigen zunehmend den ökologischen Fußabdruck ihrer IT. Nachhaltige Cloud-Dienste mit geringem CO2-Ausstoß können ein wirtschaftlicher Vorteil sein, da regulatorische Anforderungen und Umweltstandards strenger werden.
- Skalierbarkeit und Flexibilität: Mit Cloud-Diensten kann die Kapazität innerhalb von Minuten erhöht und ebenso schnell wieder reduziert werden. Das ist wirtschaftlicher, als zu viel Kapazität zu kaufen und sie nicht zu nutzen. Die Cloud bietet auch Flexibilität in Bezug auf die Verarbeitung, da die Anbieter von Cloud-Diensten eine Vielzahl von Prozessoren für unterschiedliche Aufgaben wie künstliche Intelligenz, High-Performance Computing und Analysen anbieten.
- betriebliche Effizienz: Wenn ein Unternehmen einen großen Teil seines IT-Betriebs an einen Cloud-Service-Anbieter auslagern kann, bedeutet das, dass weniger Hardware betrieben und gewartet werden muss. Dadurch könnte ein Teil des Budgets für andere neue Initiativen und Projekte frei werden. Durch die Rationalisierung der Abläufe können sich Unternehmen auf Geschäftsinitiativen konzentrieren und müssen sich nicht um den Betrieb ihrer Geräte kümmern.
- Disaster Recovery und Business Continuity: Durch die Verlagerung von Anwendungen und Daten in die Cloud wird sichergestellt, dass sie von einem Cloud-Service-Anbieter (CSP) mit ausreichender Kapazität und dem Know-how für den sicheren Umgang mit sensiblen Daten gesichert werden. Gleichzeitig können Daten und Anwendungen On-Premises in der Cloud gesichert werden, so dass sie im Katastrophenfall sofort wiederhergestellt werden können, zum Beispiel wenn Malware oder Ransomware das Unternehmen angegriffen haben.
- verbesserte Innovation: Die Cloud fördert die Innovation, indem sie Unternehmen Zugang zu Tools und Diensten bietet, mit denen sie neue Technologien schnell übernehmen können, ohne interne Systeme zu stören oder kostspielige und zeitaufwändige Implementierungen vorzunehmen. Das erleichtert es Unternehmen, mit neuen Technologien wie KI zu experimentieren, deren Einsatz teuer und zeitaufwändig ist. Mit KI als Service von einem CSP kann ein Unternehmen jedoch mit minimalen Kosten experimentieren.
- globale Expansion: AWS, Microsoft und Google haben Rechenzentren auf allen Kontinenten. Für ein Unternehmen, das weltweit expandieren und dabei die lokalen Vorschriften einhalten möchte – wie zum Beispiel die DSGVO -, ist ein globaler CSP ein einfacher Weg, international zu expandieren.
- Sicherheit und Compliance: Die Einhaltung wichtiger gesetzlicher Vorschriften – wie der DSGVO – erfordert beträchtliche Investitionen in Systeme, Personal, Schulungen, Validierung, Richtlinienerstellung, Implementierung und Audits. Die Ausgaben für Technologie sind im Vergleich zu denen für Personal minimal. CSPs können Unternehmen bei der Einhaltung von Vorschriften unterstützen, aber die Verantwortung liegt immer noch bei allen Beteiligten.
- finanzielle Vorhersehbarkeit: Bei genauer Überwachung bietet die Cloud Unternehmen vorhersehbare monatliche Ausgaben.
- geringe Kosten für IT-Personal: Wenn die meisten IT-Dienste in die Cloud verlagert werden, kann das Support-Personal, das diese Dienste überwacht, überflüssig werden und wegfallen. So werden beispielsweise keine Datenbankadministratoren benötigt, wenn die Datenbank in die Cloud verlagert wird, da der CSP diese Funktion übernimmt.
Wie man den Business Case für die Cloud erstellt
Es gibt zahlreiche Vorteile der Cloud und nur wenige Nachteile. In seinem Bericht 2024 State of the Cloud stellte Flexera fest, dass 89 Prozent der befragten Unternehmen eine Multi-Cloud-Strategie haben.
Die Cloud bietet Flexibilität, indem sie Ressourcen innerhalb von Minuten verfügbar macht, anstatt Wochen in einer On-Premises-Situation. Die Cloud kann erhebliche Einsparungen ermöglichen, da Unternehmen die Anschaffung, den Betrieb und die Verwaltung teurer IT-Hardware an einen Cloud-Service-Anbieter auslagern können. Gleichzeitig erfordert die wirtschaftliche Nutzung der Cloud eine vorausschauende Planung und kontinuierliche Optimierung, um Kosteneffizienz zu gewährleisten. Die Unternehmen können das Wissen und die Erfahrung ihres CSP-Partners nutzen, um ihre eigenen Ressourcen zu ergänzen und zu erweitern.
Die negativen Aspekte sind relativ gering, wobei ausufernde Kosten aufgrund einer übermäßigen Nutzung der Cloud einen Preisschock verursachen können. Es gibt auch einige Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit, zum Beispiel bei der Verwaltung sensibler Daten in der Cloud im Vergleich zu den eigenen Räumlichkeiten.
Die Cloud kann eine kostengünstigere Alternative zur IT-Infrastruktur On-Premises sein und bietet Flexibilität, um auf veränderte Geschäftsanforderungen zu reagieren. Die Nachteile können durch vorsichtige Nutzung abgeschwächt werden.