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Was sind Vor- und Nachteile der Blockchain bei Netzwerken?

Für das Netzwerkmanagement ließe sich die Blockchain nützlich einsetzen. Allerdings steht der Anwendungsfall bei den Unternehmen nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.

Neun Jahre nachdem die Blockchain erstmalig als ein sicheres Ledger-System für die Transaktionen der Kryptowährung Bitcoin eingesetzt wurde, entstehen immer weitere Anwendungsfälle. Befürworter der Blockchain bewerben die Technologie. Sie ist so entwickelt, dass jeder Block einer Kette feste Daten enthält. Damit lässt sich vieles lösen. Denkbar sind zum Beispiel sicheres Lieferkettenmanagement, aber auch Asset-Tokenisierung im Finanzsektor und so weiter.

Starke Fürsprecher setzen sich auch für die Nutzung der Blockchain beim Networking ein. Anbieter, inklusive Cisco, haben Aussagen gemacht, welche Rolle die Blockchain beim Netzwerkmanagement spielen könnte. Im Speziellen geht es um die Unterstützung der Konfiguration und der Verwaltung der Betriebsmittel. Es würden sich sichere Einträge über alle Änderungen machen lassen, die während der Lebenszeit eines Geräts getätigt wurden.

Fürsprecher der Blockchain im Netzwerksegment argumentieren, dass das verteilte Transaktions-Ledger eine einfache und sichere Möglichkeit zur Verfügung stellt, alle Änderungen in stark dezentralisierten Netzwerken nachzuvollziehen. Jeder Datenblock würde eine kryptografische Dokumentation inklusive Zeitstempel über die Konfiguration einer bestimmten Netzwerkressource enthalten. Der erste Block repräsentiert das Anfangsstadium des Betriebsmittels bei der Installation. Der letzte Block würde die Konfiguration des Geräts enthalten, wenn es ultimativ und permanent abgeschaltet wird.

Das Argument für die Blockchain im Netzwerksegment ist, dass sie eine komplette und nachweisbare Historie der Konfiguration eines jeden Netzwerkgeräts enthalten würde. Damit lassen sich Funktionen wie die Anpassung von Firewall-Regeln vereinfachen, um auf Änderungen im Netzwerk zu reagieren. Die Aufzeichnungen könnten nicht mehr inkonsistent sein, wenn ein Gerät undokumentiert aus dem Netzwerk entfernt wird.

Die Blockchain könnte auch an Networking angrenzende Bereiche betreffen

Es hat schon einen gewissen Charm, die Blockchain für das Lifecycle-Management des Netzwerks einzusetzen. Damit lassen sich die Einträge aller Betriebsmittel sicher und nachvollziehbar aufbewahren. In der Praxis ist es aber so, dass es derzeit dafür keine Notwendigkeit zu geben scheint.

Es wäre ein ziemlicher Entwicklungsaufwand notwendig, um ein verteiltes Ledger-Modell in einem sehr verteilten und heterogenen Netzwerk einzusetzen. Die Standardisierung, um die Blockchain als effizienten Netzwerkservice nutzen zu können, wäre eine Herkulesaufgabe. Darüber hinaus adressiert die Blockchain ein Problem, dass bei den meisten Unternehmen keine oberste Priorität ist.

Hinzu kommt noch, dass die meisten Unternehmen, die in regulierten Branchen arbeiten, eine vertrauenswürdige Ressource in ihrer lokalen Datenbank für das Konfigurationsmanagement etabliert haben. Es geht vor allen Dingen um Bereiche, in denen die Konformität verlangt, dass alle Änderungen genau dokumentiert werden.

Allerdings könnte die Blockchain eine wichtige Rolle in anderen Bereichen spielen, die an Networking angrenzen. Eine der am häufigsten diskutierten Anwendungsfälle für die Ledger-Technologie ist ein Mechanismus, um digitale Identitäten verteilt zu verwalten. Die Blockchain könnte eine dezentralisierte und unangreifbare Option sein, um Anwender und Geräte im Internet zu identifizieren.

Bleiben Sie am Ball, da die Entwicklung in diesem wichtigen Bereich bezüglich Networking ernst genommen und vorangetrieben wird.

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