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So finden Sie den richtigen Thin Client für Remote Desktops

Es gibt viele gute Thin-Clients für RDP-Umgebungen, doch jedes Gerät hat Eigenheiten, die für manche Organisationen attraktiv sind und für andere eher weniger geeignet.

Microsoft stattet Windows seit Jahren mit einem nativen Client aus, um über eine Remote-Desktop-Protokollsitzung auf virtuelle Desktops, zum Beispiel auf einem zentralen Server zuzugreifen.

Der Remotedesktopclient von Microsoft ist jedoch nicht die einzige Option für Organisationen, die Remotedesktopdienste verwenden möchten. Eine weitere beliebte Wahl ist ein Remote-Desktop-Protocol-fähiger (RDP) Thin Client.

Da Thin-Client-Anbieter ihre Produkte gezielt auf dieses Einsatzgebiet hin ausrichten, benötigen sie nur eine Netzwerkverbindung und Peripheriegeräte wie Tastaturen und Monitore, um mit einem Desktop aus der Ferne zu interagieren. Manche Thin Clients haben nicht einmal ein lokales Betriebssystem.

In der Regel handelt es sich bei Thin Clients also um spezielle Hardware, aber es gibt auch softwarebasierte Thin Clients. Sie lassen sich auf dem lokalen Betriebssystem installieren oder auf einem USB-Laufwerk. Letztere funktionieren unabhängig vom lokalen Betriebssystem.

Die Vorteile eines Thin Clients für RDP

Der Einsatz hardwarebasierter Thin Clients für den Zugriff auf RDP-Sitzungen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Sie sparen Kosten bei den Lizenzen, da Sie auf dem Thin Client kein Betriebssystem und keine Apps installieren müssen;
  • Sie verschlanken den Support, da Benutzer über RDP auf zentrale virtuelle Ressourcen zugreifen können;
  • Sie senken die Hardwarekosten, da Thin Clients günstiger sind als durchschnittliche Laptops oder Desktop-Computer;
  • Sie sparen an den Stromkosten, da die reduzierte Hardware meistens eine geringere Leistungsaufnahme hat;
  • Ihre IT-Administratoren haben weniger Aufwand mit der Wartung, da die meisten Thin Clients keine wartungsfähigen Komponenten enthalten – wenn ein Gerät ausfällt, ersetzen Sie es; und
  • Sie verbessern die Zuverlässigkeit, da Thin Clients weniger Raum für Benutzerfehler lassen.

Herausforderungen bei der Verwendung von Thin Clients für RDP

Hardwarebasierte Thin Clients haben auch einige erhebliche Nachteile, die es vor der Anschaffung zu berücksichtigen gilt. Einige dieser Nachteile sind die folgenden:

  • Da alle Funktionen nur über den Fernzugriff bereitgestellt werden, sind die meisten Thin Clients offline unbrauchbar;
  • da häufig alle Nutzer gleichzeitig ihre virtuellen Desktops hochfahren, kann es zu hohen Spitzenlasten im Netzwerk kommen oder zu einer Überlastung des Hosts und dadurch zu Latenzen, die der UX schaden; und
  • fällt ein Thin-Client-Gerät aus, muss die IT das gesamte Gerät austauschen, was zu erhöhten Neukosten für Hardware führen kann.

Worauf ist bei einem Thin Clients für RDP zu achten?

Thin Clients sind zwar meist sehr einfache und schlanke Geräte, doch sie haben nicht alle dieselben Funktionen. Bei der Auswahl eines Thin Clients für das Remote-Desktop-Protocol ist es wichtig, die Geräteeigenschaften im Hinblick auf die Anforderungen der Endbenutzer zu berücksichtigen.

Das erste, worauf Sie achten sollten, ist die Unterstützung für das Remote Desktop Protocol. Das trifft zwar auf die allermeisten Thin Clients zu, aber es gibt auch Geräte, die nur alternative Protokolle wie X11 unterstützen. Einige Beispiele für Thin-Client-Anbieter mit Modellen, die RDP unterstützen, sind NComputing, 10ZiG, Dell, HP, Igel und Parallels.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Monitorunterstützung. Jedes Thin-Client-Gerät kann mit einem Monitor verbunden werden, aber die unterstützte Bildschirmauflösung kann stark variieren. Für manche Mitarbeiter ist es wichtig, dass sie mehrere Monitore zeitgleich nutzen können – hier müssen Sie bei der Wahl des Thin Clients genauer hinsehen, denn diese Funktion ist nicht so häufig anzutreffen.

Die Peripherieunterstützung ist ein weiterer wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Tastatur, Maus und ein Monitor sind der absolute Standard. Aber manchmal müssen Benutzer, die remote arbeiten, auch eine Webcam und ein Mikrofon verwenden. Nicht alle Thin Client-Geräte unterstützen diese Art von Hardware, daher sollten IT-Administratoren und -Führungskräfte sicherstellen, dass sie solche Anforderungen berücksichtigen, bevor sie sich für einen Thin Client entscheiden.

Wenn Sie die verschiedenen Thin-Client-Optionen bewerten, sollten Sie des Weiteren darauf achten, wie die Geräte zu der Sicherheisstrategie in Ihrem Betrieb passen. Bevorzugt Ihr Unternehmen beispielsweise biometrische Authentifizierungsmethoden gegenüber der Anmeldung mit Kennwörtern, dann müssen die Client-Geräte die erforderliche Hardware unterstützen oder selbst enthalten.

Außerdem sollten Sie sich fragen, ob Ihr IT-Team in der Lage ist, die zentrale Verwaltung der Thin Clients zu bewältigen. Die Hardware selbst ist zwar, wie bereits erwähnt, wartungsfrei. Sie müssen jedoch Firmware-Updates für die Geräte verwalten und die virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) pflegen. Sie sollten zudem eine Endpunktüberwachung einführen, um stets im Blick zu behalten, welche Geräte wirklich im Einsatz sind, welche sich schon lange nicht mehr eingeloggt haben und ob eventuell nicht erwünschte Clients sich im Netzwerk angemeldet haben.

Schließlich müssen Unternehmen eine Methode zum Verbinden von Thin-Client-Geräten mit dem Netzwerk einrichten. Einige Thin Clients unterstützen nur Wi-Fi-Verbindungen, während andere nur mit einem LAN-Kabel funktionieren. Oft ist aber auch beides anzutreffen.

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