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Mit Windows 10 auf RemoteApp-Anwendungen auf Windows Server 2016 zugreifen

Auch Windows 10 und Windows Server 2016 bieten Unterstützung für RemoteApp. Diese Punkte sollten bei der Konfiguration beachtet werden.

Die Remote Desktop Services sind Microsofts Antwort auf den anhaltenden Trend zur Desktop- und App-Virtualisierung über VDI-Umgebungen (Virtual Desktop Infrastructure). Dabei können nicht nur ganze Desktops, sondern auch einzelne Programme zur Verfügung gestellt werden, die Anwender direkt über die Weboberfläche starten. Der Weg hierzu führt über den Server Manager.

Dazu wird im Server Manager auf Remotedesktopdienste und dann auf Sammlung geklickt, die zuvor erstellt wurde. Hier sind Informationen zur aktuellen Sammlung zu sehen und die verschiedenen Bereiche der Sammlung lassen sich bearbeiten. Dazu wird jeweils in dem Bereich, der verwaltet werden soll, auf Aufgaben geklickt, und dann ausgewählt, welche Konfiguration angepasst werden soll. Um der Liste eine Anwendung hinzuzufügen, klicken Administratoren im Bereich RemoteApp-Programme auf den Link RemoteApp-Programme veröffentlichen.

Im Anschluss startet der RemoteApp-Assistent, über den die Anwendungen der Liste hinzugefügt werden können. Hier wird entweder das Programm aus der Liste ausgewählt oder man klickt auf Durchsuchen, um die Startdatei der Anwendung hinzuzufügen. Man kann an dieser Stelle auch mehrere Anwendungen auswählen, zudem lassen sich die Eigenschaften der Applikationen jederzeit anpassen.

Abbildung 1: Veröffentlichen von RemoteApp-Anwendungen im Server Manager.

Per Webbrowser auf RemoteApp-Anwendungen zugreifen

RemoteApp-Anwendungen stehen nach der Veröffentlichung automatisch für alle Clients über den Webzugriff zur Verfügung. Diesen erreichen Anwender über die URL https://<Servername>/rdweb. Nach der Authentifizierung stehen sofort alle RemoteApp-Anwendungen zur Verfügung, die veröffentlicht wurden – sofern die nötigen Berechtigungen hierfür vorliegen.

Abbildung 2: Verwenden der veröffentlichten Anwendungen über Remotedesktop Web Access.

Verwaltung veröffentlichter RemoteApp-Anwendungen

Administratoren können im Server Manager über den Bereich Verwaltung von RemoteApps jederzeit weitere Anwendungen veröffentlichen. Hier muss aber darauf geachtet werden, dass die Anwendungen auf den Remotedesktop-Sitzungshosts (Remote Desktop Session Host, RDSH) installiert sein müssen, nicht auf dem Server mit Web Access oder dem Remotedesktop-Verbindungsbroker. Um weitere Anwendungen hinzuzufügen, steht im Server Manager in der Verwaltung der Remotedesktopdienste bei der entsprechenden Sammlung der Bereich Aufgaben zur Verfügung.

Mit Windows 10 auf RemoteApps zugreifen

Zwischen lokalen Anwendungen und RemoteApps auf dem Server können Daten ausgetauscht werden. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, über eine ERP-Anwendung (Enterprise Resource Planning), die remote auf dem Remotedesktopserver ausgeführt wird, Daten über die Zwischenablage in eine lokale Excel-Version zu übernehmen oder umgekehrt. Die Abläufe dabei sind für den Anwender komplett transparent, da er bei der Bedienung der Software keinerlei Unterschiede zwischen der lokalen Anwendung und der Anwendung auf dem Server feststellen kann:

Um die Anbindung der veröffentlichten Anwendungen auf Windows-10-Clients zu testen, melden sich Anwender am Client an und suchen in der Systemsteuerung nach RemoteApp.

Nach dem Öffnen der Verwaltung der RemoteApps stehen die Optionen über Auf RemoteApps und Desktops zugreifen zur Verfügung.

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Die URL https://<Webzugriff-Server>/RDWeb/Feed/webfeed.aspx stellt den Zugriffspunkt für die Apps da. Der Webzugriffsserver erhält seine Daten vom Verbindungsbroker, auf dem als Quelle wiederum der Remotedesktopserver eingerichtet ist.

Anschließend lädt der Client alle Daten zu den RemoteApp-Applikationen herunter und stellt diese im Startmenü zur Verfügung. Anwender erhalten hierzu ein Informationsfenster. Der aktuelle Verbindungsstatus ist auch über ein Symbol in der Taskleiste zu sehen. Hier können Anwender die Verbindung zum Server trennen oder sich die Einstellungen der Programme und den Status der Verbindung anzeigen lassen.

Anwender finden die Anwendungen schließlich auf der Startseite in Windows 8.1 oder im Startmenü von Windows 10 und können diese gewohnt wie lokal installierte Anwendungen aufrufen. Klicken Anwender auf eine Verknüpfung, öffnet sich die Anwendung auf dem Remotedesktopserver und wird an den verwendeten Client ausgeliefert, Anwender können mit der Software aber arbeiten, als ob diese lokal installiert wäre.

Remotedesktopclient nutzen

Remotedesktopserver unter Windows Server 2016 können in den Sitzungen auch Digitalkameras und Media Player unterstützen, die an den Remotedesktopclient angeschlossen sind. Auch Plug-and-Play-Konfigurationen werden für diese Geräte unterstützt. Wollen Anwender die Weiterleitung von an den Client angeschlossener Plug-and-Play-Geräte in die Remotedesktop-Serversitzung erlauben, kann dies im RDP-Client über Optionen / Lokale Ressourcen / Weitere ermöglicht werden.

Der Client kann Audiosignale bidirektional wiedergeben, am Client kann also auch ein Mikrofon angeschlossen und genutzt werden. Dadurch lassen sich Audiosignale vom Server zum Client leiten. Benutzer finden den Client für den Remotedesktop über Remotedesktopverbindung auf der Startseite von Windows 8.1 oder im Startmenü von Windows 10. Schneller können Anwender den Client aufrufen, wenn sie das Befehlzeilentool Mstsc aufrufen:

Über den Befehl mstsc /w:<Auflösung> /h:<Auflösung> wird beim Starten des Clients die Auflösung angegeben.

Geben Anwender mstsc /span ein, kann die Remotedesktop-Serversitzung in einer Mehrmonitorumgebung genutzt werden. Über die Option span:i:1 wird die Erweiterung in einer RDP-Datei hinterlegt.

Eine weitere Funktion ist die Schriftartglättung im RDP-Client. Mit dieser Funktion werden ClearType-Schriftarten in einer Remotedesktop-Serversitzung besser dargestellt. Anwender können die Funktion Schriftartglättung in den Optionen des RDP-Clients über die Registerkarte Leistung aktivieren. ClearType dient dazu, Computerschriftarten klar und mit geglätteten Kanten anzuzeigen. Bildschirmtext kann mithilfe von ClearType detaillierter dargestellt werden und ist daher über einen längeren Zeitraum besser zu lesen, da die Augen weniger stark belastet werden.

Standardmäßig verwendet der RDP-Client eine Farbtiefe von 32 Bit. Dieser Modus ist der effizienteste im Kompromiss zwischen Darstellung und Netzwerkverkehr. Eine Herabstufung auf 24 oder 16 Bit bringt keine Geschwindigkeitsvorteile, schränkt aber die Anzeige ein.

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