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Hyperbunker schützt Daten ohne externen Netzwerkzugriff
Hyperbunker schützt kritische Unternehmensdaten mit physisch isolierter Hardware und Datendiodentechnologie als letzte Verteidigungslinie gegen mögliche Angriffe.
Hyperbunker ist ein junges Unternehmen, das sich auf hardwarebasierte Lösungen zur Sicherung und Wiederherstellung kritischer Daten konzentriert. Die Firma hat ihren Ursprung im kroatischen Unternehmen Infolab und wurde von Bostjan Kirm und Imran Nino Eškić mit dem Ziel gegründet, eine letzte Verteidigungslinie gegen Cyberbedrohungen wie Ransomware, Sabotage und Insiderangriffe zu schaffen.
Hyperbunker ist aber nicht auf den kroatischen Markt beschränkt, sondern international ausgerichtet und seinen Hauptsitz in London. Zudem hat man 2025 Seed-Finanzierungen von Risikokapitalgebern wie Fil Rouge Capital und Sunfish Venture Capital erhalten, um die Produktion zu skalieren und den Markteintritt in Europa und den USA zu beschleunigen.
Wie Hyperbunker funktioniert
Die Technologie von Hyperbunker basiert auf einem physisch isolierten, hardwaregestützten Vault, der vollständig offline betrieben wird. Das System nutzt eine datendiodenbasierte Einwegübertragung, wobei Daten in das Gerät geschrieben werden können, aber keine Netzwerkverbindung oder Rückverbindung nach außen besteht – es besteht somit kein externer Zugriff auf die darin gespeicherten Daten.
Die Hardware verfügt über eine eigene Sicherungssoftware für die Dateispeicherung und dient als Ergänzung zu bestehenden Backup-Lösungen. Die Datendiodentechnologie erzwingt einen einseitigen Datenkommunikationspfad zum Hyperbunker-Gerät.
Die Schlüsseltechnologie ist das Konzept der Datendioden, das beim Schreiben eines Backups auf die SSDs oder Festplatten des Hyperbunker-Rack-Shelf-Chassis zum Einsatz kommt. Laut Bostjan Kirm, CEO von Hyperbunker, ist dieses von externen Netzwerken wie dem Internet getrennt ist. Die Software führt ein umfassendes Backup der gesamten Ordnerstrukturen, beispielsweise eines NAS-Systems, durch und bewahrt dabei alle Unterordner und deren Inhalte. Bei der Wiederherstellung, die über einen separaten Zugriffspfad erfolgt, wird die ursprüngliche Struktur vollständig wiederhergestellt.
Das Gerät verwendet eine optoelektronisch isolierte Überwachung, deren Signale unbefugten Zugriff verhindern. Das Unternehmen gibt an, dass seine Technologie innerhalb der Netzwerkinfrastrukturen unsichtbar bleibt und somit für Online-Hacker nicht erkennbar und unerreichbar ist.
Imran Nino Eškić, CTO von Hyperbunker, testete für die Entwicklung Datendiodensysteme ausgiebig und setzte dann auf einen entsprechenden Ansatz mit physischer Isolierung. Die Lösung ließ er 2024 patentieren. Hierbei bleiben die Daten dauerhaft physisch offline, ohne Abhängigkeit von Netzwerkprotokollen und ohne Gefährdung durch Exploits.
Diese Technologie ist häufig in hochsicheren Stromnetzen, Wasserversorgungsunternehmen, Kernkraftwerken und militärischen Einrichtungen zu finden, wurde jedoch bisher nicht in traditionellen Produkten für den Schutz von Unternehmensdaten und die Cyberresilienz eingesetzt.
Letzte Verteidigungslinie gegen Datenverlust
Hyperbunker positioniert seine Lösung nicht einfach als Backup, sondern laut Eškić als „letzte Verteidigungslinie“ gegen Datenverlust. Die Geräte speichern mehrere unveränderbare (immutable), offline isolierte Kopien kritischer Daten und sind so konzipiert, dass sie nicht von Ransomware verschlüsselt, gelöscht oder anderweitig manipuliert werden können.
Durch die isolierte Speicherung, hardwarebasierte Kontrolle und robuste physische Schutzmechanismen bietet die Technologie eine Form der Datenresilienz, die traditionelle softwarebasierte Ansätze nicht bieten, insbesondere für Sektoren, in denen Datenintegrität und Business Continuity unverzichtbar sind – zum Beispiel im Energie-, Gesundheits- oder Finanzsektor.
„Eine einzige mögliche Schwachstelle für den Datenverlust ist der physische Diebstahl des Geräts“, sagt Eškić. Durch die Verteilung der Hyperbunker-Einheiten auf mehrere Standorte und die Verschlüsselung aller gespeicherten Daten wird das Risiko einer Datenkompromittierung jedoch minimiert.
Hyperbunker stellte seine Produkte im Rahmen der IT Press Tour (in Athen) vor, die mehrmals im Jahr Besuche bei Start-ups und IT-Unternehmen organisiert.