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Eine moderne Backup-Strategie braucht Integration

Virtualisierung und Cloud haben Auswirkungen auf die traditionelle Backup-Strategie. IT-Teams müssen für Anpassung sorgen.

In dem Maße, wie sich die Informationstechnologie entwickelt, muss die Backup-Strategie eines Unternehmens auch dafür sorgen, dass es gegen Datenverlust geschützt bleibt. Die generelle Akzeptanz von Technologien wie Virtualisierung und Cloud bedeutet, dass traditionelle Backup-Tools und -Techniken eventuell nicht in der Lage sind, modernen Anforderungen an Data Protection gerecht zu werden, und dass eventuell eine neue Plattform angebracht wäre.

Aber welche Art von Data-Protection-Produkt sollte man wählen? Es sind mehrere unterschiedliche Arten von integrierten Produkten für die eigene Backup-Strategie verfügbar, wobei jede ihre besonderen Stärken und Schwächen aufweist.

Backup-Software, die auf physikalischen Servern läuft

Zahlreiche Hersteller bieten Backup-Software an, die für physische Server im Rechenzentrum eines Unternehmens entwickelt wurde. Der hauptsächliche Vorteil dieser Art von Plattform für die eigene Backup-Strategie besteht in ihrer Flexibilität. Die Backup-Software auf einem physischen oder sogar auf einem virtuellen Server in einem Rechenzentrum kann so ausgestattet und gesteuert werden, dass sie den besonderen Ansprüchen des Unternehmens entspricht. Die IT-Abteilung kann entscheiden, auf welcher Hardware das Backup-System läuft und welches Backup-Medium genutzt werden soll.

Einen On-Premises-Backup-Server zu verwenden, ist eine gute Wahl für Unternehmen, die Daten und Workloads sichern müssen, die sich hauptsächlich vor Ort befinden. Während ein lokaler Backup-Server durchaus in der Lage sein kann, Daten in der Cloud zu sichern, begrenzen die Bandbreiteneinschränkungen das zu transportierende Backup-Volumen der Cloud-Daten.

Backup-Appliances: Optimiert für Data Protection

Für Data Protection optimierte Backup-Appliances besitzen eine Menge Gemeinsamkeiten mit Backups, die auf Backup-Software beruht und auf physischen oder virtuellen Servern läuft. Schließlich ist eine Backup-Appliance im Wesentlichen nur ein besonders optimierter, unabhängiger Backup-Server.

Weil integrierte Appliances für Data Protection vom Backup-Hersteller vorkonfiguriert sind, müssen sich die Administratoren nicht um die Installation der Backup-Software kümmern und auch nicht darum, dass die Software den Backup-Zielort erkennt. Der Hersteller hat schon alle Arbeit erledigt. Im Falle einer physischen Appliance hat der Hersteller auch bereits eine Hardware ausgesucht, die zertifiziert und völlig kompatibel mit der Backup-Software ist.

Als eine Alternative zur Backup-Strategie bieten einige Hersteller virtuelle Appliances an. Sie funktionieren fast identisch wie ihre physischen Gegenstücke, außer dass sie entwickelt wurden, um auf den Virtualisierungs-Hosts des Unternehmens zu laufen, anstatt dedizierte Hardware zu nutzen.

Backup-Appliances unterscheiden sich sehr hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, aber viele Hersteller schließen ihre Storage-Zielorte in ihre physischen Geräte ein. In vielen Fällen können Backup-Appliances auch als Cloud Storage Gateways eingesetzt werden, wodurch Backups in die Cloud repliziert werden.

Integrierte sekundäre Storage-Systeme

Gegenwärtig gibt es eine kleine Anzahl von Herstellern, die hyper-converged Systeme einschließlich sekundärem Storage als Basis ihrer Backup-Produkte liefern. Diese integrierten Produkte tendieren dazu, teurer als Backup-Appliances zu sein, weil sie einen beträchtlichen Anteil an Hardware erfordern. Die Hyperkonvergenz-Technologie bietet jedoch mehrere Vorteile.

Ein besonderer Nutzen ist ihre Skalierbarkeit. Wenn die Daten eines Unternehmens zunehmen, kann die Backup-Kapazität leicht durch Hinzufügen von Modulen erweitert werden.

Ein anderer Vorteil besteht darin, dass Hyperkonvergenz sich gut für Instant-Recovery-Funktionen eignet. Moderne Backup-Produkte, die sich auf den Einsatz von physischen Backup-Servern oder Backup-Appliances stützen, umfassen in der Regel Instant-Recovery-Fähigkeiten. Mit Instant Recovery können ausgefallene virtuelle Maschinen (VMs) unmittelbar wieder online gebracht werden: Sie laufen dann direkt auf dem Backup-Server, während im Hintergrund eine Wiederherstellung durchgeführt wird. Dieser Prozess funktioniert aber nur, wenn der Backup-Server über genügend Memory-, Netzwerk-, Speicher- und CPU-Ressourcen verfügt, um die geschützten VMs laufen zu lassen. Da hyperkonvergente Produkte in der Regel aus mehreren Servern bestehen, haben sie oft deutlich größere Kapazitäten, um Instant Recovery Workloads aufzunehmen, als es eine Appliance oder ein physischer Backup-Server wohl hätten.

Cloud-basierte Produkte

Es überrascht nicht, dass es mehrere Hersteller gibt, die Cloud-basierte Backup-Services anbieten. Diese Services eignen sich ausgezeichnet für Backups von Daten und Workloads, die in der Cloud laufen. Obwohl einige dieser Dienste auch in der Lage sind, On-Premises stattfindende Workloads zu sichern, müssen Unternehmen die Bandbreite im Netz bedenken, die für so eine Backup-Strategie erforderlich wäre. 

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