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Die Vor- und Nachteile der Continuous Data Protection

Continuous Data Protection kann Backup-Fenster eliminieren. Dabei sind jedoch viele Aspekte zu berücksichtigen, darunter die Kompatibilität von Anwendungen und Betriebssystemen.

Die Continuous Data Protection (CDP) hat die Art und Weise verändert, wie moderne Unternehmen ihre Daten sichern. Obwohl es diese Technologie schon seit geraumer Zeit gibt, dauerte es eine Weile, bis sie sich durchsetzte. Heute hat CDP die traditionellen Backups fast vollständig ersetzt.

Dennoch gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile bei der Verwendung von CDP. Backup-Administratoren müssen wissen, ob das Budget, das Betriebssystem und die Speichermethode des Unternehmens mit CDP kompatibel sind, bevor sie sich ganz darauf festlegen.

Für einige Unternehmen ist die kontinuierliche Datensicherung eine Selbstverständlichkeit. Aber das Schließen des Backup-Fensters wiegt möglicherweise nicht die hohen Hardwarekosten oder das Ausfallrisiko auf, wenn Unternehmen CDP falsch implementieren.

Das Backup-Fenster eliminieren

Einer der Hauptvorteile der CDP besteht darin, dass das Backup-Fenster wegfällt. Anstatt jede Nacht ein monolithisches Backup durchzuführen, wie es früher üblich war, werden bei CDP die Daten während des Tages nahezu kontinuierlich gesichert.

Dadurch entfällt nicht nur das Backup-Fenster, sondern es wird auch der Wiederherstellungszeitpunkt (Recovery Point Objective, RPO) drastisch verkürzt. Das RPO hängt mit der Häufigkeit der Backups zusammen und bestimmt im Wesentlichen die Datenmenge, die bei der Wiederherstellung eines Backups möglicherweise verloren gehen könnte.

Wenn ein herkömmliches Backup einmal pro Nacht ausgeführt wird, können alle Daten, die sich am nächsten Tag – vor dem nächsten Backup – ansammeln, bei einem Ausfall verloren gehen. Wenn zum Beispiel ein Backup um 23 Uhr läuft und am nächsten Nachmittag um 16 Uhr ein Fehler auftritt, kann das Unternehmen bis zu 17 Stunden an Daten verlieren.

Mit CDP sollte ein Ausfall nie zu einem Datenverlust von mehr als ein paar Minuten führen, da die Sicherung nahezu kontinuierlich durchgeführt wird. CDP-Backups erstellen zwar auch Wiederherstellungspunkte, aber viel häufiger als dies bei einem nächtlichen Backup der Fall wäre. Einige moderne CDP-Tools können RPOs sogar alle 30 Sekunden erstellen.

Kompatibilität und Cloud-Probleme

Unternehmen, die an CDP interessiert sind, müssen die Kompatibilität von Anwendungen und Betriebssystemen berücksichtigen. Wie jede Sicherungstechnologie kann auch CDP nur funktionieren, wenn sie mit den zu schützenden Ressourcen kompatibel ist. Glücklicherweise sind die meisten modernen CDP-Produkte so konzipiert, dass sie mit allen gängigen Betriebssystemen, Anwendungen, die vor Ort laufen, und sogar SaaS-Anwendungen kompatibel sind.

Unternehmen, die Cloud-Speicher nutzen, sollten die Einführung einer kontinuierlichen Datensicherung überdenken. Zwar ist es theoretisch möglich, Cloud-Speicher mit einem CDP-Tool vor Ort zu sichern, doch können Probleme wie Latenzzeiten und Gebühren für den Datenabfluss solche Backup unpraktisch machen.

Lassen Sie sich nicht von den Hardwarekosten überrumpeln

Ein weiterer Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, sind die Kosten. CDP-Tools sind festplattenbasiert. Daher muss das Unternehmen vor dem Einsatz von CDP wahrscheinlich eine erhebliche Investition in physischen Plattenspeicher tätigen.

Denken Sie daran, dass kontinuierliche Datensicherung mehr als nur reine Speicherkapazität erfordert. Der Speicher des Unternehmens muss schnell genug sein, um mit der Änderungsrate der Daten Schritt zu halten, auch in Zeiten hoher Aktivität.

Dies bedeutet in der Regel, dass die Sicherungsdaten auf viele Festplatten verteilt werden müssen, damit das CDP-Tool die erforderliche Anzahl von IOPS bereitstellen kann. Ebenso muss das Unternehmen sicherstellen, dass es über eine ausreichende Netzwerkbandbreite verfügt, um eine kontinuierliche Datensicherung durchzuführen.

Redundanz ist wichtig

Schließlich muss sichergestellt werden, dass ein CDP-Server nicht zu einem Single Point of Failure wird. Unternehmen benötigen eine zweite Möglichkeit zum Schutz der gesicherten Daten. Andernfalls könnte der CDP-Server selbst zu einem Single Point of Failure werden.

Viele Unternehmen replizieren ihre CDP-Daten auf einen sekundären CDP-Server, der bei einem Ausfall des primären Servers einspringen kann. Ein weiterer gängiger Ansatz ist die Verwendung einer Disk-to-Disk-to-Tape- oder einer Disk-to-Disk-to-Cloud-Architektur.

Bei diesen Architekturen werden zwei CDP-Server mit doppelten Datenkopien für die Redundanz verwendet, und die Daten werden regelmäßig auf Band oder in der Cloud gesichert. Diese Band- und Cloud-Sicherungskopien werden nicht in Echtzeit erstellt, sondern möglicherweise nur einmal am Tag (Band) oder ein paar Mal am Tag (Cloud).

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