Das V-Modell mit SAP Product Lifecycle Management einsetzen

Das V-Modell vereint drei stark vernetzte Komponenten der Produktentwicklung: Mechanik, Elektronik und Informatik. Sechs Schritte zur Verwendung mit SAP PLM.

Das V-Modell kann drei kritische Komponenten der Produktentwicklung – Mechanik, Elektronik und Informatik – zusammenführen, um einen integrierten Ansatz bei der Produktentwicklung zu gewährleisten.

Verschiedene Komponenten des SAP Product Lifecycle Management in SAP ERP Central Component (SAP ECC) unterstützen die Produktentwicklung mit dem V-Modell.

Was ist das V-Modell?

Bevor es darum geht, wie SAP PLM das V-Modell unterstützt, soll zunächst das V-Modell erläutert werden. Im V-Modell erscheinen alle Produktentwicklungsschritte in einer V-Form – vom Design eines Produktes bis zu dessen Prüfung und Validierung.

Die linke Seite des „V“ stellt die Designphase dar, in der die Anforderungen und Spezifikationen eines Produktes identifiziert werden. Auf der rechten Seite des „V“ sind die Phasen der Produktprototypen, ihre Integration und die verschiedenen Phasen der Produktprüfung und -validierung dargestellt. Der Basispunkt des „V“ stellt die eigentliche Umsetzung von Produktentwicklungskomponenten dar, die Mechanik, Elektronik und Informatik umfassen.

Das V-Modell fand seine ursprüngliche Anwendung in der Softwareentwicklung, bevor es in der Produktentwicklung eine größere Akzeptanz fand. Es wird auch als Verifikations- und Validierungsmodell bezeichnet und basiert auf einer Erweiterung des Wasserfallmodells.

Abgleich von V-Modell und SAP Product Lifecycle Management

Hier sind einige wichtige Schritte des V-Modells und der zugehörigen Komponenten in SAP Product Lifecycle Management, die diese Schritte unterstützen:

  1. Aufgaben klären: Der Prozessablauf beginnt mit der Aufgabenklärung, in der die Anforderungen der Stakeholder ermittelt werden. SAP Portfolio und Produktmanagement (PPM) kann alle Anforderungen an einem Ort zusammenfassen.
  2. Produkteigenschaften erfassen: Die Anforderungen der Stakeholder aus dem vorherigen Schritt definieren die Produkteigenschaften wie Gewicht, Volumen und Größe. Neben PPM kann die Komponente SAP New Product Development and Introduction (NPDI) die erforderlichen Details erfassen.
  3. Systeme entwerfen: Auf diesen Schritt folgt der Systemdesignschritt, in dem Teams aus Maschinenbau, Elektronik und Softwareentwicklung zusammenkommen, um die für ein neues Produkt erforderlichen logischen oder physikalischen Teilsysteme zu skizzieren. Gemeinsam definieren diese Teams ihre Schnittstellen und Abhängigkeiten. Teams können mit SAP PPM oder der Komponente Projektsystem (PS) in ERP Central Component alle logischen Verknüpfungen zwischen Maschinenbau, Elektronik und Softwareentwicklung erfassen und pflegen. Um eine lückenlose Nachvollziehbarkeit der Projektdokumentation zu gewährleisten, kann die Komponente Document Management System (DMS) in SAP PLM als eigenständiges System eingesetzt oder auch in das SAP PS integriert werden.
  4. Kommunikationskanäle festlegen: Der Systemdesignschritt ermöglicht es auch verschiedenen Teams, Integrationspunkte zu finden, an denen die Teams untereinander und abteilungsübergreifend kommunizieren und koordinieren müssen. Als Faustregel gilt, dass dieser Schritt eher für die Entwicklung neuer Produkte gilt als für Produkte, die neue oder erweiterte Funktionen oder Varianten benötigen. Die oben genannten SAP PLM-Komponenten können eingesetzt werden.
  5. Das bisherige V-Modell erweitern: Für die Entwicklung einer neuen Variante eines bestehenden Produktes wird das bisherige V-Modell-Framework der ursprünglichen oder letzten Produktentwicklung oft erweitert und verbessert. Auch hier kann der Einsatz von SAP DMS und dessen Versionierung genutzt werden.
  6. Testpakete erstellen: Die Schritte der Produktentwicklung im V-Modell durchlaufen mehrere Runden von Iterationen, Tests und Validierungen – nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch auf integrierte Weise, die Mechanik, Elektronik und Informatik zusammenbringt. Mit SAP Solution Manager können Testpakete erstellt werden. Ein Testpaket enthält Testschritte sowie die Möglichkeit, die Testergebnisse aufzuzeichnen.

Nachteil bei der Nutzung des V-Modells

Ein kleiner Nachteil der Verwendung des V-Modells ist, dass Probleme oder Fehler erst bei der Integration von Subsystemen – Mechanik, Elektronik und Informatik – erkannt werden, wenn sie alle zur Beurteilung der Gesamtleistung des Produkts zusammengestellt werden.

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