buchachon - Fotolia

Diese Kernkomponenten bietet das ERP-System SAP ECC

Das SAP-ERP-System, auch als ECC bekannt, ist die Grundlage für die ERP-Implementierung vieler Organisationen. Ein Blick auf die Kernkomponenten.

CIOs, die ein ERP-System wie das SAP-ERP-System implementieren möchten, stellen sich fast immer zwei Fragen: Was ist ein SAP-ERP-System und was sind dessen Kernkomponenten?

Die Antworten auf diese beiden Fragen ermöglichen CIOs zu verstehen, wie SAP ERP funktioniert, welches auch als SAP ERP Central Component (ECC) bekannt ist. Die Antworten helfen außerdem zu verstehen, welche Kernkomponenten sie implementieren müssen, um die Wachstumsziele des Unternehmens zu erfüllen oder um ihre geschäftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Das SAP-ERP-System ist die Basis der Business Suite, und es ist die Software, die als erstes in einer lokalen SAP-Umgebung implementiert wird. Man sollte dabei beachten, dass die Komponenten von SAP ECC häufig auch als Module bezeichnet werden, obwohl Modul die technische Bezeichnung in SAP R/3 war. Allerdings ist Komponente der richtige Begriff für SAP ECC.

Hier eine Liste von Kernkomponenten des SAP-ERP-Systems, die mit dem Kauf des ERP-Systems erworben werden.

Finanzwesen/Rechnungswesen (Financial Accounting, FI)

Die Komponente Finanzwesen bearbeitet Forderungen aus Lieferungen, Verbindlichkeiten für die Beschaffung von Produkten oder Dienstleistungen, Cash Management sowie Bank- und Kontoabstimmungsprozesse.

Kostenrechnung (Controlling, CO)

Die Controlling-Komponente verwalten die Kostenstellenrechnungen, Profitcenter-Rechnungen, interne Aufträge zur Verwaltung von kleinen bis mittelgroßen Projekten und die Produktkalkulation.

Die Produktkalkulationsfunktion bietet Herstellern und Erzeugern den größten Geschäftswert, da es zunächst die Herstellungskosten eines Produkts simuliert und dann mit den tatsächlichen Kosten, die bei der Herstellung entstehen, abgleicht.

Vertrieb (Sales and Distribution, SD)

Aufträge, Versand und Transport, einschließlich dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen auf nationalen und internationalen Märkten durch Direktverkauf an Kunden oder den Verkauf über ein Vertriebsnetz, werden in der Vertriebskomponente verwaltet.

Kundenrücksendungen, Gutschriften und zurückgegebene Verpackungen werden ebenfalls über die Komponente geregelt.

Materialwirtschaft (Materials Management, MM)

Die Komponente Materialwirtschaft verwaltet die Beschaffung von Material und Dienstleistungen sowie die Bestandsführung. Die Beschaffung kann von lokalen Anbietern oder internationalen Lieferanten erfolgen.

In der Bestandsführung verwaltet MM alle Warenausgaben, Wareneingänge und Materialübertragungen von einem Werk oder Lagerort zu einem anderen. Die Inventur (Bestandsaufnahme und Ausgleich von Inventar) wird ebenfalls in der Komponente verwaltet.

Lagerverwaltung, Versand und Transport (Logistics Execution, LE)

Die komplette eingehende und ausgehende Logistik sowie das Supply Chain Management (SCM) des Unternehmens werden in der Komponente Lagerverwaltung übernommen.

Darüber hinaus bietet die Logistik-Komponente die Subkomponente Lagerverwaltung (Warehouse Management, WM), die Unternehmen implementieren können, um den komplexe Lagerbetrieb auf Regal- und Tonnenebene zu managen (was MM nicht bietet).

Mehr zum Thema SAP ERP:

Viele SAP-Nutzer setzen auf vorhandenes ERP-System und nicht auf S/4HANA.

SAP ERP versus Oracle ERP: Welches System ist am besten?

Tipps für die Implementierung der SAP Business Suite auf HANA.

SAP Business One Cloud: Cloud-ERP-System für mittelständische Unternehmen.

Fünf Tipps für Disponenten, um Material in SAP ECC effektiver zu planen.

Produktionsplanung und –steuerung (Production Planning and Control, PP)

Die Produktionsplanungskomponente kann für diskrete, repetitive oder Prozess-Fertigung beziehungsweise eine Kombination aus mehreren Fertigungstypen verwendet werden.

Materialplanungswerkzeuge wie Prognosen, Materialbedarfsplanung, Vertriebs- und Betriebsplanung, flexible Planung und Kapazitätsplanung stehen ebenfalls zur Verfügung.

Qualitätsmanagement (Quality Management, QM)

Die Komponente Qualitätsmanagement integriert sich umfassend mit Beschaffungs-, Produktions-, Vertriebs- und Anlagenwartungsprozessen.

Erweiterte Funktionen wie Audit-Management, Stabilitätsstudie sowie Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse sorgen für eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens.

Instandhaltung (Plant Maintenance, PM)

Die Instandhaltungskomponente hilft, dass alle Geräte und Funktionsstandorte eines Unternehmens in einem optimalen Zustand sind, wodurch ein Maschinenausfall vermieden werden soll, der zu Produktionsstörungen führt. Geschäftsprozesse wie Inspektion, Wartung und Instandsetzung sind über die Komponente abgedeckt.

Kundendienst (Customer Service, CS)

So wie die PM-Komponente die eigenen Geräte und Funktionsstandorte eines Unternehmens bearbeitet, bietet die Kundendienstkomponente entsprechende Geschäftsprozesse, um Geräte- und Funktionsstandortdienstleistungen für externe Kunden anzubieten.

Die Option, dass Kunden für die erbrachte Dienstleistung eine Abrechnung erhalten, gehört ebenfalls zum Funktionsumfang.

Projektsystem (Project System, PS)

Mit dem Projektsystem ist es möglich, große, komplexe Projekte wie die Einrichtung einer neuen Fertigungsstätte oder deren komplette Wartung zu realisieren. Die Option zur Einrichtung eines Projektstrukturplans und –netzwerks sowie das Verbinden der beiden über Vorgänger-Nachfolger-Beziehungen sorgt für eine vollständige Projektverfolgung und –überwachung.

Die komplette projektspezifische Beschaffung oder Produktion über PS sorgt dafür, dass die Komponente in der Lage ist, die Kosten eines Projekts korrekt zuzuordnen und dabei innerhalb des definierten Projektbudgets zu bleiben.

Personalwirtschaft (Human Capital Management, HCM)

Die Komponente Personalwirtschaft verwaltet Abrechnungen, Zeit-Management-Aktivitäten (zum Beispiel Anwesenheit und Urlaub), Weiterbildungen und Dienstreisen. SAP HCM bietet darüber hinaus Unterkomponenten für das Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheits-Management, die speziell für die Sicherheit der Mitarbeiter und den industriellen Betrieb konzipiert sind.

Während die genannten Komponenten funktionale Komponenten des SAP-ERP-Systems sind, unterstützt die ABAP-Komponente alle Arten von kundenspezifischen Entwicklungen. Darüber hinaus stellt SAP NetWeaver eine effektive Systemadministration sicher. Sowohl ABAP als auch SAP NetWeaver sind technische Komponenten des SAP-ERP-Systems.

Folgen Sie SearchEnterpriseSoftware.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!

Erfahren Sie mehr über Enterprise Resource Planning (ERP)

ComputerWeekly.de
Close