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Analysestrategien für SAP ERP Central Component entwickeln

Viele Unternehmen können von Analysefunktionen profitieren. Organisationen, die weiterhin auf SAP ECC setzen, sollten eine effektive Analysestrategie hierfür entwickeln.

Die Unternehmensanalyse hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, da verbesserte Rechenleistung und Softwareinnovation mit einer Explosion neuer Daten von Mobilgeräten, IoT-Sensoren, mit der Cloud verbundenen Handelspartnern und anderen Quellen zusammenfielen. Anwender von SAP ERP Central Component (ECC), die sich entschieden haben, bei der Software zu bleiben, können die Vorteile der Analysefunktionen weiterhin nutzen.

Analytics kann Unternehmen auf vielfältige Weise zugutekommen. Fortschrittliche Analysen helfen Unternehmen bei der Feinabstimmung ihrer Lieferketten, indem sie die Leistung von Lieferanten quantifizieren, veraltete Bestände identifizieren und die Lieferwege optimieren.

Produktionsleiter erhalten über Dashboards einen Überblick über die Gesamteffizienz der Anlagen. Produktmanager erhalten ein besseres Verständnis der Verbraucherstimmung und des Kaufverhaltens und entdecken dabei möglicherweise neue Geschäftsmöglichkeiten.

Unternehmensleiter wissen jedoch oft nicht, wo sie anfangen sollen. Im Folgenden finden Sie die Schritte, die Unternehmensleiter verfolgen sollten, um eine Analysestrategie zu entwickeln und dabei SAP ECC zu nutzen.

1. Geschäftsziele definieren

Führungskräfte sollten mit dem großen Ganzen beginnen und eine Vision für das gewünschte Ergebnis entwickeln. Diese Vision wird sich im Laufe der Zeit ändern, aber sie wird als Leitfaden für viele kurzfristige Entscheidungen dienen.

Wer sind die Geschäftsanwender des Unternehmens, und was ist für sie am wichtigsten? Welche Systeme enthalten die wertvollsten Daten, abgesehen vom ERP-System? Welche Erkenntnisse kann das Unternehmen aus diesen Informationen ziehen? Sollte sich das Unternehmen auf die Effizienz der Lieferkette, den Einblick in die Kunden, die Produktionsabläufe oder die Marketingeffizienz konzentrieren? Gibt es einen oder zwei Unternehmensbereiche, in denen Analysen einen besonders großen Einfluss haben?

Die Antworten auf diese Fragen können den Verantwortlichen unterstützen, einige spezifische Anwendungsfälle für eine ECC-Analysestrategie zu definieren.

2. Datenmanagementstrategie festlegen

Die Umsetzung einer Analysestrategie erfordert die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen, die Harmonisierung der Daten und ihre Organisation. SAP ECC ist ein komplexes Produkt, und wenn ein Unternehmen mehrere Instanzen betreibt, benötigen die Verantwortlichen eine Strategie zur Zusammenführung aller SAP-Daten. Ein Unternehmen, das Nicht-SAP-Software-Systeme betreibt oder beabsichtigt, externe Datenquellen einzubeziehen, muss entscheiden, wie die Daten für eine einfache Analyse zusammengeführt werden können.

Zu den Ansätzen für diese Herausforderung gehören Data Warehouses, Cloud-basierte Data Lakes und Data-Federation-Software. Welcher Ansatz für ein bestimmtes Unternehmen der richtige ist, hängt von der Art der zu analysierenden Daten, ihrem Speicherort und der Durchlaufzeit ab. Jede Option hat ihre eigenen Anforderungen an Integration, Data Governance und Compliance.

3. Analysewerkzeuge auswählen

SAP bietet eine Reihe von Berichts- und Analysewerkzeugen. Dazu gehören in erster Linie Business Warehouse (BW) und SAP Analytics Cloud (SAC), die von den Benutzern häufig kombiniert werden.

Business Warehouse ist ein Data Warehouse, das relationale Datenspeicherung und OLAP-Würfel für multidimensionale Analysen bietet. SAP hat BW für die ERP-Software des Unternehmens entwickelt und optimiert, aber BW funktioniert auch gut mit Nicht-SAP-Daten. Es umfasst eine eigene Sammlung von Berichts- und Analyse-Tools.

SAP Analytics Cloud bietet eine Reihe von Analysewerkzeugen für die Entwicklung von Berichten, Executive Dashboards, Visualisierungen und Predictive Analytics. SAC ist ein SaaS-Produkt, das auf der HANA-Datenbank von SAP läuft und speziell für S/4HANA entwickelt wurde. SAC ist jedoch auch eine Option für ECC-Benutzer.

Zu den Nicht-SAP-Alternativen gehören Tableau, SAS, Power BI und Domo.

4. Auf Erfolgen aufbauen

Unternehmensleiter sollten sich zunächst auf ein oder zwei spezifische Anwendungsfälle konzentrieren. Wenn diese Anwendungsfälle erfolgreich sind, können sie den Wert für die Führungskräfte, die die Unternehmensressourcen zuweisen, nachweisen.

Durch die Festlegung klarer und spezifischer Ziele, die auf die Verbesserung der Geschäftsergebnisse abzielen, erhalten die Führungskräfte eher die Erlaubnis, die ECC-Analysestrategie auf die nächste Stufe zu heben.

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