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So hosten Sie Azure Virtual Desktops in der Private Cloud

Microsoft hat im Sommer 2021 eine Vorabversion von Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI veröffentlicht. Auf diesem Weg hosten Sie die virtuellen Cloud Desktops On-Premises.

Mit Azure Virtual Desktop betreiben Sie virtuelle Windows-10- und Windows-11-Arbeitsplätze, inklusive der notwendigen Anwendungen in der Cloud. Benutzer können auf diese Desktops überall zugreifen – im Büro, zuhause und unterwegs. Microsoft bietet diese Technologie in seiner eigenen Public-Cloud-Infrastruktur an, ermöglicht aber auch das Hosten der Desktops in einer Private Cloud mit Azure Stack HCI – Stand Februar 2021 noch als Vorschauversion. Unternehmen bauen dadurch eine Infrastruktur On-Premises auf, welche die Aufgaben klassischer Remote Desktops übernimmt, aber leichter zu pflegen ist.

Azure Virtual Desktop in der Private, Public und Hybrid Cloud nutzen

Azure Virtual Desktop kann in der Public Cloud laufen und mit Private Clouds auf Azure Stack HCI verbunden werden. Dadurch ergeben sich sehr flexible Einsatzmöglichkeiten. virtuelle Desktops lassen sich zeitgleich in der Cloud und im lokalen Rechenzentrum hosten. Dazu kommt eine Verbindung zu Microsoft 365 Enterprise. Dadurch steuern Sie flexibel, wo die Desktops laufen sollen. Sie können die Anmeldung über Azure Active Directory einrichten und eigene Anwendungen auf den virtuellen Rechnern installieren.

Abbildung 1: Azure Stack HCI bietet Azure-Funktionen im lokalen Rechenzentrum.
Abbildung 1: Azure Stack HCI bietet Azure-Funktionen im lokalen Rechenzentrum.

Die Vorteile von Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI

Indem Sie Azure Virtual Desktop in der Private Cloud betreiben, sorgen Sie dafür, dass Azure Virtual Desktop in Ihrem Büro auch erreichbar ist, wenn Ihre Verbindung zum Internet oder Azure zu langsam ist. Durch die Integration im lokalen Rechenzentrum können Workloads auf Azure Virtual Desktop laufen, die auf virtuellen Desktops in der Public Cloud zu langsam wären.

Auch bei älteren Anwendungen, die Microsoft als Lergacy-Apps bezeichnet, ist der Einsatz von Azure Virtual Desktop in der Private Cloud meist besser, als diese Apps über das Internet an das Rechenzentrum anzubinden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie auf diesem Weg sensible Daten auf Ihrem Gelände behalten. Die Daten verlassen nicht das eigene Rechenzentrum und sind daher deutlich sicherer als beim Einsatz von Azure Virtual Desktop in der Cloud.

Im Moment ist de hybride Verwendung von Azure Virtual Desktop noch in der Vorschauphase.

Beachten Sie die zusätzlichen Kosten für Azure Stack HCI

Um diesen Vorteil zu erhalten, müssen Sie jedoch erst Azure Stack HCI anschaffen und lizenzieren. Fragen Sie sich daher, ob sich der finanzielle Mehraufwand für Sie lohnt. Die Preise sind auf der Seite Azure Stack HCI – Preise zu finden. Daneben brauchen Sie Lizenzen für Azure Virtual Desktop. Die Preise für diesen Dienst entnehmen Sie der Seite Azure Virtual Desktop – Preise.

Schließlich müssen Sie den Azure-Virtual Desktop Hybriddienst lizenzieren. Sie bezahlen pro virtueller CPUs für die Azure Virtual Desktop-Sitzungshosts, die auf Azure Stack HCI zum Einsatz kommen.

Wenn Sie die Lizenzsituation geklärt haben, erstellen Sie als nächstes die virtuellen Computer in der Cloud und registrieren sie anschließend auf einem Azure Virtual Desktop-Hostpool.

Einrichten von Azure Virtual Desktop für Azure Stack HCI

Um Azure Virtual Desktop auf HCI einzurichten, müssen Sie vorher das Azure-Stack-HCI-Cluster in Microsoft Azure registrieren. Sie benötigen Azure Stack HCI 21H2 oder neuer. Parallel dazu müssen Sie dem Dienst ein Azure-Abonnement und administrative Rechte geben.

Abbildung 2: Für den Betrieb von Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI benötigen Sie erst einen neuen Hostpool.
Abbildung 2: Für den Betrieb von Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI benötigen Sie erst einen neuen Hostpool.

Für die Authentifizierung muss das lokale Active Directory mit Azure AD synchronisiert sein. Die Verbindung zwischen dem Rechenzentrum und Microsoft Azure muss natürlich möglichst schnell sein. Für die Einrichtung ist im Azure-Portal zunächst ein neuer Hostpool für Azure Virtual Desktop notwendig. Die Einrichtung dazu beschreibt Microsoft auf der Seite Erste Schritte des Einrichtungsprozesses für den Hostpool. Für den Hostpool setzten Sie einen Haken bei Überprüfungsumgebung, damit er später auch in Azure Stack HCI funktioniert.

Abbildung 3: Erstellen Sie einen neuen Hostpool für Azure Virtual Desktop.
Abbildung 3: Erstellen Sie einen neuen Hostpool für Azure Virtual Desktop.

Anschließend richten Sie einen neuen Arbeitsbereich im gerade erstellten Hostpool ein. Starten Sie nun einen neuen virtuellen Computer in der Azure Stack HCI. Dieser Computer dient später als Host, der im Hostpool bei Microsoft Azure registriert wird. Dazu müssen Sie in der Virtuellen Maschine (VM) den Azure Virtual Desktop-Agent installieren. Dieser Prozess ist auf der Seite Erste Schritte mit dem Azure Virtual Desktop-Agent beschrieben.

Abbildung 4: Basis von Azure Virtual Desktop in Azure Stack HCI ist ein Hostpool, der in Azure erstellt wird.
Abbildung 4: Basis von Azure Virtual Desktop in Azure Stack HCI ist ein Hostpool, der in Azure erstellt wird.

Im nächsten Schritt registrieren Sie die VM in Ihrem neuen Hostpool. Die einzelnen Schritte dazu sind auf der Seite Registrieren der VMs im Azure Virtual Desktop-Hostpool zu finden.

Danach geben Sie Benutzern Zugang den virtuellen Desktops. Das funktioniert wie auf der Seite Tutorial: Verwalten von App-Gruppen mit dem Azure-Portal, die sich jedoch auf Desktops in der Azure Cloud bezieht. Anwender benutzen den Webclient, um auf Desktops zuzugreifen.

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