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10 Digitalisierungstrends helfen Unternehmen durch die Krise

Die Pandemie hat den Betrieb in vielen Unternehmen nachhaltig verändert. Wir zeigen zehn Beispiele dafür, wie COVID-19 die digitale Transformation beeinflusst hat.

In den ersten Tagen der COVID-19-Pandemie wurde den Verantwortlichen in Unternehmen schnell klar, dass sie die Prozesse in ihren Betrieben anpassen müssen. Spätestens als die Beschäftigten mehr und mehr ins Home-Office drängten, mussten sie die Abläufe grundlegend umstellen.

Bestehende Geschäftsprozesse und sogar ganze Geschäftsmodelle passten nicht mehr in die neue Wirtschaftswelt, in der ein Großteil der Zusammenarbeit – mit Mitarbeitern, Partnern, Lieferanten und Kunden – virtuell stattfand.

Die dringenden betrieblichen Veränderungswünsche kamen zu einem Zeitpunkt, als viele Unternehmen aktiv an ehrgeizigen digitalen Transformationsprogrammen beteiligt waren. Während fortschrittliche digitale Plattformen geplant und implementiert wurden, mussten die IT-Manager sicherstellen, dass ihre Ressourcen für die plötzliche Zunahme der Fernarbeit gerüstet waren, einschließlich

  • Überwachung von Netzwerkressourcen, um die Verfügbarkeit einer ausreichenden Bandbreite sicherzustellen;
  • Überprüfung bestehender Lizenzen für Remote-Working-Software – zum Beispiel für den VPN-Zugang;
  • Erwerb zusätzlicher Lizenzen, um die steigende Zahl von Fernzugriffen zu bewältigen; und
  • Überprüfen und Aufrüsten der Netzwerksicherheitsressourcen, um die steigende Anzahl von Remote-Benutzern vor Cyber-Angriffen zu schützen.

10 Auswirkungen von COVID-19 auf die digitale Transformation

Wie hat sich COVID-19 also auf die Roadmaps für die digitale Transformation ausgewirkt? Hier untersuchen wir zehn wichtige Auswirkungen – positive und negative – der Pandemie auf den Stand der digitalen Transformation.

1. Schnelleres Einführen von geplanten Systemen für die digitale Transformation

Konfrontiert mit der Tatsache, dass ein Großteil der Mitarbeiter ins Home-Office wechseln musste, haben IT-Manager und technische Mitarbeiter die Geschwindigkeit der Bereitstellung von Ressourcen für die digitale Transformation erhöht und zum Beispiel fortschrittliche E-Commerce-Plattformen und Lieferkettensysteme schneller als geplant ausgerollt.

2. Veränderte Priorisierung bei Projekten für die digitale Transformation

Aufgrund der gestiegenen Anzahl von Mitarbeitern, die von außerhalb des Unternehmens auf IT-Ressourcen zugreifen müssen, passten einige IT-Manager ihre Zeitpläne für die Einführung neuer Technologien an. Dabei erhielten Systeme wie VPN-Zugänge und die Verbesserung der Netzwerkbandbreite eine bevorzugte Position, weil sie den Wechsel ins Home-Office erleichterten. Sobald sie die notwendigen Ressourcen implementiert hatten, konnten IT-Manager ihre Initiativen zur digitalen Transformation wieder aufnehmen.

3. Fokus auf mobile Apps zur Verbesserung des Kundenkontakts

Da immer mehr Kunden das Haus hüten mussten und physische Verkaufsflächen geschlossen blieben, mussten Unternehmensleitung neue Wege finden, um Kunden die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Diese Aufgabe übernahmen Webseiten und mobile Anwendungen, bei denen nun verstärkt Wert auf Benutzerfreundlichkeit und dessen zentrale Rolle fürs Markenimage gelegt wurde.

Digitales Business mit Echtzeitzugriff auf kundenorientierte Anwendungen wurde schnell zum Standard und wird es angesichts der rasanten Verbreitung mobiler Geräte auch bleiben. Außerdem wurde das Schaffen von One-Stop-Shopping-Erlebnissen, bei dem Kunden in einer App oder auf einer Website Zugriff auf die Portfolios verschiedener Anbieter haben, zu einem wichtigen Ziel für die meisten Unternehmen, die E-Commerce-Plattformen einsetzen.

4. Zugriffssicherheit für Remote-Mitarbeiter verbessert

Mit der drastischen Zunahme der Mitarbeiter, die von zu Hause aus auf die Computer zugriffen, stieg die potenzielle Anfälligkeit eines Unternehmens für Cyberangriffe buchstäblich über Nacht. Nicht nur, dass Remote-Mitarbeiter die richtige Zugriffssicherheit benötigten, auch die Bedrohungslage durch unternehmensfremde Geräte wie private Notebooks und Smartphones, wurde größer.

Wenn die IT-Abteilung nicht in der Lage ist, schnell neue VM-Images (virtuelle Maschine) oder zugelassene Sicherheitssoftware an die verstreuten Mitarbeiter zu verteilen, ist das gesamte Netzwerk verwundbar, bis diese Korrekturen installiert, getestet und in Betrieb genommen wurden.

Idealerweise sollten Mitarbeiter zu Hause vom Unternehmen bereitgestellte und von der IT-Abteilung konfigurierte Geräte benutzen, aber die zusätzlichen Kosten und der Zeitaufwand für die Beschaffung, Konfiguration und den Versand dieser Geräte – insbesondere wenn tausende Mitarbeiter sie zeitgleich benötigen – machen das für viele Betriebe unrealistisch.

5. Patch-Management gewinnt an Wichtigkeit

Die Pandemie hat die Bedeutung eines effizienten Patch-Managementsystems erhöht, insbesondere dort, wo die Systemleistung und -sicherheit durch die gestiegene Zahl der Remote-Benutzer beeinträchtigt wird.

Patches stellen sicher, dass die aktuelle Version von Betriebssystemen und Anwendungen läuft, insbesondere um die Sicherheit zu optimieren. Ohne starke Netzwerksicherheit können Initiativen zur digitalen Transformation durch externe Bedrohungen gefährdet werden. Mit den Auswirkungen der Pandemie auf den IT-Betrieb wurde ein effektives Patching noch wichtiger, insbesondere bei der Installation von Verbesserungen für die Sicherheit am Edge und der Software für den Fernzugriff.

6. Vermehrter Einsatz von Self-Service-Apps beschleunigt das Erfassen von Kundendaten

Einer der wichtigsten Vorteile der digitalen Transformation ist der Einsatz von Anwendungen, die den Zugriff auf Self-Service-Ressourcen erlauben.

Das ist besonders wichtig, um ein erstklassiges Kundenerlebnis zu bieten. Mit der Selbstbedienung führen Kunden mehr Aktivitäten auf der Website eines Unternehmens durch: sie kaufen ein, stellen Recherchen über Preise und Funktionen an und treten mit dem Unternehmen in Kontakt.

Von noch größerer Bedeutung ist der Zugang, den Unternehmen zu den wertvollen Daten aus den Selbstbedienungsaktivitäten der Kunden erhalten. Diese Daten können später analysiert werden, um Kaufpräferenzen und andere Metriken zu erhalten. Die Ergebnisse können Unternehmen verwenden, um ihre Marketingstrategie zielgerichteter zu gestalten.

7. Lieferschwierigkeiten führen zu einer verstärkten Nutzung von fortschrittlichen E-Commerce-Plattformen

Da aufgrund der Pandemie mehr Menschen auf kommerzielle Websites zugreifen, wirkte sich die veränderte Nachfrage nach bestimmten Produkten dramatisch auf die Lieferketten aus. Unternehmen erkannten, dass sie durch den Einsatz fortschrittlicher E-Commerce-Plattformen die Daten aus den Apps nutzen können, um die Lieferketten zu analysieren und anzupassen, um der veränderten Nachfrage gerecht zu werden.

8. Mehr Zusammenarbeit zwischen HR und IT zur Verbesserung der Mitarbeitererfahrung

Nicht nur die IT, auch die Personalabteilung ist durch die veränderte Lage mit neuen Herausforderungen konfrontiert, darunter die Frage, wie die Mitarbeiter ohne physischen, persönlichen Kontakt miteinander interagieren können, wie das Unternehmen in einer Umgebung, auf die es nur mittelbar Zugriff hat, die Mitarbeiterzufriedenheit hoch und den Stress im Rahmen halten kann und wie Schulungen sich umsetzen lassen, damit die Mitarbeiter weiterhin mit dem Unternehmen und seiner Kultur verbunden sind.

Die Koordination der Personalabteilung mit der IT-Abteilung wurde unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter eine möglichst positive Arbeitserfahrung machen.

9. Vermehrter Einsatz von künstlicher Intelligenz bringt Wettbewerbsvorteile

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) spielen eine immer wichtigere Rolle für den Erfolg der digitalen Transformation. Der Einsatz von KI-Technologie kann beispielsweise die Fähigkeit zur Analyse von Daten aus E-Commerce-Plattformen erheblich verbessern und das Kundenerlebnis optimieren. Das wiederum kann sich in einem verbesserten Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen niederschlagen.

10. Evolution der CIO-Rolle

Die digitale Transformation und die Auswirkungen der Pandemie haben den jahrzehntelangen Wandel der CIO-Rolle vom IT-Betreiber zum Business-Strategen beschleunigt und unterstrichen. CIOs haben sich durch ihr Wissen über fortschrittliche Technologieplattformen und den Erfahrungsschatz ihrer Teams zu wichtigen Partnern für das Erreichen von Geschäftszielen entwickelt. Im Zuge der Pandemie sind CIOs auch Schlüsselfiguren für den Umgang von Unternehmen mit der neuen Arbeitsdynamik geworden, da die IT nun in noch mehr Bereiche des Betriebs hineinwirkt.

Abbildung 1: Viele Unternehmen haben ihre Digitalisierungsstrategie an die veränderte Arbeitsrealität während der Pandemie angepasst.
Abbildung 1: Viele Unternehmen haben ihre Digitalisierungsstrategie an die veränderte Arbeitsrealität während der Pandemie angepasst.

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