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Sieben Gründe, die Wartung einer Plattform outzusourcen

Viele Unternehmen bauen einen Großteil ihres Geschäfts auf digitale Anwendungen auf. Doch das heißt nicht zwingend, dass sie die zugehörige Plattform selbst managen müssen.

Wir erleben gerade, wie digitale Plattformen in immer mehr Unternehmen zur Basis für den Geschäftsbetrieb werden. Wer vor einigen Jahren eine digitale Plattform zu entwickeln begonnen hat – zunächst als Vertriebskanal, dann erweitert um allerlei digitale Services, schließlich gar zum Marktplatz gereift – sieht nun, wie die Plattform selbst ins Zentrum der Unternehmensstrategie rückt. Ihren dauerhaften Betrieb zu gewährleisten, ist die entscheidende Grundlage für den Erfolg des Unternehmens.

Insbesondere, wenn Plattformen neu aufgesetzt werden, stellt sich die Frage: Wer sorgt eigentlich dafür, dass meine Anwendung problemlos läuft? Für viele Ökosysteme haben sich inzwischen spezialisierte Dienstleister hervorgetan, die genau das übernehmen. Sollten Unternehmen also den Plattformbetrieb lieber outsourcen oder auf ihre eigene Expertise setzen? Diese Frage hängt erheblich von der Situation der jeweiligen Organisation selbst ab. Es gibt jedoch einige gute Gründe, die für das Outsourcing sprechen.

Breite Projekterfahrung von spezialisierten Dienstleistern

Anbieter, die sich auf die Wartung bestimmter Plattformen spezialisiert haben, betreuen üblicherweise eine ganze Reihe ähnlicher Systeme. Die dabei gesammelten Erfahrungen aus anderen Projekten können den Betrieb der eigenen Plattform positiv beeinflussen. Der Anbieter hat wahrscheinlich die meisten Fehler schon einmal gesehen und kennt die Tücken und Tricks bei der Arbeit mit einem Ökosystem. Solches in der Praxis erworbenes Expertenwissen lässt sich in Unternehmen, in denen nur die eigene Plattform läuft, nur schwer aufbauen

Höhere Kosteneffizienz durch Outsourcing

In der Regel ist das Knowhow für den Betrieb einer digitalen Plattform in einem Unternehmen noch nicht vorhanden; Mitarbeiter müssen dafür eingestellt oder ausgebildet werden. Doch qualifizierte Angestellte sind auf dem IT-Markt im Allgemeinen rar – und dementsprechend teuer. Deshalb rechnet es sich für Unternehmen meist nicht, ein eigenes Standing-Team zu beschäftigen, um rund um die Uhr Support für die Plattform anzubieten – zumal es im Support im Idealfall nicht rund um die Uhr etwas zu tun gibt.

Dienstleister zu haben, die bei einem Ereignis schnell Spezialisten ans Werk schicken können, ist demgegenüber meist deutlich günstiger. Dafür können sich unternehmensinterne Entwicklungsteams anderen, wertschöpfenden Tätigkeiten zuwenden – beispielsweise, um die Plattform stetig weiterzuentwickeln und so neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Alexander Janthur, Turbine Kreuzberg

„Gerade wenn ein Unternehmen die entsprechende Expertise noch nicht aufgebaut und in der Organisation verankert hat, gibt es einige Faktoren, die für ein Outsourcing des Betriebs sprechen.“

Alexander Janthur, Turbine Kreuzberg

Der Vorteil einer Betriebsgarantie

Zeit ist Geld – das gilt gerade auch beim Betrieb von digitalen Plattformen. Deshalb sollten Ausfälle dringend vermieden werden; jede Minute Ausfallzeit verursacht Kosten oder Einbußen beim Gewinn. Hier bieten spezielle Dienstleister mit genau festgelegten Service-Level-Agreements Sicherheit. Sie legen im Detail fest, wie viel Ausfallzeit es im System maximal geben darf – und welche finanziellen Ausgleiche der Anbieter gewähren muss, wenn dem nicht so ist.

Spezialisierte Dienstleister punkten durch Anwendungsnähe

Der Betrieb und das Monitoring von digitalen Plattformen ist eine stark diversifizierte und spezialisierte Aufgabe; es gibt hunderte von Analyse- und Überwachungs-Tools für jede Branche, Infrastruktur, jedes Ökosystem und jedes Bedürfnis. Spezialisierte Anbieter kennen sich nicht nur mit den Toolsets aus, sondern haben zumeist auch einen engen Kontakt und erhalten Sonderkonditionen bei deren Anbietern.

Das Bündeln von Aufgaben erhöht die Effizienz

Bei dem Betrieb digitaler Plattformen fallen zahlreiche Wartungsaufgaben an. Werden diese Tasks alle zusammengeführt und dann von einem externen Dienstleister übernommen, schafft das eine zentrale Verantwortlichkeit für den Betrieb – und sorgt nebenher zumeist für mehr Effizienz, beispielsweise durch kürzere Kommunikationswege und gebündelte Zuständigkeiten.

Der neutrale Blick von außen

Gerade, wenn ein Unternehmen seine Plattform selbst entwickelt hat, ist ein neutraler, fachkundiger Blick von außen hilfreich: Ein externer Dienstleister kann durch seine Expertise helfen, die Qualität der Anwendung noch weiter zu steigern und Prozesse zu verbessern.

Sicherheit bei arbeitsrechtlichen Aspekten

Der Betrieb und die Wartung von digitalen Plattformen geht auch mit speziellen arbeitsrechtlichen Fragen einher, etwa, wenn Rufbereitschaften oder eine Überwachung rund um die Uhr sichergestellt werden soll. Das erfordert wiederum eine genaue Auseinandersetzung mit dem aktuellen Arbeitsrecht sowie möglichen Arbeitszeitmodellen. Diese Fragen entfallen beim Einsatz eines externen Dienstleisters, die diese bereits gelöst und in funktionierenden Modellen umgesetzt haben.

Fazit

Der reibungslose Betrieb von Anwendungen wird immer mehr zum Erfolgsfaktor. Ob ein Unternehmen den Plattformbetrieb selbst übernehmen oder auslagern sollte, ist eine komplexe Entscheidung, die Verantwortliche gut abwägen müssen. Doch gerade wenn ein Unternehmen die entsprechende Expertise noch nicht aufgebaut und in der Organisation verankert hat, gibt es einige Faktoren, die für ein Outsourcing des Betriebs sprechen.

So schaffen sich Unternehmen nicht zuletzt auch eine wesentlich höhere Verlässlichkeit und Sicherheit, damit der Plattformbetrieb zu jeder Tages- und Nachzeit sichergestellt ist – ganz nach dem Motto: zero downtime, fulltime business.

Über den Autor

Alexander Janthur ist Gründer und CEO von Turbine Kreuzberg, einer Technologieagentur aus Berlin, die mit ihrer breiten technologischen Expertise den gesamten Lebenszyklus von Applikationen abdeckt. Mit weitreichenden Erfahrungen in der Softwareentwicklung und im E-Commerce verantwortet er vorrangig den Bereich Finanzen, die strategische Weiterentwicklung der Agentur und unterstützt in der strategischen Begleitung von Großprojekten.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

 

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