
WaitforLight - stock.adobe.com
Moderne Rechenzentren setzen auf Liquid Cooling
Moderne Rechenzentren setzen zunehmend auf Flüssigkeitskühlung statt traditioneller Luftkühlung. Die neue Technologie steigert die Leistung und senkt Energiekosten erheblich.
Die Nachfrage nach Rechenzentren steigt rapide an, da sie eine wichtige Rolle in der digitalen Infrastruktur spielen. Mit den Fortschritten und der zunehmenden Komplexität der künstlichen Intelligenz (KI) haben sich jedoch die Anforderungen an die Wartung von Rechenzentren weiterentwickelt. Flüssigkeitskühltechnologien bieten eine wertvolle Lösung für moderne Rechenzentren, in denen die Serverdichte und die stromintensiven Rechenumgebungen zugenommen haben. Sie verbessern die Energieeffizienz und senken die Betriebskosten.
Warum an Liquid Cooling kein Weg mehr vorbeiführt
Traditionelle Luftkühlsysteme stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Sie sind oft ineffizient und können die hohen Wärmelasten moderner Server nicht mehr ausreichend bewältigen. Liquid Cooling kann mehr Wärme effizienter abführen und die Produktivität hochdichter Computersysteme sicherstellen, was zu höherer Leistung und Zuverlässigkeit führt. Durch die gezielte Kühlung von spezifischen CPUs und GPUs können Betreiber von Rechenzentren das gesamte Wärmemanagement verbessern und den Platzbedarf für Kühlinfrastruktur reduzieren. Moderne Flüssigkühlsysteme ermöglichen eine genauere Temperaturkontrolle und eine bessere Wärmeableitung. Im Vergleich zur Luftkühlung bieten sie eine verbesserte Leistung und Zuverlässigkeit der Server.
Flüssigkühlsysteme ermöglichen eine bessere Overclocking-Fähigkeit, wodurch Rechensysteme höhere Geschwindigkeiten erreichen, ohne das Risiko einer Überhitzung einzugehen. Dies führt zu weiteren Leistungssteigerungen, insbesondere bei KI-Anwendungen, die eine hohe Rechenleistung erfordern. Darüber hinaus kann Liquid Cooling den Energieverbrauch im Vergleich zu Luftkühlsystemen senken, was zu Energieeinsparungen und niedrigeren Betriebskosten für Unternehmen führt, die Nachhaltigkeitsziele verfolgen.
Flüssigkühlung wird zunehmend zum Standard. Verschiedene Rechenzentren weltweit haben bereits erfolgreich verschiedene Ansätze wie direkte Flüssigkeits- und Immersionskühlung implementiert.
Kostspielige Störungen vermeiden
Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftkühlungssystemen erfordern Flüssigkühlungssysteme ein kompliziertes Rohrleitungs- und Kühlmittelmanagement. Eine Vernachlässigung der Wartung kann zu Systemausfällen und Ineffizienz führen. Das Wissen um die Wartung dieser Systeme ist entscheidend für ihre Langlebigkeit und die Maximierung des Return on Investments (ROI).
![]()
"Der Einsatz von Liquid Cooling senkt die Betriebskosten von Rechenzentren deutlich. Die verbesserte Kühlleistung verlängert die Lebensdauer der Hardware und minimiert Ausfallzeiten, was zu einer höheren Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur führt."
Vivek Swaminathan, Unisys
Eine Studie von LayerLogix ergab, dass die durchschnittlichen Kosten für Ausfallzeiten in Rechenzentren im Jahr 2023 etwa 4980 Euro pro Minute betrugen, wobei die durchschnittlichen Kosten eines einzelnen Ausfallereignisses bei etwa 449.300 Euro lagen. Darüber hinaus betragen die durchschnittlichen Kosten für einen On-Premises-Einsatz in einem Rechenzentrum laut Help Lightning etwa 890 Euro pro Einsatz. Da etwa 33 Prozent dieser Einsätze einen zweiten Besuch erfordern, können die Kosten schnell steigen.
Laut SimpleBi können präventive Wartungsmaßnahmen wie regelmäßige Inspektionen, Füllstandskontrollen und Wasserqualitätsmessungen ungeplante Ausfallzeiten um bis zu 30 Prozent reduzieren und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen.
Proaktive Wartungsstrategien für optimale Leistung
Die Instandhaltung von Flüssigkeitskühlsystemen umfasst wichtige Praktiken, um Effizienz und Langlebigkeit zu gewährleisten. Regelmäßige Tests auf Verunreinigungen und die Aufrechterhaltung des chemischen Gleichgewichts der Kühlflüssigkeit verhindern Korrosion und Ablagerungen, die zu kostspieligen Reparaturen führen. Moderne Leckerkennungssysteme warnen frühzeitig vor Schaden und schützen so empfindliche IT-Geräte und minimieren Ausfallzeiten.
Um die erhöhten Belastungen zu bewältigen, die mit Flüssigkeitskühlsystemen verbunden sind, braucht es regelmäßige Leistungskontrollen. Sie gewährleisten eine ausreichende Zirkulation für die Kühlmittelverteilungseinheit (CDU) und die Pumpen sowie eine kontinuierliche Temperaturüberwachung innerhalb des Kühlkreislaufs, um Hotspots oder Ineffizienzen zu erkennen. Außerdem braucht es regelmäßige Infrastrukturbewertungen, um die Kapazität der Rohrleitungen und der strukturellen Unterstützung zu analysieren.
Durch die Einführung proaktiver Instandhaltungsstrategien können Unternehmen die Betriebseffizienz steigern, Ausfallzeiten minimieren und die Rentabilität maximieren. Eine regelmäßige Wartung ist unerlässlich, um kostspielige Ausfälle zu vermeiden.
Wirtschaftliche Vorteile
Der Einsatz von Liquid Cooling senkt die Betriebskosten von Rechenzentren deutlich. Die verbesserte Kühlleistung verlängert die Lebensdauer der Hardware und minimiert Ausfallzeiten, was zu einer höheren Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur führt. Durch die richtige Wartung von Flüssigkühlungssystemen und die Einhaltung niedriger Betriebstemperaturen können Unternehmen die Lebensdauer ihrer Rechenzentrumsausrüstung verlängern, den ROI verbessern und die Energieeffizienz steigern. Dies ermöglicht es ihnen, die Leistung bestehender Anlangen zu maximieren und Investitionen in neue Ausrüstung bei Bedarf hinauszuzögern.
Über den Autor:
Vivek Swaminathan leitet das Solution Management für Field Services und Private Label Services im Bereich Digital Workplace Solutions bei Unisys. In seiner 16-jährigen Laufbahn in der IT-Branche war er in technischen, vertrieblichen und leitenden Funktionen bei Unternehmen wie HCL, Infosys und Cognizant tätig. Dort begleitete er internationale Großkunden, darunter zahlreiche Fortune-500-Unternehmen, bei der Umsetzung komplexer Systemeinführungen und digitaler Arbeitsplatzstrategien. Seine Schwerpunkte liegen in der Integration digitaler Lösungen zur Optimierung von Arbeitsabläufen und zur Förderung der Mitarbeiterbindung.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.