Storage für Kubernetes und Container: Eine Herausforderung
Container und Kubernetes haben völlig andere Speicher- und Sicherungsanforderungen als herkömmliche IT, was den neue Ansätze und innovative Angebote von Anbietern erfordert.
Ein Jahrzehnt nach der Einführung der Containerplattform Kubernetes sind die IT-Infrastrukturteams von Unternehmen immer noch uneins darüber, wie sie den beliebten Orchestrator im Vergleich zu den traditionellen IT-Anforderungen unterstützen sollen.
Die Einführung von Kubernetes für Unternehmen bereitet den Infrastrukturteams weiterhin Kopfzerbrechen, da es auf dem Markt keine ausgereiften Management-Tools und -Produkte gibt. Diese Tools zur Unterstützung von Unternehmensanforderungen sollten laut Analysten der Speicherbranche persistenten Speicher, Backups und Automatisierung umfassen.
In einem IDC-Bericht vom Herbst 2023 wurde die Infrastruktur, die Kubernetes unterstützt, als Container-Datenmanagement definiert, was eine Reihe von Anforderungen an Container für Infrastrukturteams darstellt, die sich von den Anforderungen an DevOps oder Plattform-Engineering unterscheiden. Andere Analysten sind der Meinung, dass die Einzelheiten der vorgeschlagenen Definition zur Debatte stehen, aber es besteht ein Bedarf an Unternehmens-Tools, die Entwicklungsbemühungen ohne Mikromanagement oder Verlangsamung der Entwicklungs-Pipelines unterstützen.
Die Aufgaben zur Unterstützung der Container-Infrastruktur im Unternehmen fallen laut IDC-Bericht in den Bereich der physischen Speicher- und VM-Spezialisten.
Es gibt keinen branchenüblichen Begriff für die Tätigkeit der IT-Betriebsteams. Die Teams kümmern sich nicht darum, wie Kubernetes tatsächlich funktioniert. Oft wissen sie nur, dass es eine neue Umgebung gibt, die sie einrichten müssen, damit diese Anwendungen ausgeführt werden können.
Hierarchie der Container-Anforderungen
Der IDC-Bericht definiert Container-Datenmanagementprodukte als Produkte, die sich ausschließlich auf Containerkonzentrieren, zum Beispiel Datenmanagementfunktionen wie Disaster Recovery und Migrationsfunktionen sowie Container-Speicherverwaltung für den dauerhaften Datenzugriff.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sollten Speicheradministratoren keine Experten für Kubernetes oder andere Containerplattformen werden müssen. Stattdessen wird bei diesen Kunden ein gewisses Maß an Abstraktion der Kubernetes-Speicher- oder Systemanforderungen in die allgemein verwendete Infrastrukturterminologie und -software angestrebt.
DevOps, das sich auf die Softwareentwicklung konzentriert, und Plattform-Engineering, das sich auf die Erstellung abstrahierter Ressourcen für Entwickler konzentriert, haben andere Anforderungen als das von IDC vorgeschlagene Container-Datenmanagement. Container-Speicher und Container-Data-Protection werden nicht wie beim herkömmlichen Speicher unterschieden, da der Containermarkt noch nicht an einem Punkt angelangt ist, an dem diese Trennung notwendig ist, und die meisten Kunden auch nicht aktiv danach suchen, heißt es in dem Bericht.
Zu den spezifischen Produkten, die laut IDC die Definition für Container-Datenmanagement erfüllen, gehören Portworx von Pure Storage, die Container-Speicherangebote von NetApp sowie Longhorn von SUSE. Weitere erwähnte Produkte sind Veritas, IBM, Veeam und Catalogic.
Die ersten Tage der Container-Einführung durch Entwickler kamen für viele Speicheradministratoren überraschend, und sie müssen nun sehr komplexe und miteinander verbundene Anwendungssysteme unterstützen.
Diese frühen Containeranwendungen hätten möglicherweise Open-Source-Software wie Velero verwendet, um in die Kubernetes-Technologie einzutauchen, aber diese Anwendungen haben sich zu geschäftskritischen Arbeitslasten entwickelt, die ein angemessenes Datenmanagement erfordern.
Wenn es eine neue Technologie gibt, gibt es zunächst die Idee, sie zu implementieren und einzusetzen, um sie zu nutzen, und erst später Fragen zu stellen, so scheint es. Wenn Unternehmen in Containervirtualisierung einsteigen, müssen sie wirklich vorausplanen und sich überlegen, wie ihr Fahrplan für die nächsten drei bis fünf Jahre aussehen soll.
Containerplanung
Der Aufstieg von Containern – insbesondere Kubernetes – innerhalb des Unternehmens wurde laut Forrester Research häufig zum Nachteil eines Gesamtplans oder der Ressourcenzuweisung unkontrolliert gelassen. Container wurden als komplizierte neue Technologie angesehen und als außerhalb des Bereichs der Infrastruktur liegend. In vielen Fällen experimentierten einzelne Abteilungen mit Kubernetes und wurden von der zentralen IT nicht berücksichtigt.
Gartner-Analysten führen an, dass die Bedenken der Unternehmens-IT in Bezug auf Anwendungen und die obligatorische Speicherverfügbarkeit durchaus berechtigt waren, da die Unterstützung von Containeranwendungen nicht zum Fachwissen der meisten IT-Abteilungen gehörte. Zustandsbehafteten Containeranwendungen eigneten sich in den Anfangsjahren nur für bestimmte Organisationen, die hier bereits Erfahrungen gesammelt hatten. Mittlerweile sind Container zwar allgegenwärtig, trotzdem fehlen oft noch die Zeit und die Qualifikation in den Unternehmen, diese optimal einzusetzen.
Im Rahmen der Planung der Infrastruktur zur Unterstützung von Containern sollte die IT-Abteilung überlegen, welche Arbeitslasten am besten mit einem Container-Ansatz im Vergleich zu herkömmlicher IT oder VMs bedient werden können.
Weder die Forrester- noch die Gartner-Studie haben die Infrastrukturbedürfnisse für Containerplattformen im Vergleich zu reinen Container-Orchestrierungsplattformen getrennt. Es steht aber außer Frage, dass die Planung der Skalierung und Anpassung von Container-Workloads der Schlüssel zur Vermeidung zukünftiger logistischer Probleme ist.
Die Einführung eines standardisierten Container-Storage-Interface-Treibers (CSI) durch Kubernetes vereinfacht die Verwaltung für Infrastrukturteams. Dieser Standard ermöglicht es mehr Anbietern von Speicher- oder Datensicherungslösungen, ihre Produkte anzuschließen, und hat sich unter Speicherunternehmen verbreitet. Obwohl dies zu einer besseren Speicherverwaltung in Kubernetes führt, ist das Kubernetes-Management nach wie vor komplex.
Im Rahmen der Planung der Infrastruktur zur Unterstützung von Containern sollte die IT-Abteilung überlegen, welche Arbeitslasten am besten mit einem Container-Ansatz im Vergleich zu herkömmlicher IT oder VMs bedient werden können. Anbieter versprachen in den Anfängen von Containern, ähnlich wie bei der Cloud, einen Lift-and-Shift-Ansatz, aber die Kunden stellten letztendlich fest, dass ihre Anwendungen unterdurchschnittlich liefen, während sie zu viel bezahlten. Diese Risiken für den Betrieb von Container bestehen nach wie vor.
Viele dieser Aufgaben werden wahrscheinlich unter die Kontrolle von Plattformingenieuren verlagert, die besser verstehen, wie Entwickler bestimmte Technologien nutzen und wie Dienste genutzt werden sollten. IT- und Speicheradministratoren der Infrastruktur könnten sich dann auf die Betriebszeit und Verfügbarkeit von Speichern konzentrieren, anstatt sich mit spezifischen Problemen bei der Preisgestaltung oder Rationierung zu befassen. Plattformingenieure sind ein wichtiger Treiber der IT-Zentralisierung, da sie Funktionen sichtbar machen. Der Markt für Storage für Container und Kubernetes hat noch viel Potenzial der Weiterentwicklung und IT-Verantwortliche sollten hier auf dem neusten Stand der Technologie bleiben und sich regelmäßig informieren.
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