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Optische DCI-Netzwerke müssen flexibler werden

Ein optisches Verbindungs-Framework kann DCI-Umgebungen, die mit hohen Geschwindigkeiten arbeiten, unterstützen. Dafür müssen optische Netzwerke aber programmierbar werden.

Optische Netzwerke oder optische Verbindungen schicken sich an, es dem Rest der Netzwerkwelt gleich zu tun. Sie werden flexibler und Software-defined.

In sehr heiklen Situationen werden optische Netzwerke favorisiert, weil sie sehr schnell sind und enorme Kapazitäten bieten. Damit sind Telekommunikationsanbieter, Provider von hyperskalierten Cloud-Produkten und Data Center von großen Unternehmen gemeint. Das gilt vor allen Dingen bei Langstrecken-DCI (Data Center Interconnect). In dem Maße, in dem sich optische Geräte weiterentwickeln und die Anwendungsfälle in Unternehmen immer dichter und anspruchsvoller werden, gewinnen die optischen Verbindungstechnologien durch die Unterstützung von Speichernetzwerken und anderen Vorgängen weiter an Bedeutung.

Optische Netzwerke orientieren sich Richtung SDN

Damit man den Ansprüchen des modernen Data Centers und der heutigen Unternehmensnetzwerke gerecht werden kann, müssen optische Netzwerke mehr Software-defined und programmierbar werden. Ansonsten wird ein optisches DCI, eine Insellösung mit sehr dicht gepackter optischer Netzwerkausrüstung, die Geschwindigkeit limitieren, die man maximal in ein Netzwerk implementieren kann. Ein optisches Verbindungs-Framework ist auch eher die Quelle von Netzwerkproblemen, weil Sie manuell intervenieren müssen. Das ist einer der Hauptgründe für Fehler bei der Konfiguration.

Um in moderne Rechenzentrums- und Unternehmens-Netzwerke zu passen, müssen optische Netzwerke stärker softwaredefiniert und programmierbar werden.

Zum Glück führen die Hersteller optische Netzwerke in die neue, moderne und programmierbare Welt. Sie stellen zum Beispiel APIs zur Verfügung oder erweitern die optischen Komponenten, um generelle SDN-Disaggregations-Konzepte (Software-defined Networking) zu bieten. Funktioniert optische Hardware mit SDN, lässt sich die Kontrollschicht von der Datenebene trennen. Ebenso kann man die Sache um OpenFlow für die Kommunikation zwischen den Schichten erweitern, um optische Ausrüstung und Konzepte integrieren zu können. Außerdem regt der Ansatz die Entwicklung von Open-Souce-Kontrollern an. Das wiederum legt den Grundstein, virtuelle, optische Switch-Instanzen in einer gemeinsam genutzten Datenschicht managen zu können.

Setzen die Hersteller von optischer Ausrüstung auf Virtualisierung und Programmierbarkeit, ebnen sie den Weg zu einer weiteren großen Änderung: Multicarrier Edge Data Center. Die Technologie benutzt optische Komponenten, die sich mit Software neu konfigurieren lassen. Sie sind programmierbar und durch Virtualisierung werden Automatisierung und Mandantenfähigkeit verbessert. Betreiber von Netzwerken oder Carrierhotels können neue Generationen an Data Centern bauen, die als lokalisierte, verteilte Hilfsmittel für die großen Data Center der Cloud-Provider und Unternehmen dienen.

Abbildung 1: Verbindung zwischen zwei Rechenzentren.
Abbildung 1: Verbindung zwischen zwei Rechenzentren.

Optische Netzwerke virtualisiert für IoT

Neue Generationen des Internet of Things (IoT), Augmented Reality und Virtual Reality fordern Reaktionszeiten in Echtzeit. Selbst optische Netzwerke und optische Verbindungstechnologien müssen sich an die Gesetze der Physik halten. Lichtgeschwindigkeit in der Glasfaser bestimmt, wie weit entfernt die Datenverarbeitung sein und dennoch eine Antwort in Echtzeit liefern kann. Ein Round Trip von zirka 100 Kilometern braucht eine volle Millisekunde. Jede Millisekunde, die der Transfer benötigt, fehlt bei der Verarbeitung am Ziel. Verlegt man einiges an Daten-Storage und Datenverarbeitung in Form von Edge Data Centern nahe zum Anwender, kann die IT-Infrastruktur eine Verarbeitung in Echtzeit bieten. Gleichzeitig werden die gemeinsam genutzten Edge Data Center riesige Mengen an optischem Durchsatz benötigen, weil die Datenströme ständig wachsen.

Fügen Sie dem Mix das kommende 5G und die wachsende Nachfrage bezüglich Netzwerkautomation hinzu, wird die Notwendigkeit offensichtlich, dass optisches Networking softwareorientierter und flexibler werden muss.

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