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KI-generierte Inhalte: die richtige Strategie ist wichtig
KI-generierte Inhalte revolutionieren mit ihrer Schnelligkeit die Medienproduktion. Allerdings werfen sie auch ethische Fragen auf und bringen einige Herausforderungen mit sich.
Innerhalb weniger Jahre hat sich KI von Science-Fiction zu einem wichtigen Bestandteil der Erstellung und Verwaltung von Inhalten entwickelt.
Was mit einfachen Automatisierungen zur Beantwortung von Kundenanfragen begann, hat sich zu einem Ökosystem von generativen KI-Plattformen (GenAI) entwickelt. In Sekundenschnelle können diese Artikel, Social-Media-Beiträge, Videos, Grafiken und Marketingstrategien produzieren. Diese und andere Fähigkeiten haben zu einem Anstieg KI-generierter Inhalte geführt – verbunden mit einer weit verbreiteten Einführung von GenAI-Tools in Unternehmen.
Laut einer McKinsey-Umfrage aus dem Jahr 2024 haben fast 75 Prozent der Unternehmen irgendeine Form von KI eingeführt, wobei 65 Prozent speziell GenAI in ihre Betriebsabläufe implementiert haben. Die schnelle Akzeptanz spiegelt sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das Potenzial dieser Tools wider, die Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Effizienz bieten.
Der Anstieg KI-generierter Inhalte wirft jedoch auch Fragen hinsichtlich Originalität, Ethik und Qualitätskontrolle auf. Auch die künftige Rolle des Menschen beim Prozess der Inhaltserstellung und -verwaltung ist alles andere als klar.
Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie KI-generierte Inhalte zu einem akzeptierten Bestandteil von Content-Strategien wurden, welche Herausforderungen sie mit sich bringen und wie sich Unternehmen bereits darauf eingestellt haben.
Wie KI-generierte Inhalte eingesetzt werden
Den Weg für den Aufstieg KI-generierter Inhalte ebneten Chatbots. Sie führten dialogorientierte KI und natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) ein – und schufen die Voraussetzungen für Tools, die Inhalte erstellen konnten, anstatt nur auf Fragen zu antworten. Außerdem normalisierten sie maschinell geschriebene Sprache und zeigten, dass KI-generierte Inhalte funktional und genau sein können.
Bevor GenAI bei Celo Health – einem Anbieter von Collaboration-Plattformen für das Gesundheitswesen mit Sitz in Neuseeland – für die Content-Erstellung verwendet wurde, nutzte das Unternehmen laut Remy Church, Marketing Manager, KI-gestützte Chatbots. Um häufig gestellte Fragen zu beantworten und Nutzer zu relevanten Informationen weiterzuleiten wurden diese mit der Wissensdatenbank des Unternehmens trainiert. Der Chatbot des Unternehmens half den Usern beispielsweise dabei, Blogbeiträge, Anleitungen und Produktdokumentationen zu finden, wodurch die Support-Anfragen um 22 Prozent reduziert werden konnten.

„KI-basierte Tools zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) halfen Unternehmen ebenfalls dabei, sich auf eine breitere KI-Nutzung einzustellen“, sagt Chris Rodgers, Gründer und CEO von CSP Agency, einem Internet-Marketing-Dienstleister mit Sitz in Colorado. „SEO-Tools verfügen schon seit langer Zeit über integrierte KI, und es gab viele verschiedene davon. Sie waren noch nicht so weit wie ChatGPT heute, aber die Tools rund um SEO haben den Weg dafür geebnet”, sagt er.
Herausforderungen durch KI-generierte Inhalte
Auch wenn der Aufstieg KI-generierter Inhalte nicht so bedrohlich ist wie Skynet – der Hauptgegner in der Terminator-Reihe: generative KI bringt dennoch große Herausforderungen mit sich. Beispielsweise kann es Probleme mit Konsistenz und Urheberrecht geben.
Die richtige Sprache zu finden ist ebenfalls nicht einfach: „KI den richtigen Tonfall beizubringen ist nicht dasselbe wie ihr die Marke verständlich zu machen. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der Fähigkeit, im richtigen Tonfall und mit Persönlichkeit zu kommunizieren, und dem Verstehen und Kommunizieren einer Marke“, erläutert Tim Berney, Gründer und CEO von VI Marketing and Branding, einer Marketingagentur mit Sitz in Oklahoma.
Die Verwendung von KI zur Generierung von Inhalten wirft auch ethische Fragen hinsichtlich der Projektkosten auf. "Wenn beispielsweise ein Team für das Projekt bezahlt wird und einen Großteil der Arbeit mit GenAI erledigt, ist dies zumindest fragwürdig", sagt Berney. Ethik sollte für Unternehmer immer an erster Stelle stehen.
„Darüber hinaus kann KI Urheberrechte verletzen“, sagt Vincent Allen, Partner der Anwaltskanzlei Carstens, Allen & Gourley LLP. Der Grund dafür ist, dass Unternehmen KI-Modelle mit großen Datensätzen trainieren, die oft urheberrechtlich geschützte Werke enthalten. Daher können die Ergebnisse der KI unbeabsichtigt geschütztes Material reproduzieren.
Das US-amerikanische Copyright Office hat mehrere Gerichtsverfahren zu KI-generierten Inhalten registriert. Es hat entschieden, dass KI-generierte Werke selbst kein Urheberrecht beanspruchen können – dies ist nur bei Werken möglich, die mit menschlicher Beteiligung entstanden sind –, aber die Rechtslage ist noch in der Entwicklung.
Wie man sich an KI-Content-Strategien anpasst
Trotz einiger Nachteile haben viele Unternehmen mit generativer KI positive Ergebnisse erzielt. So nutzte beispielsweise das Team von Church KI-Technologien für den Entwurf von Blogs und SEO-Content. Dadurch konnte die Schreibzeit um die Hälfte reduziert werden, was laut Church innerhalb von zwei Monaten zu einem Anstieg des Website-Traffics um 136 Prozent und einer Zunahme der Klicks in Suchmaschinen um 300 Prozent führte.
Laut Rodgers übernimmt GenAI auch die Ideenfindung, sodass sein Team Inhalte auf bestimmte Personas zuschneiden kann.
„Wenn man über den eigenen Fachbereich hinausgeht, ist KI auf oberflächlicher Ebene sehr gut“, sagt Rodgers. Wenn beispielsweise ein Content Creator eine Top-10-Liste zusammenstellt, greift das GenAI-Tool auf eine riesige Sammlung von Dokumenten und Informationen zurück und liefert grundlegende Rechercheergebnisse.
Wirklich neue Ideen erfordern laut Rodgers jedoch menschliches Engagement, um sicherzustellen, dass die Inhalte korrekt und einzigartig sind. Deshalb behält sein Team den Menschen in diesem Prozess. Die Autoren von CSP nutzen KI lediglich, um Ideen zu generieren, und die Agentur setzt KI ein, um große Datensätze zu verarbeiten und zeitaufwendige SEO-Aufgaben auszuführen. „Das menschliche Gehirn muss die treibende Kraft sein“, sagt Rodgers.
Church bekräftigte die Bedeutung menschlicher Beteiligung, auch wenn GenAI immer ausgefeilter wird. „Nutzen Sie KI, um Ihr Team zu verbessern, nicht um es zu ersetzen. Entwickeln Sie Arbeitsabläufe, die KI-Tools mit menschlichen Redakteuren kombinieren. Trainieren Sie die KI in Bezug auf Ihren Tonfall und Ihren Stil. Und implementieren Sie klare redaktionelle Standards dafür, wann und wie KI eingesetzt wird“, sagte Church.