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Was ist der Unterschied zwischen Edge Router und Core Router?
Edge Router und Core Router befinden sich eindeutig in verschiedenen Teilen des Netzwerks, aber ihre Routing-Rollen sind komplexer als ihre physischen Standorte.
Core- und Edge Router mögen beide Pakete zwischen Netzwerken bewegen, doch ihre Rollen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der erste große Unterschied liegt in ihrer strategischen Platzierung innerhalb des Unternehmensnetzwerks.
Traditionelle LAN-Architekturen bestehen aus drei logischen Ebenen: Kern, Verteilung und Zugriff (Core, Distribution und Access).
- Zugriffsebene: Verbindet Endgeräte wie Desktop- und mobile Computer, IoT-Geräte und Smartphones sowie Tablets.
- Verteilungsebene: Verwaltet Subnetze, VLANs, Zugriffskontrollen und die meisten Routing-Funktionen.
- Kernebene: Optimiert für Hochgeschwindigkeitstransfers. Core Router in dieser Schicht leiten Datenpakete mit maximaler Effizienz weiter.
Core Router bieten keine erweiterten Funktionen wie Zugriffskontrollen, Paketfilter oder Sicherheitsrichtlinien. Diese würden die benötigte Geschwindigkeit und Kapazität beeinträchtigen. Stattdessen sind sie für maximale Bandbreite, minimale Latenz und hohe Verfügbarkeit ausgelegt.
Edge Router: Gateway zu externen Netzwerken
Edge Router fungieren als Verbindungspunkte zwischen einem internen Netzwerk und externen Systemen, zum Beispiel dem Internet oder Netzwerken von Partnerunternehmen. Ihr Hauptziel ist es, den Übergang zwischen Netzwerken zu ermöglichen, während sie gleichzeitig Sicherheitsfunktionen bereitstellen.
Ein Edge Router verwendet oft statische Routen, um Datenverkehr sicher zu lenken, insbesondere bei Verbindungen mit externen Netzwerken, deren Routing-Entscheidungen als unsicher gelten könnten. In Szenarien mit mehreren Internet Service Providern (ISP) oder redundanten Internetverbindungen kann jedoch das dynamische Routing-Protokoll BGP (Border Gateway Protocol) eingesetzt werden, um Ausfallsicherheit und Lastverteilung zu gewährleisten.
Sicherheitsfunktionen von Edge Routern
Neben dem Routing sind Edge Router häufig mit erweiterten Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Diese umfassen
- Zugangskontrollen: Um unbefugten Zugriff auf das Netzwerk zu verhindern.
- Routing-Filter: Zum Schutz sensibler interner Ressourcen.
- Traffic-Management: Unerwünschter Datenverkehr wird blockiert, bevor er kritische Geräte wie Firewalls erreicht.
Mit diesen Funktionen bilden Edge Router eine zusätzliche Schutzschicht und sichern den Übergang zwischen internen und externen Netzwerken.
Moderne Router-Konzepte
Die zunehmende Komplexität moderner Netzwerke hat zu einer Weiterentwicklung von Core- und Edge Routern geführt. Neue Technologien wie Software-defined Networking (SDN) und Network Function Virtualization (NFV) ermöglichen es, einige dieser Funktionen zu virtualisieren. Insbesondere bei Edge Routern setzen Unternehmen zunehmend auf Virtualisierung, um Sicherheit und Flexibilität zu erhöhen, ohne zusätzliche Hardware bereitstellen zu müssen.
Fazit
Core- und Edge Router haben unterschiedliche, aber komplementäre Rollen. Core Router sorgen für Hochgeschwindigkeitstransfers im internen Netzwerk, während Edge Router sichere Verbindungen zu externen Netzwerken ermöglichen. Durch Virtualisierung und SDN-Integration gewinnen beide Typen in modernen Netzwerkarchitekturen weiter an Bedeutung.