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Welche Tools helfen beim Management virtueller KVM-Umgebungen?

Der Open-Source-Hypervisor KVM erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mit welchen Tools lassen sich KVM-Umgebungen verwalten?

Für das Management virtueller Umgebungen auf Basis von KVM gibt es eine große Vielzahl unterschiedlichster Tools – tatsächlich zu viele, um alle adäquat in einem Artikel aufzulisten. Die folgende Auswahl stellt dagegen eine Handvoll Management-Tools vor, die KVM-Admins auf jeden Fall kennen sollten.

An erster Stelle natürlich das Open-Source-Tool oVirt. Wie virt-manager basiert auch oVirt zur Verwaltung virtueller Maschinen auf libvirt. oVirt unterstützt das zentrale VM-Management über eine Weboberfläche und verarbeitet auch Storage-Protokolle wie Fibre Channel, iSCSI oder NFS. Dabei bietet oVirt auch Funktionen für Hochverfügbarkeit und Live-Migration virtueller Maschinen. Seit Version 4.11 unterstützt oVirt offiziell KVM auch auf 64-Bit-Systemen, während KVM auf alternativen Architekturen wie Power oder ARM derzeit nicht unterstützt werden.

Auch Mist.io ist Open-Source-Software und wird im Freemium-Modell vertrieben. Damit lässt sich mit vollem Funktionsumfang eine heterogene virtuelle Umgebung mit KVM, aber auch mit ESXi und Container-Plattformen wie Docker und Kubernetes verwalten. Mits.io bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Anbindung von Public oder Private Clouds, was im Ergebnis zu hybriden Infrastrukturen führt. Mit Mist.io lassen sich virtuelle Maschinen erstellen, neu starten oder auch entfernen, das Tool bietet Zugriff auf Metadaten und VM-Tags sowie die Möglichkeit zum Planen und Ausführen von Skripten und enthält sogar Monitoring-, Alerting- und Automatisierungsfunktionen.

Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ist ebenfalls ein Open-Source-Tool zur Verwaltung virtueller Umgebungen und unterstützt sowohl LXC-Container als auch KVM-VMs. Beim Funktionsumfang punktet Proxmox VE mit Hochverfügbarkeit, Live-Migration, Netzwerk-Bridges, Templates, geplanten Backups und der Unterstützung für verschiedenste Storage-Optionen. Proxmox VE lässt sich per Kommandozeile oder über eine Weboberfläche bedienen, stellt externen Tools aber auch Programmierschnittstellen zur Verfügung.

Ein viertes Tool zur KVM-Verwaltung wäre noch Kimchi, das KVM-Umgebungen über ein webbasiertes Format unterstützt. Kimchi ist dabei sehr leichtgewichtig und lässt sich direkt auf KVM und Linux installieren, wodurch kein dedizierter Management-Server benötigt wird. Anschließend greift man darüber auf den KVM-Host zu und erstellt und verwaltet KVM-Gäste, Storage-Instanzen oder Netzwerkressourcen, beispielsweise VLANs oder NAT. Kimchi nutzt HTML5, wodurch die Oberfläche auf jedem Betriebssystem und jedem Endgerät funktionieren sollte.

Diese vier Beispiele stellen nur eine kleine Auswahl an Management-Tools für KVM dar. Eine wesentlich umfangreichere Liste, von der grundlegenden Hypervisor-Verwaltung bis hin zu ausgereiften Cloud-Management-Tools, findet sich auf der KVM-Webseite.

Linux gewinnt in Enterprise-Umgebungen immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt bei Cloud- und Service-Anbietern. Damit steigt auch der Bedarf an Virtualisierung, was wiederum einen effizienten Hypervisor nötig macht, der sowohl für Produktiv- als auch für Entwicklungsumgebungen eine zufriedenstellende Ressourcenauslastung gewährleisten kann.

KVM bietet solch ein Hypervisor-Modul für Linux, Administratoren sollten aber genau wissen, wo KVM in Frage kommt, wo die Grenzen und Möglichkeiten sind und wie sich KVM effizient verwalten lässt.

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