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Welche Backup-Software ist am besten für Ihr Unternehmen geeignet?

Welche Backup-Software ist für die Bedürfnisse Ihres Unternehmens am besten geeignet? Bei der Antwort müssen verschiedene Faktoren betrachtet werden.

Die Entscheidung für Backup-Software bindet für einen langen Zeitraum. Wenn die IT-Abteilung eine Wahl getroffen hat, wird die Software Jahre oder gar Jahrzehnte eingesetzt. Das heißt aber nicht, dass es eine Liebesheirat sein muss. Im Gegenteil ist der Implementierungsprozess oft so schmerzhaft, dass sich die Administratoren dies kein zweites Mal mit einem anderen Produkt antun wollen.

Es ist sehr wichtig, dass Backup-Software genau zu Ihrem Unternehmen passt. Trotz der erwähnten Kopfschmerzen bei der Implementierung sollte man überprüfen, ob die vorhandene Software wirklich die am besten geeignete ist und sich für eine neue Alternative entscheiden, wenn dies angesagt ist. Es gibt Software, die Ihre Anforderungen erfüllt. Aber einige Anbieter wollen eine möglichst breite Spannbreite abdecken, während andere ihre Produkte fokussierter auf bestimmte Anwendungen zugeschnitten haben. Letzteres könnte einige Probleme besser lösen als eine überspannende Lösung.

Wenn die Zeit zum Umstieg gekommen ist oder Sie sich erstmals für Backup-Software für Ihr Unternehmen entscheiden, sollten Sie sich zuerst klarmachen, welche Ziele Data Protection in Ihrer Firma erfüllen soll. Stellen Sie sicher, dass der Anbieter, egal ob Marktführer oder Nischenplayer, diese Ziele mit seinem Produkt erreichen kann. Allgemein gesprochen werden sich die meisten Unternehmen für mehrere Produkte verschiedener Anbieter entscheiden.

Die Bewertung von Backup-Software-Suiten

Wenn Ihr Ziel Data Protection ist, sollten Sie eine breit aufgestellte Lösung in Betracht ziehen. Diese sollte mit Bare-Metal-Datenbanken, virtuellen Umgebungen, Laptops und Desktops umgehen können und mit der Cloud integriert sein. Die Optionen dafür sind begrenzt.

Die Anbieter von Backup-Software für Unternehmen versuchen mit einem Produkt das ganze Rechenzentrum abzudecken und zu managen. Die Herausforderung für diese Produkte liegt darin, mit dem technischen Wandel Schritt zu halten. Beispielweise haben die etablierten Hersteller so lange damit gebraucht, Unterstützung für virtuelle Maschinen (VM) zu verwirklichen, dass Veeam, das sich auf VM-Backup spezialisiert hatte, aus dem Nichts auftauchte und heute ein sehr ernstzunehmender Anbieter geworden ist.

Andererseits gewährleisten die Anbieter von Backup-Software für Unternehmen sehr guten Support. Ein gutes Beispiel dafür ist es, wie gut diese Software mit den Bare-Metal-Datenbanken von Oracle und Microsoft SQL Server zusammenwirkt. Die schiere Größe kann aber ein Nachteil sein, wenn es bei der Unterstützung von NoSQL-Datenbanken hapert, die in Unternehmen immer populärer werden.

Zu den Backup-Lösungen für Unternehmen zählen Commvault, Dell EMC Networker, HPE Data Protector, IBM Spectrum Project, Unitrends Enterprise Backup und Veritas NetBackup.

Alle diese Anwendungen bieten sehr gute Unterstützung für Bare Metal und machen Fortschritte bei virtuellen Maschinen sowie Desktop- und Laptop-Backup. Allerdings sind sie in diesen ehemaligen Nischenbereichen nicht so gut wie spezialisierte Anbieter.

Sie werden austesten müssen, ob die Funktionen Ihren Bedürfnissen gerecht werden. Wenn die Ergebnisse gut ausfallen, können Sie sich für eine einzige Suite entscheiden. Wenn das nicht der Fall ist, müssen Sie noch zusätzlich andere spezialisierte Software anschaffen.

Die großen Suiten sind eine gute Wahl für diejenigen, die veraltete Software ersetzen wollen oder generelle Anforderungen an das Backup haben. Es gibt Nischenanbieter, die speziell für Spezialbereiche wie NoSQL oder die Cloud entwickelte Software haben.

Umgebungsspezifische Data Protection

Verschiedene Backup-Anwendungen nebeneinander einzusetzen ist nichts Neues. Umgebungsspezifische Data Protection gab es schon vor Backup-Software. Viele IT-Abteilungen verwenden umgebungsspezifische Lösungen, bevor die langsameren großen Suiten in der Qualität aufholen.

In den 90ern gab es zum Beispiel zahlreiche auf Datenbanken zugeschnittene Anwendungen für das Online-Backup von Oracle oder Microsoft SQL. Die meisten wurden wieder abgelöst, als die großen Suiten diesen Bereich gut abdecken konnten.

Ähnlich ist heute die Situation bei Virtualisierung. VMs werden durch Lösungen von Veeam, Unitrends oder Naviko geschützt. Wenn das Unternehmen fast vollständig virtualisiert ist, werden diese Punktlösungen zum Standard, um den herum konsolidiert wird.

Auf Virtualisierung spezialisierte Lösungen sind in der Regel einfacher zu implementieren als die großen Suiten und nutzen die Data Protection Funktionen von VMs besser. Die Hersteller dieser Speziallösungen haben in letzter Zeit Unternehmensfunktionen wie Unterstützung für Bare Metal, Tape und Cloud hinzugefügt, so dass sich die Grenze zwischen Spezial- und Unternehmenslösungen zusehends verwischt.

NoSQL ohne Backup?

Eine klaffende Lücke besteht bei den meisten Backup Lösungen, was die Unterstützung für moderne NoSQL Datenbanken wie Cassandra, MongoDB und Couchbase angeht. Ähnlich wie bei Online-Datenbanken und Virtualisierung bewegen sich die großen Suiten langsam in diese Richtung, aber bis zum vollständigen Support kann es noch Jahre dauern. In der Zwischenzeit müssen sich IT-Administratoren mit Scripts behelfen oder auf eine umgebungsspezifische Anwendung wählen, wie beispielsweise DatosIO.

Backup für die Cloud

Die IT kann die Cloud auf verschiedene Arten für Data Protection nutzen. Man kann damit die bestehenden Anwendungen erweitern, indem man zum Beispiel ältere Backups in die Cloud auslagert. Bei einem solchen Szenario ist eine sorgfältige Abwägung zwischen den wiederkehrenden Kosten der Cloud gegen die Einmalzahlung für eigene Storage nötig.

Eine alternative Betrachtung sind die fast oder ausschließlich für die Cloud angelegten Angebote von Herstellern wie Asigra, Axcient, Datto, Infrascale, Zetta und anderer wert. Sie setzen auf Backup as a Service (BaaS). Der Kunde muss dafür keine Installationskosten bezahlen.

Die meisten dieser Cloud-Spezialisten setzen auf eine agentenlose Methode, bei der keine Software auf den Servern des Unternehmens installiert wird. Sie verwenden normalerweise eine On-Site-Appliance, um das Backup zu empfangen und die Daten in die Cloud zu replizieren. Auf diese Weise sind die wichtigsten Daten für eine rasche Wiederherstellung On-Site verfügbar, während sich die vollständigen Daten in der Cloud bei einem Ausfall befinden. Viele Provider bieten auch Disaster Recovery as a Service (DRaaS), um nicht nur Daten bei einem Ausfall zu speichern, sondern auch die Anwendungen des Rechenzentrums eine gewisse Zeit laufen zu lassen.

Cloud-basierte Backup-Technologie muss denselben Qualifikationsprozess durchlaufen wie konventionelle Backup-Software für Unternehmen. Die IT-Abteilung muss sicherstellen, dass die Produkte die wichtigsten Anwendungen und Umgebungen abdecken. Anschließend muss der Administrator Cloud-spezifische Fragen stellen: Wie lange dauert es etwa, die Daten aus der Cloud zurückzuspielen? Bei einem DRaaS-Service muss man verstehen, wie schnell die Anwendungen in der Cloud des Providers bereit sein können und wie anschließend der Betrieb wieder ins eigene Rechenzentrum verlagert werden kann.

Was ist die beste Backup-Software für Sie?

Keine Backup-Software ist für alle Rechenzentren geeignet. Jede IT-Abteilung muss Test und Evaluierungen durchführen, ob alles passt. Die großen Suiten bieten die besten Aussichten für eine Konsolidierung, aber bei den Funktionen muss man zu Kompromissen bereit sein.

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