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Was bringen OFDMA und MU-MIMO bei Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E?
Wi-Fi 6 kombiniert OFDMA und MU-MIMO für effizientere Verbindungen. OFDMA unterteilt Kanäle für parallele Datenübertragung, während MU-MIMO mehrere Geräte gleichzeitig bedient.
Die WLAN-Versionen Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E (jeweils 2019 und 2020 eingeführt) beruhen auf zwei Hauptmerkmalen, um Benutzer effizienter zu verbinden: OFDMA und MU-MIMO. Beides sind Schlüsseltechnologien, die die Leistung und Effizienz erheblich verbessern. Wi-Fi 6E brachte als wesentliche Neuerung die Nutzung eines neuen 6-GHz-Frequenzbands. Wi-Fi 6 Release 2 (auch als Wi-Fi 6 Wave 2 bekannt) war 2021 ein Update des ursprünglichen Wi-Fi 6 Standards. Geräte für Wi-Fi 6E können daher auf der ersten oder der zweiten Version basieren.
OFDMA ist ein technisch komplexes Merkmal, das eine bedeutende Errungenschaft in der drahtlosen Netzwerktechnologie darstellt, und es hat sicherlich seinen Anteil an der Beliebtheit von Wi-Fi 6. Sowohl OFDMA als auch MU-MIMO sind jedoch wichtig, um eine effizientere Konnektivität zu ermöglichen. Wenn es um OFDMA vs. MU-MIMO geht, weisen die sich ergänzenden Merkmale einige wesentliche Unterschiede auf.
OFDMA und MU-MIMO im Vergleich
MU-MIMO
Multiuser Multiple Input, Multiple Output (MU-MIMO) ist kein neues drahtloses Netzwerk-Feature – es war schon Teil des Standards Wi-Fi 5 Wave 2 (802.11ac) – aber seine Fähigkeiten sind in Wi-Fi 6 wesentlich umfassender. Der orthogonale Frequenzmultiplex-Mehrfachzugriff (OFDMA) feierte mit dem Wi-Fi 6-Standard sein 802.11-Debüt, obwohl er zuvor bereits in LTE-Mobilfunknetzwerken verwendet wurde.
MU-MIMO ermöglicht es einem drahtlosen Access Point (AP), seine Bandbreite in separate Kanäle aufzuteilen und an mehrere Clients gleichzeitig zu senden.
Die MU-MIMO-Funktion von Wi-Fi 5 Wave 2 unterstützte bis zu vier räumliche Streams, das heißt, ein AP konnte über separate Antennen mit bis zu vier Clients gleichzeitig kommunizieren. Mit Wi-Fi 6 wurde diese Zahl auf acht erhöht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Funktion in Wi-Fi 6 Release 1/Wave 1 nur in der Downstream-Richtung funktioniert, also bei der Kommunikation von AP zu Client. MIMO in der Uplink-Richtung (Client zu AP) ist bei Wi-Fi 6 nur für einen Nutzer (Uplink-SU-MIMO) möglich.
Mit Wi-Fi 6 Release 2 wurde Uplink-MU-MIMO mit bis zu acht Streams eingeführt, was die bidirektionale Kommunikation verbessert und die Effizienz in Umgebungen mit vielen aktiven Clients weiter steigert. Bei Wi-Fi 6 hängt diese Funktion von der zugrunde liegenden Wi-Fi-6-Basisversion ab. Wi-Fi 6E mit Release 2 unterstützt deshalb ebenfalls acht Uplink-Streams.

OFDMA
Wenn man MU-MIMO als drahtlosen Autobahn bezeichnet, die zwischen AP und Clients besteht, so wurden im Wesentlichen mehr Verkehrsspuren hinzufügt. OFDMA wäre dann wie eine Fahrgemeinschaft.
OFDMA unterteilt jeden verfügbaren Kanal flexibel in kleinere Unterträger oder Ressourceneinheiten, die der AP dann dynamisch über Dutzende von Geräten zuweisen kann. Dies ermöglicht einen Grad von Multitasking, der die Effizienz exponentiell steigert, den Netzwerk-Overhead reduziert, die verfügbare Bandbreite besser nutzt und die Kapazität dramatisch erhöht
OFDMA ist besonders in Umgebungen mit hoher Dichte, wie in Veranstaltungsorten der Unterhaltungsindustrie, sowie in Netzwerken mit vielen kleinen Übertragungspaketen, etwa von IoT-Geräten, von Bedeutung.
OFDMA ist in der Lage, die ungenutzten Zeitabschnitte bei der Übertragung zu nutzen und stellt sie zur Kommunikation mit anderen Geräten bereit. Durch diese zusätzliche Effizienz kann eine bis zu 30 Prozenz längere Akkulaufzeit bei mobilen Geräten ermöglichen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Alissa Irei verfasst und von der ComputerWeekly-Redaktion aktualisiert, um Branchenveränderungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.