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Sollten SAP-Anwender von APO auf IBP umsteigen?

SAP konzentriert sich auf das Produkt Integrated Business Planning (IBP) und lässt die Tools für Advanced Planning and Optimization (APO) auslaufen. Sollten Anwender nun umsteigen?

SAP hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker auf das Produkt Integrated Business Planning (IBP) konzentriert, während die Werkzeuge für Advanced Planning and Optimization in den Hintergrund getreten sind. Die Entscheidung, ob man zu Integrated Business Planning wechseln sollte, lässt sich jedoch nicht ohne weiteres treffen.

SAP-Anwender, die über einen Wechsel zu IBP nachdenken, sollten unter anderem berücksichtigen, ob sie bereits auf S/4HANA umgestiegen sind und ob Predictive Analytics für sie wichtig ist.

Hier sind einige Punkte, die Sie bedenken sollten, wenn Sie einen Wechsel zu IBP in Erwägung ziehen.

Die Geschichte von IBP

Jahrelang war die Hauptstütze für die Bestands- und Lieferkettenplanung die Anwendung Advanced Planning and Optimization (APO). Im Jahr 2014 brachte das Unternehmen die erste Version von Integrated Business Planning (IBP) auf den Markt, die alle Aspekte der operativen Planung, Analyse und Kontrolle in einer einzigen Anwendung zusammenfasst, und mit der HANA-Datenbank von SAP arbeitet.

Seitdem stehen SAP-Anwender vor einem Dilemma: Sollen sie auf IBP umsteigen oder bei APO bleiben? Eine Reihe von Faktoren kann diese Antwort beeinflussen, darunter die Überschneidungen zwischen APO, S&OP (SAPs altes Modul für die Absatz- und Produktionsplanung), IBP und SAPs ERP-Flaggschiff S/4HANA.

Mit anderen Worten: Bei der Migration zu IBP geht es nicht einfach darum, APO in den Ruhestand zu versetzen und auf eine neuere Version desselben Produkts umzusteigen. Einige der APO-Funktionen sind jetzt als Teil von S/4HANA verfügbar, während andere in IBP eingebettet sind, welche als eigenständige Anwendung betrieben werden kann, die in Nicht-SAP-ERP-Produkte integriert ist.

Sollten Anwender zu IBP wechseln?

Hier sind einige der wichtigsten Faktoren, die bei der Entscheidung über den Umstieg auf IBP zu berücksichtigen sind:

  • Strebt das Management einen ganzheitlicheren Planungsansatz an? In der Vergangenheit haben Supply Chain Manager meist APO verwendet. Im Gegensatz dazu bietet IBP eine einheitliche Planungsansicht, die Vertriebs- und Managementfunktionen umfassender einbezieht und auf die Bedürfnisse der einzelnen Benutzer zugeschnitten ist.
  • Ist die kollaborative Planung mit Lieferanten oder Kunden ein Unternehmensschwerpunkt? IBP-Anwender sind besser in der Lage, ihre Planung auf vorgelagerte Lieferanten und nachgelagerte Kunden und Distributoren auszuweiten.
  • Ist der Einsatz von Predictive Analytics ein aktuelles oder zukünftiges Ziel? SAP hat IBP so konzipiert, dass die analytische Leistung von HANA genutzt wird, so dass IBP neue Möglichkeiten für Predictive Analytics eröffnet. Es unterstützt adaptive Ansätze zur Optimierung der Lieferkette mit KI-gesteuerten Empfehlungen.
  • Gibt es bereits APO-Anpassungen? Wenn ein Unternehmen zuvor APO-Anpassungen benötigte, wird es wahrscheinlich auch IBP-Anpassungen benötigen. Die technologischen Grundlagen der beiden Produkte sind unterschiedlich, so dass sich frühere Investitionen in Anpassungen nicht ohne weiteres auf IBP übertragen lassen.
  • Ist S/4HANA bereits implementiert? APO ist eine On-Premises-Software mit SAP GUI. Im Gegensatz dazu ist IBP die Planungssoftware von SAP für die Zukunft – sie ist für die Cloud konzipiert und auf die S/4HANA-Roadmap des Unternehmens abgestimmt. Einige der Funktionen, die in IBP fehlen, wie Global Available-to-Promise, sind stattdessen in S/4HANA enthalten und stellen eine Verbesserung gegenüber den alten APO-Funktionen dar.

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