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Die größten Hindernisse bei der Migration zu SAP S/4HANA

Viele SAP-Kunden verfolgen einen abwartenden Ansatz für den Umstieg auf SAP S/4HANA. Vor allem drei Hindernissen sehen sich Unternehmen gegenüber.

SAP stellt nach eigenen Angaben den Support für ERP Central Component, kurz ECC, im Jahr 2025 ein. Bestehenden ECC-Kunden empfiehlt das Unternehmen daher den Umstieg auf die Business Suite 4 SAP HANA, kurz SAP S/4HANA.

Die Kunden beginnen allerdings nicht, in dem Tempo auf S/4HANA zu migrieren, wie es sich SAP erhofft. Viele CIOs von größeren Unternehmen verfolgen eher einen abwartenden Ansatz. Im Folgenden werden drei der größten Hindernisse für die Einführung von S/4HANA aufgezählt, die CIOs an einem schnellen Umstieg zweifeln lassen.

Kein S/4HANA Business Case

CIOs können aufgrund dringenderer Fragen keinen überzeugenden Business Case für eine S/4HANA-Migration erkennen. Wie hoch sind die Lizenz- und Infrastrukturkosten im Zusammenhang mit der S/4HANA-Migration? Was sind die konkreten wirtschaftlichen Vorteile des Einsatzes von S/4HANA? Welche Möglichkeiten bietet S/4HANA in Bezug auf Softwareauswahl und Funktionalität? Welche Kostensenkungen erzielt ein Unternehmen damit?

Da es sich bei S/4HANA um eine neue ERP-Suite handelt, gibt es nicht viele S/4HANA-Fallstudien, die CIOs für ihre Überprüfung nutzen können.

Verwirrung über die Auswahl

Sowohl SAP HANA als auch S/4HANA erfordern Entscheidungen über den Einsatz. Unternehmen können wählen, ob sie eine HANA-Datenbank lokal, in einer Public Cloud oder einer Private Cloud haben möchten. CIOs müssen ebenfalls entscheiden, ob die S/4HANA-Anwendungsschicht On-Premises, in einer Public oder Private Cloud ausgeführt werden soll.

CIOs können aufgrund dringenderer Fragen keinen überzeugenden Business Case für eine S/4HANA-Migration erkennen.

Schließlich ist auch der Entschluss nötig, ob man sich für eine neue S/4HANA-Implementierung, eine Umstellung von einem bestehenden ECC auf S/4HANA oder eine Migration der bestehenden zugrunde liegenden Datenbanken auf SAP HANA-Datenbanken entscheidet.

Angst vor Unterbrechungen

Eine S/4HANA-Migration ist ein großes Unterfangen. Unterschiedliche Datenbanken müssen zunächst nach SAP HANA migriert werden, um die Grundlage für die S/4HANA-Konvertierung zu schaffen. Auch für die spätere Umstellung von ECC auf S/4HANA sind Vorarbeiten erforderlich.

Darüber hinaus haben ECC und S/4HANA unterschiedliche Architekturen. Organisationen müssen in ihrem bestehenden ECC die notwendigen Vorbereitungen für eine S/4HANA-Migration abschließen, um es mit dem neuen System kompatibel zu machen und Betriebsstörungen zu vermeiden.

Zum Beispiel müssen Kunden- und Lieferantenstammdatensätze in ECC in S/4HANA als „Geschäftspartner“ zusammengefasst werden. Das bedeutet, dass S/4HANA eine Überarbeitung der bestehenden Kunden- und Lieferantenstammsätze in der ECC erfordert, um sicherzustellen, dass die Stammsätze korrekt als Geschäftspartner nach S/4HANA migriert werden.

Und das ist nur ein Beispiel für die Vorbereitungsarbeiten zur Migration vor S/4HANA. Bis Unternehmen und ihre CIOs von mehr Benutzererfahrungen und Vorteilen durch den Wechsel zu S/4HANA hören, dürfte der abwartende Ansatz anhalten.

Dennoch scheuen sich einige Unternehmen nicht davor, mit der S/4HANA-Migration zu beginnen, da sie erkennen, dass S/4HANA den Kern für eine digitale Transformation darstellt.

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