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So lösen Sie Probleme mit Neustartschleifen in Windows 11

Wenn ein Windows 11-Desktop immer wieder neu startet, gibt es einige mögliche Gründe dafür. Wir erklären, welche Ursachen in Frage kommen und wie sie zu lösen sind.

Es kommt vor, dass Windows 11-Desktops in einer Neustartschleife stecken bleiben. Benutzer sind aus ihrem PC ausgeschlossen und können nicht mehr arbeiten. Manchmal ist es unklar, warum das Problem auftritt oder wie es zu beheben ist.

Ihre Mitarbeiter verlieren möglicherweise nicht gespeicherte Arbeit oder Dateien und müssen auf einem Desktop oder einem anderen Gerät arbeiten, das nicht für ihre Vorlieben und Bedürfnisse optimiert ist, bis die IT-Abteilung das Problem behoben hat.

Ein fehlgeschlagenes Update, fehlerhafte Hardware, eine neue Anwendung oder ein anderes Problem können Windows 11 in die Neustartschleife schicken. Wir erklären in diesem Artikel, wie Sie die Ursache finden und beheben.

Warum Windows 11 immer wieder neu startet

Es kann schwierig sein, die Ursachen eines Neustartproblems ausfindig zu machen, insbesondere wenn es nur bei manchen Endgeräten auftritt und bei anderen nicht. Sie sollten bei der Problembehandlung eine Vielzahl von Möglichkeiten in Betracht ziehen, darunter die folgenden:

  • Falsche Gruppenrichtlinieneinstellungen. Wenn Administratoren Gruppenrichtlinien falsch konfiguriert oder nicht ordnungsgemäß aktualisiert haben, kann es bei einem System zu Neustartproblemen kommen.
  • Unpassende Systemeinstellungen. Einige Systemeinstellungen verursachen mitunter Neustartschleifen. Dazu gehören zu aggressive Energieverwaltungseinstellungen oder eine deaktivierte Secure-Boot-Funktion. Automatische Neustarts und Schnellstarts, die standardmäßig aktiviert sind, können ebenfalls zu Neustartproblemen führen.
  • Systeminstabilität. Probleme auf Systemebene, wie fehlende oder beschädigte Betriebssystemdateien, sind eine weitere mögliche Ursache. Anwendungen von Drittanbietern führen manchmal zu Neustartproblemen, vor allem, wenn der Benutzer sie kürzlich installiert oder aktualisiert hat. Auch Windows-Updates können die Übeltäter sein, ebenso wie ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11.
  • Probleme auf Hardwareebene. Hardwaretreiber und Peripheriegeräte können zu Neustartproblemen führen. Weitere Ursachen sind fehlerhafte Speichergeräte – insbesondere, wenn sie sich auf Betriebssystem- oder Anwendungsdateien auswirken – und ein Überhitzen der Hardware, die sich bei intensiver Arbeitsbelastung oft verschlimmert.
  • Malware-Infektion. Eine Malware-Infektion kann dazu führen, dass ein Computer immer wieder neu gestartet wird. Ein Neustartproblem kann sogar eines der einzigen Anzeichen dafür sein, dass ein Computer mit Malware infiziert ist.

Es kann auch andere Ursachen für das Problem geben, aber die genannten sind sicher die häufigsten. Außerdem können Computer auch Läuse und Flöhe haben: mehrere der Faktoren verstärken sich gegenseitig und führen zusammen zu den ständigen Neustarts.

Was ist zu tun, wenn Windows 11 ständig neu gestartet wird?

Da es so viele mögliche Gründe gibt, warum Windows 11 immer wieder neu startet, liegt eine umfangreiche Suche vor Ihnen. Sie sollten drei große Bereiche untersuchen, um die Ursache des Problems zu ermitteln: Softwareumgebung, Hardwareumgebung und Systemeinstellungen. Indem Sie die drei Kategorien durchgehen, grenzen Sie das Problem ein und finden heraus, wie Sie es am besten lösen, zum Beispiel durch das Anhalten von Updates, den Austausch des lokalen Laufwerks oder das Anpassen von Gruppenrichtlinieneinstellungen.

Unabhängig davon, ob Sie versuchen, Neustartprobleme direkt zu beheben oder mit einem Benutzer per Fernzugriff zu arbeiten, sollten Sie wissen, wie Sie den abgesicherten Modus von Windows 11 verwenden, um auf das Windows-System auch dann zuzugreifen, wenn der PC nicht normal startet. Der abgesicherte Modus ist eine Betriebsumgebung zur Diagnose und Fehlerbehebung, in der eine abgespeckte Version des Betriebssystems läuft, um Systemprobleme zu isolieren und zu identifizieren.

Im abgesicherten Modus stehen eine begrenzte Anzahl von Dateien, Treibern, Diensten und Funktionen zur Verfügung. Sie nutzen ihn, um Treiber zu aktualisieren, Hardwarekomponenten zu entfernen, neue Anwendungen zu deinstallieren oder nach Malware zu suchen – alles potentielle Ursachen der Neustartschleife.

Überprüfen Sie die Softwareumgebung

Beim Testen von Software, müssen Sie meistes nach der Trial-and-Error-Methode vorgehen. In manchen Situationen ist das Problem jedoch leicht zu erkennen. Wenn Sie gerade erst ein Update aufgespielt oder eine neue Anwendung installiert haben, ist der Schuldige wahrscheinlich schnell identifiziert.

In allen anderen Fällen, beginnen Sie mit Windows Update. Wahrscheinlich koordinieren Sie die Updates Ihrer Endgeräte zentral – es kann dennoch zu Fehlern auf einzelnen PCs kommen. Wenn Sie direkt auf den verwalteten Computer zugreifen, können Sie über die Windows Update-Funktion in den Einstellungen nach Updates suchen oder den Updateverlauf anzeigen (Abbildung 1).

Abbildung 1: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.
Abbildung 1: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.

Hier sehen Sie, ob ein Update fehlgeschlagen ist. Ist dies der Fall, überprüfen Sie, ob temporäre Dateien im Softwareverteilungsordner zurückgeblieben sind. Möglicherweise müssen Sie die Dateien löschen, bevor Sie das Update erneut ausführen.

Auch ein erfolgreiches Update kann eine Neustartschleife auslösen. Deinstallieren Sie das Update über das Dienstprogramm Updateverlauf. Wenn der Computer anschließend normal hochfährt, kann der Benutzer wenigstens daran arbeiten, während Sie die Aktualisierung überprüfen.

Das vorübergehende Aufschieben von Updates kann zur Lösung von Startproblemen beitragen. Mit Windows Update haben Benutzer die Möglichkeit, Updates für bis zu drei Wochen zu pausieren.

Wenn es vor allem darum geht, den PC wieder einsatzbereit zu bekommen, ist die Wiederherstellung eine Option. Dies ist nur möglich, wenn es manuell oder automatisch von Windows erstellte Wiederherstellungspunkte gibt. Wenn Sie an einem einzelnen Computer arbeiten, verwenden Sie das Dienstprogramm Systemwiederherstellung, um das System auf einen bestimmten Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen.

Wenn Sie vermuten, dass eine kürzlich installierte Anwendung das Neustartproblem verursacht, deinstallieren Sie diese und starten Sie den Computer neu. Wenn Sie direkt auf dem Computer arbeiten, können Sie die verdächtige Anwendung über den Bildschirm Anwendungen und Funktionen deinstallieren (Abbildung 2).

Abbildung 2: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.
Abbildung 2: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.

Verwenden Sie das DISM-Tool (Deployment Image Servicing and Management) und die Systemdateiprüfung (SFC), um den Windows-11-Computer zu überprüfen. Führen Sie erst den DISM-Scan und dann den SFC-Scan aus. Mit diesen beiden Tools identifiziert die IT-Abteilung fehlende oder beschädigte Windows 11-Systemdateien und ersetzt sie. Es ist jedoch wichtig, dass Sie die Funktionsweise dieser Tools genau verstehen, bevor Sie einen der beiden Scantypen ausführen.

Sie sollten den Computer auch auf Malware absuchen, die zu Neustartproblemen führen und noch schwerwiegendere Folgen nach sich ziehen kann. Welchen Ansatz Sie dafür wählen, hängt davon ab, wie Sie den Sicherheitsschutz in ihren Netzwerken und auf ihren Desktops implementiert haben.

Daneben können Sie noch versuchen, Windows auf die Auslieferungseinstellungen zurückzusetzen. Sie sollten das erst dann tun, wenn Sie alle anderen Optionen ausprobiert haben, einschließlich derjenigen, die sich auf Hardware und Systemeinstellungen beziehen. Wenn das Zurücksetzen von Windows nicht funktioniert, müssen Sie das Betriebssystem möglicherweise neu installieren und praktisch bei Null anfangen.

Navigieren Sie für die Wiederherstellung zu Start > Einstellungen > System > Wiederherstellung. Nachdem Sie die Option Diesen PC zurücksetzen ausgewählt haben, müssen Sie entscheiden, ob persönliche Dateien beibehalten werden sollen oder nicht (Abbildung 3). In jedem Fall sollten Sie vor dem Zurücksetzen von Windows eine Sicherungskopie der Dateien erstellen.

Abbildung 3: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.
Abbildung 3: Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen, entscheiden Sie vorab, ob Sie die persönlichen Dateien behalten möchten.

Prüfen Sie die Hardware-Umgebung

Veraltete oder beschädigte Hardwaretreiber sind eine klassische Ursache für Neustartschleifen in Windows-Betriebssystemen. Wenn Sie direkt am Desktop arbeiten, lassen sich die Treiber im Geräte-Manager aktualisieren oder Geräte komplett entfernen

Zusätzlich zu den Treibern sollten Sie auch andere Aspekte der Hardware testen. So kann auch ein Peripheriegerät der Schuldige sein. Aus diesem Grund ist es ratsam, externe Geräte vor der Fehlersuche vom System zu trennen. Sie sollten außerdem Hardwarekomponenten – insbesondere CPUs und Grafikkarten – auf Anzeichen von Überhitzung überwachen. Dann verursacht der Überhitzungsschutz die Neustartschleife.

Als nächstes sollten Sie eine Diagnose des Netzteils durchführen, um sicherzustellen, dass es den Computer mit ausreichend Spannung versorgt und innerhalb der empfohlenen Parameter arbeitet. Stellen Sie außerdem sicher, dass es keine Probleme mit dem lokalen Laufwerk gibt, die zufällige Neustarts verursachen. Verwenden Sie das Dienstprogramm CHKDSK (Check Disk), um das Dateisystem und die Metadaten des Volumes auf logische und physische Fehler zu überprüfen.

Das Dienstprogramm CHKDSK sucht nach fehlerhaften Sektoren und physischen Festplattenfehlern und versucht, lesbare Informationen wiederherzustellen, zu denen auch Daten gehören, auf die das Betriebssystem zuzugreifen versucht. In einigen Fällen können Sie Neustartprobleme durch die Überprüfung auflösen. Wenn jedoch fehlerhafte Sektoren die Ursache sind, bleibt Ihnen nur noch das Austauschen des Laufwerks.

Überprüfen Sie die Systemeinstellungen

Falsch konfigurierte Gruppenrichtlinien führen unter Umständen zu Neustartproblemen. Das Gleiche gilt für Richtlinien, die nicht ordnungsgemäß aktualisiert wurden, was insbesondere beim Upgrade von Windows oder der Migration von Windows 10 auf Windows 11 vorkommt. Die IT-Abteilung muss Gruppenrichtlinien auf verwalteten Computern ordnungsgemäß konfigurieren und bei Bedarf aktualisieren.

Wenn Secure Boot deaktiviert ist, ist das eine mögliche Ursache für die Neustartschleife. Das passiert, weil es manchmal eine Systemanforderung ist. Sie finden das heraus, indem Sie die Systemübersicht in der App Systeminformationen aufrufen (Abbildung 4). Die Funktion Sicherer Startzustand sollte auf Ein gestellt sein. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die UEFI-Einstellungen (Unified Extensible Firmware Interface) aktualisieren.

Abbildung 4: In den Systeminformationen sehen Sie, ob der Sichere Startzustand aktiviert ist.
Abbildung 4: In den Systeminformationen sehen Sie, ob der Sichere Startzustand aktiviert ist.

Eine weitere Möglichkeit zur Fehlerbehebung besteht darin, die Funktion Automatischer Neustart unter Start und Wiederherstellung zu deaktivieren. Sie finden diese vor dem Neustart des Betriebssystem im abgesicherten Modus. Die Option Automatischer Neustart ist standardmäßig aktiviert, so dass Probleme beim Neustart unabhängig vom eigentlichen Problem auftreten können. Das erschwert Ihnen die Fehlerdiagnose. Wenn Sie diese Funktion deaktivieren, zeigt der Computer möglicherweise stattdessen eine Fehlermeldung an, die Ihnen Hinweise auf das eigentliche Problem gibt.

Sie könnten daneben noch versuchen, den Schnellstart zu deaktivieren, mit dem Windows schneller hochfährt. Diese Funktion kann manchmal Probleme verursachen, einschließlich wiederholter Startvorgänge. Wenn Sie sie deaktivieren, können Sie das zumindest ausschließen.

Prüfen Sie außerdem, ob der Benutzer die Hardware womöglich übertaktet hat. Wenn ja, sollten Sie das rückgängig machen. Bei Laptops sollten Sie die Energieverwaltungseinstellungen überprüfen, insbesondere in Bezug auf den Akku. In einigen Fällen, insbesondere bei ressourcenintensiven Vorgängen, können die Energieoptionen die Ursache für das Neustartproblem sein.

Wenn Sie die Konfigurationseinstellungen überprüfen, sollten Sie eine Änderung nach der anderen vornehmen und prüfen, ob dies einen Unterschied macht. Wenn dies nicht der Fall ist, setzen Sie die Einstellung auf ihre ursprüngliche Konfiguration zurück und gehen Sie zum nächsten Punkt weiter. Die Reihenfolge, in der Sie die Tests durchführen sollte davon abhängen, was Sie auf Ihrem System für die wahrscheinlichste Ursache halten.

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