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Relationales DBMS: Das bietet Microsoft SQL Server 2016

Der im Sommer 2016 veröffentlichte Microsoft SQL Server 2016 wartet mit einer Fülle neuer Funktionen auf. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick.

Microsoft SQL Server 2016 ist ein relationales Datenbank-Management-System (DBMS) für Windows-Plattformen, das zum Erstellen, Bereitstellen und Managen von lokalen oder Cloud-basierten Anwendungen eingesetzt werden kann.

Die neueste Version der Microsoft-Datenbank, SQL Server 2016, wurde im Juni 2016 veröffentlicht. Sie bietet eine Fülle von neuen Funktionen. Die wichtigsten sind:

  • Die neue Stretch-Datenbankfunktion kann genutzt werden, um häufig verwendete Daten lokal zu speichern und selten verwendete Daten auf Microsoft Azure auszulagern. Anwendungen können dabei auf alle Daten zugreifen – unabhängig davon, wo sie gespeichert sind.
  • Die Always-Encrypted-Funktion ermöglicht es, gespeicherte Daten und In-Memory-Daten auf Spaltenebene zu Verschlüsseln.
  • Polybase integriert SQL Server mit dem Distributed File System (HDFS) von Hadoop und erlaubt es, Hadoop-Daten mit SQL abzufragen und mit nativen relationalen Daten zu verknüpfen.
  • In-Database Advanced Analytics bietet die Möglichkeit, die Programmiersprache R in SQL-Server-Anwendungen zu integrieren, indem Sie diese in Stored Procedures einbinden.
  • Die dynamische Datenmaskierung kann verwendet werden, um Daten zu verschleiern und die echten Datenwerte aus regulatorischen und Compliance-Gründen vor unberechtigten Personen zu schützen.
  • Die Unterstützung für temporäre Daten ermöglicht das automatische Verfolgen von historischen Änderungen an Daten über die Zeit.

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Weitere Features sind die integrierte JSON-Unterstützung sowie die Verbesserungen der In-Memory-Speicherfunktionen Hekaton. Die neueste Version bietet außerdem ein neues Speicherformat, Sicherheit auf Zeilenebene und Transact-SQL-Verbesserungen für speicheroptimierte Tabellen.

SQL Server 2016 Editionen

Die einzelnen SQL-Server-Editionen unterscheiden sich in ihrem Funktionsumfang und der Hardwareunterstützung. Editionen mit einem höheren Preis stehen mehr Arbeitsspeicher oder Prozessoren zur Verfügung, so dass die Performance besser wird. Der jeweilige Name einer Edition deutet auf den vorgesehenen Einsatzzweck hin.

Es gibt vier Editionen des relationalen DBMS SQL Server 2016:

  1. Enterprise eignet sich für unternehmenskritische Anwendungen, fortgeschrittene Analytics- und Data Warehousing/Business Intelligence Workloads. Die Edition ist so konfiguriert, dass sie die wichtigsten Anwendungen hoch performant und hoch verfügbar ausführt. Die Edition unterstützt zudem eine unbegrenzte Anzahl von Kernen und die Speicherauslastung wird nur durch das Betriebssystem eingeschränkt. Als Preis nennt Microsoft einen Open No Level Preis (geschätzter Preis) von 14.256 Dollar für die Enterprise Edition.
  2. Standard ist für die zentralen Datenbankfunktionen, Reporting und Analytics gedacht. Die Rechenleistung kann 24 Kerne nicht überschreiten. Die maximale Speicherauslastung beträgt 128 GB pro Instanz. Der Open No Level Preis beträgt 3.717 Dollar bei einer Lizenzierung pro Kern und 931 Dollar bei einer Lizenzierung für Server und Clientzugrifflizenzen (CAL).
  3. Entwickler ist die Edition für Anwendungsentwicklung (im Gegensatz zur Nutzung als Produktionsdatenbank). Der Kern- und Memory-Support ist derselbe wie für die Enterprise-Edition. Die Entwickler-Edition ist kostenlos.
  4. Express ist eine kostenlose Edition, die primär für Lernzwecke und die grundlegende Einführung entwickelt wurde. Die Express Edition verwendet die gleiche Datenbank-Engine und ist mit den wichtigsten SQL-Server-Editionen kompatibel, begrenzt aber die Datenbankgröße auf maximal zehn GB, höchstens vier Kerne und einen GB Arbeitsspeicher.

Microsoft bietet daneben eine Webversion an, die allerdings nur für Drittanbieter von Softwarediensten verfügbar ist. Sie ist als reines Hosting-Angebot vorgesehen. Microsoft SQL Server 2016 läuft nur unter Windows und unterstützt zahlreiche Versionen. Allerdings hat sich Microsoft verpflichtet, SQL Server in naher Zukunft auf Linux zu portieren.

Lizenzierung von Microsoft SQL Server 2016

SQL Server 2016 Softwarelizenzen werden verkauft über:

  • Online-Händler, die umfassende Produktlizenzen für die SQL Server-Software anbieten;
  • OEMs, die vorinstallierte Lizenzen zusammen mit ihren Hardwaresystemen anbieten; und
  • Partner für Lizenzierungslösungen und Softwareberater, die SQL-Server-Software über Microsoft-Volumenlizenzprogramme für Endkunden-Organisationen anbieten.

Es gibt zwei Hauptlizenzierungsoptionen für SQL Server 2016:

  • Server + CAL ermöglicht es Kunden, Benutzer und Geräte zu geringeren Kosten zu lizenzieren und ihre SQL-Server-Bereitstellung nach Bedarf hinzuzufügen. Diese Lizenzen lohnen sich, wenn man wenig Zugriffslizenzen benötigen und die zugreifenden Benutzer oder Devices genau bestimmen kann.
  • Per Core bietet ein präziseres und konsistentes Maß an Rechenleistung, unabhängig davon, ob der SQL Server virtuell eingesetzt wird, auf physischen Servern, lokal oder in der Cloud. Die Anzahl der Nutzer und Geräte spielt keine Rolle.

Für spezielle Preise wenden sich Interessenten an Microsoft. Eine kostenlose, voll funktionsfähige Testversion von SQL Server 2016 ist für 180 Tage verfügbar. Microsoft bietet auch Premier Mission Critical Support für SQL Server 2016 an, der auf der spezifischen Nutzung und den Anforderungen einer Organisation basiert.

Unterstützte Datentypen

Zusätzlich zu dem von allen relationalen DBMS unterstützten Standard der numerischen, Character- und Datums-/Zeitdatentypen unterstützt Microsoft SQL Server 2016 Money-, XML- und variable Binärdatentypen sowie benutzerdefinierte Typen. Die Unterstützung für systemversionierte temporale Daten wurden in der letzten Version hinzugefügt.

Benchmarks

SQL Server 2016 hält den Weltrekord für TPC-H auf Lenovo Hardware und beeindruckt mit einer 100 TB Analytics-Studie auf vier Intel Xeon E7-Prozessoren. Microsoft aktualisiert regelmäßig Benchmarking-Details für SQL Server 2016.

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