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Die 5 besten Linux-Zertifizierungen für Administratoren

Wollen Sie Ihre Linux-Kenntnisse erweitern? Hier finden Sie einen Überblick zu den aktuellen Kursen, Schulungen und Zertifizierungen unterschiedlicher Anbieter und Distributoren.

Linux-Zertifizierungen sind sowohl Distributions- und markenunabhängig erhältlich als auch für bestimmte Anbieter von Linux-Software. Viele der Angebote vermitteln ein allgemeines Wissen zu Linux und wie sie es benutzen und meistern können. Sie behandeln Management, verschiedene Funktionen und spezielle Anwendungsfälle für Linux.

Andere Programme sind punktueller oder spezieller für bestimmte IT-Rollen, wie zum Beispiel Systemtechniker oder IT-Administratoren und reichen über das Wissen hinaus, das durch autodidaktisches Lernen und Foren erworben werden kann. In jedem Programm werden Kursarbeiten und ein Examen durchgeführt. Je nach Zertifizierung können Administratoren alle Inhalte zusammen als Paket kaufen oder sie zahlen separat für Kursunterlagen und Examen.

Linux Professional Institute Administrator

Das LPI (Linux Professional Institute) ist der größte Anbieter von Linux-Zertifizierungen. Die Zertifikate des LPI sind unabhängig vom Anbieter und neutral bezüglich der Distribution. Damit erlangen die Administratoren die Flexibilität, ihre Fähigkeiten an mehreren Linux-Distributionen zu erproben. Das befähigt sie dazu, im Anschluss auch mit verschiedenen Konfigurationen im Rechenzentrum arbeiten.

LPIC-1 Certified Linux Administrator: Diese Stufe der Linux-Zertifizierung ist eine Schulung für grundlegendes Wissen in den Bereichen Wartung, Installation, Konfiguration und Netzwerkaufgaben.

LPIC-2 Certified Linux Engineer: Die Zertifizierung richtet sich an Administratoren, die gemischte Netzwerke für kleine und mittelständische Betriebe verwalten. Die Schulung vermittelt Wissen für fortgeschrittene Systemadministration, Netzwerkmanagement, Installation und Konfiguration. Der Kurs behandelt auch, wie man Entscheider im Unternehmen zu den Themen Data-Center-Prozesse, Automation und Neuanschaffung berät.

LPIC-3 Enterprise Professional Mixed Environment: Dieser Kurs wurde speziell für Linux-Profis entwickelt, die auf Enterprise-Ebene arbeiten. Die Zertifizierung fokussiert sich auf drei Spezialgebiete: Administration, Management und Installation gemischter Umgebungen sowie Sicherheitsthemen in gemischten und virtualisierten Umgebungen.

Die Zertifizierungen sind fünf Jahre lang gültig. Onlineprüfungen kosten zwischen 115 und 160 Euro. Schulungen sind von Partnerorganisationen in Deutschland zu verschiedenen Preisen verfügbar, außerdem stellt LPI kostenloses Lernmaterial auf Englisch auf der Webseite zur Verfügung und informiert zu passendem Lernmaterial, das von externen Anbietern erworben werden kann.

Linux Foundation Certifications: LFCS and LFCE

Die Linux Foundation bietet mehrere distributionsneutrale Zertifizierungen an. Die erlernten Fähigkeiten können auf alle Linux-Distributionen anwendet werden. In den Prüfungen werden alltägliche Aufgaben und Szenarien, mit denen alle Administratoren in Berührung kommen, simuliert und deren Bewältigung bewertet.

Linux Foundation Certified SysAdmin (LFCS): Der Erwerb dieser Linux-Zertifizierung ist die Voraussetzung für alle anderen Programme der Linux Foundation. Dadurch wird garantiert, dass die Administratoren grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Wartung, Installation, Konfiguration und Netzwerkaufgaben für Enterprise-Implementierungen haben.

Linux Foundation Certified Engineer (LFCE): Richtet sich an Anwender von Linux, die mindestens drei bis fünf Jahre Erfahrung mitbringen. Die Zertifizierung kümmert sich um Netzwerk- und Speichermanagement mit Fokus auf Systemdesign und Bereitstellung.

Die Zertifizierungen sind drei Jahre lang gültig. Beide Onlineprüfungen kosten jeweils 300 Euro. E-Learning-Materialien sind auf Englisch über die Seite erhältlich. Schulungen werden in Deutschland ab 2.400 Euro angeboten.

Red Hat Enterprise Linux: RHCSA und RHCE

Red Hat bietet für Server-Administratoren von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) diverse Zertifizierungen an. Jeder Kurs ist so gestaltet, dass er Administratoren Wissen und Training rund um RHEL-Implementierungen vermittelt.

Red Hat Certified System Administrator (RHCSA): Die Zertifizierung ist der Einstieg in die übrigen Schulungen und Prüfungen von Red Hat. Der Kurs behandelt Grundlagen zu den Themen Wartung, Installation, Konfiguration und Netzwerkaufgaben für RHEL.

Red Hat Certified Engineer (RHCE): Die Zertifizierung vertieft die erworbenen Kenntnisse in RHEL. Administratoren lernen alles über die speziellen Automatisierungs-Tools sowie die neuen Technologien von Red Hat und wie man sie in einer RHEL-Umgebung einsetzt. Es gibt hierbei zwei Varianten, bei denen Kandidaten sich jeweils auf Netzwerkservices mi RHEL 7 oder Automatisierung mit RHEL 8 spezialisieren.

Jede Zertifizierung ist drei Jahre lang gültig. Die Kosten für die Prüfung liegen bei um die 500 Euro. Red Hat bietet kostenpflichtige Onlineschulungen, Trainings in Schulungszentren externer Partner sowie Trainings vor Ort im Unternehmen an.

CompTIA Linux+

Die Linux+-Zertifizierung von CompTIA deckt die Grundlagen für die großen Linux-Distributionen wie zum Beispiel RHEL und Ubuntu ab. Der Kurs vermittelt Grundkenntnisse über die Kommandozeile unter Linux, allgemeine Wartung, Installation des Betriebssystems, Konfiguration von Workstations und Netzwerken.

Die neueste Variante der CompTIA Linux+-Zertifizierung beschäftigt sich auch mit grundlegenden DevOps-Konzepten, Kernel-Modulen, SELinux und Multiserver-Management.

Die Zertifizierung ist drei Jahre lang gültig und die Prüfung kostet 296 Euro. CompTIA bietet außerdem Onlineschulungen, Trainings bei Partnern und im Unternehmen vor Ort an sowie Lernmaterial im Paket mit den Prüfungsgebühren.

GIAC Certified Unix Security Administrator (GCUX)

GCUX wird von der Organisation Global Information Assurance Certification (GIAC) angeboten. Der Kurs vermittelt Wissen und Kenntnisse hinsichtlich der Sicherheit von Linux- und Unix-Systemen.

Der Kurs behandelt alle Themen der Linux-Anwendungssicherheit und IT-Forensik, mit denen sich Administratoren auskennen sollten. Die Zertifizierung ist vor allen Dingen für Administratoren attraktiv, die sich für die Themen Linux-Sicherheit, Reaktion auf Vorfälle und Sicherheitsanalysen interessieren.

Die Zertifizierung ist vier Jahre lang gültig. Die Prüfung wird in Partnerzentren, beispielsweise das SANS Institute, durchgeführt, die oft auch Trainings im Bundle anbieten. Sie kostet 1.999 US-Dollar.

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