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So werden Unternehmen im neuen Jahrzehnt smarter

CIOs sind immer auf der Suche nach technologischen Trends, um wettbewerbsfähig und rentabel zu bleiben. Drei prägende Trends für das neu begonnene Jahrzehnt.

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahrzehnts, und CIOs sowie Technologiemanager sind auf der Suche nach den nächsten technologischen Trends, um Wettbewerbsfähigkeit, Effektivität, Kundenzufriedenheit und Rentabilität für ihre Unternehmen voranzutreiben.

Mit folgenden Technologien können Entscheidungsträger ihr Unternehmen im kommenden Jahrzehnt smarter aufstellen: Blockchain, intelligente Automatisierung und moderne Tracking-Technologien.

Für manchen Zukunftswissenschaftler und Technologieenthusiasten war das Jahr 2020 lange Zeit eine Art mythisches Datum, an dem die Vision von Sci-Fi-Autoren wahr werden sollten: Reisen in Vakuumröhren statt auf der Autobahn, der Mars vom Menschen besiedelt und überall fliegende Autos. Einiges davon ist noch ferne Zukunftsmusik. Zebra Technologies wirft stattdessen einen Blick auf gegenwärtig relevante (und plausiblere) Tech-Trends, die uns in unmittelbarer Zukunft erwarten.

Ob Einzelhandel, Transport- und Logistikbranche oder Fertigungs- und Gesundheitsindustrie – die vorgestellten Technologien eröffnen völlig neue Perspektiven und haben das Potenzial, den Arbeitsalltag vieler Unternehmen nachhaltig zu verbessern.

1. Blockchain auf dem Vormarsch

Zwar befindet sich Blockchain für Unternehmen noch in einem Frühstadium, aber zweifellos wird die Technologie in vielen Branchen Anwendungen finden und dort für mehr Transparenz sorgen. So etwa bei der Bekämpfung von illegalem Handel, in komplexen Lieferkettenabläufen oder bei der Handhabung von Patientendaten. Im Hinblick auf ihre Geschäftsdaten tragen Unternehmen heute eine größere Verantwortung als je zuvor. Ob Benutzerrechte, Datenschutz oder Datensicherheit – eine erstklassige Customer Experience ist zunehmend an den richtigen Umgang mit Daten geknüpft.

Von der Nutzung von Blockchain können unter anderem Pharmakonzerne, Lebensmittel- und Warenhersteller, Transport- und Logistikdienstleister, Gesundheitseinrichtungen und sogar Einzelhändler aus dem Luxussegment unmittelbar profitieren. Blockchain kommt zum Einsatz, wenn ein besonders hohes, zum Beispiel auf einen bestimmten Vorgang bezogenes Vertrauen notwendig ist, oder die Daten von verschiedenen Nutzern auf sichere und demokratische Weise geteilt werden sollen.

So wird etwa die Gesetzgebung im Hinblick auf Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit weltweit zunehmend verschärft, um globale Lieferketten besser zu kontrollieren und Herstellungsprozesse für Endverbraucher transparenter zu gestalten. Blockchain wird als eine wichtige Säule des Ökosystems fungieren, das Unternehmen beim Erreichen dieser Ziele unterstützt. Dafür werden wiederum Track-and-Trace-Technologien wie temperatursensitive Etiketten, Barcodes und RFID (Radio-Frequency Identification) benötigt. Blockchain stellt sicher, dass Anwender stets geschützte und verifizierbare Daten erhalten.

2. Ein riesiger Markt für intelligente Automatisierung

Heutige Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern smarte, automatisierte Werkzeuge an die Hand geben, die mit Daten von modernen Tracking-Technologien und Prescriptive Analytics gefüttert werden. Zu diesen intelligenten Automatisierungstechnologien zählen:

KI-basierte Bildverarbeitung (maschinelles Sehen), die per Scanner, visuellen Sensoren und Robotern umgesetzt wird. Intelligente Kameratechnologie wird Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Geschäftsumgebungen und Workflows zu überwachen und automatisierte Entscheidungen zu treffen, die die Customer Experience auf eine neue Stufe hebt.

Im Einzelhandel könnte das etwa dazu führen, dass herkömmliche Kassensysteme obsolet werden oder Warenbestände mit Roboterassistenten automatisch geprüft werden können. In der Fertigung kann der Einsatz von Technologien mit KI-basierter Bildverarbeitung dazu beitragen, die Qualitätskontrolle und die Geschwindigkeit, mit der sie durchgeführt wird, zu erhöhen.

Augmented-Reality-Technologien (AR), die in Form von Wearables oder mobilen Computern Mitarbeiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erleichtern. Davon profitieren insbesondere Unternehmen, die auf Saisonarbeit angewiesen sind oder eine hohe Mitarbeiterfluktuation aufweisen – ob in Lagerhäusern, im Produktionsbetrieb oder im Einzelhandel.

Roboter, die harmonisch mit Menschen zusammenarbeiten und diese bei ihrer Arbeit anleiten und unterstützen, so dass sich wiederholende Aufgaben automatisieren lassen und der Fokus auf hochwertigere Arbeit gelegt werden kann. Monotone Aufgaben sollten auf Roboter übertragen werden. Das würde es Unternehmen ermöglichen, menschliche Arbeitskraft auf die wirklich wichtigen Bereiche zu konzentrieren.

Mitarbeiter im Einzelhandel hätten wieder mehr Zeit, sich auf den Service im Kundenservice zu konzentrieren und müssten ihre Zeit nicht damit verbringen, Waren zu sortieren oder Regale einzuräumen. So kann das Einkaufserlebnis für die Verbraucher verbessert werden. Außerdem könnten Roboter auch in Krankenhäusern monotone Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel Medikamente oder Proben verfolgen und transportieren. Auf diese Weise hätten Mitarbeiter in der Pflege wieder mehr Zeit, sich um Patienten zu kümmern.

Während diese neueren Technologien in den Vordergrund rücken, werden die meisten aktuell genutzten Lösungen zur Workflow-Optimierung den wachsenden Ansprüchen nicht gerecht, da sie sich in den meisten Fällen entweder auf menschliche Arbeit oder auf automatisierte Workflows konzentrieren. Wechselwirkungen oder Synergieeffekte sind nahezu ausgeschlossen.

Unternehmen streben immer mehr nach einer intelligenteren Automatisierung, so dass die dringende Notwendigkeit besteht, einen gemeinsamen, zentralen Punkt für die Zusammenarbeit von Sensoren, Geräten und Automatisierungsplattformen in einer synergistischen Weise zu entwickeln, der über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg funktioniert. So sind Unternehmen auf dem besten Weg, um eine erfolgreiche Transformation umzusetzen. Ein nahtloses Ineinandergreifen von Automatisierungssystemen und menschlicher Arbeit wird entscheidend dazu beitragen, um in nicht allzu ferner Zukunft höhere Produktivitätssteigerungen zu realisieren.

3. Stärkere Verbreitung von RFID und Advanced Analytics

Um sich im Wettbewerb zu behaupten, benötigen moderne Unternehmen eine lückenlose Übersicht über Bestandsvorräte, aktuelle Arbeitsabläufe oder auch den Standort von Außendienstmitarbeitern. Dafür muss die Datenerfassung optimiert werden, insbesondere in Kombination mit 2D-Barcodes, maschinellem Sehen und RFID.

2D-Barcodes sind allgegenwärtig und unter anderem auf Versandetiketten, Patientenarmbändern und Lebensmittelprodukten zu finden. Außerdem werden sie für mobile Zahlungen eingesetzt. Die Verbreitung dieses quadratischen Barcodes wird zweifellos weiter zunehmen.

Noch interessanter ist jedoch, dass auch die Nutzung von RFID und maschinellem Sehen ansteigen wird – ob beim Fußball, in Maschinenhallen oder in Einzelhandelsgeschäften. Der in Verbindung mit RFID-Tags genutzte Electronic Product Code (EPC) breitet sich weiter aus und verzeichnete 2019 ein Wachstum von über 30 Prozent – doppelt so viel wie 2018.

Mit den Echtzeitdaten, die RFID und maschinelles Sehen liefern, können Unternehmen Komplettlösungen implementieren, die Daten sammeln und dann diese Rohdaten dazu nutzen verwertbare Erkenntnisse umzusetzen und so ihre Effizienz weiter steigern. Eine verbesserte Transparenz von Geschäftsvorgängen ist nur dann von Nutzen, wenn die gesammelten Daten innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens in verwertbare Erkenntnisse umgewandelt werden können.

Daniel Dombach, Zebra Technologies

„Mit den Echtzeitdaten, die RFID und maschinelles Sehen liefern, können Unternehmen Komplettlösungen implementieren, die Daten sammeln und dann diese Rohdaten dazu nutzen, verwertbare Erkenntnisse umzusetzen und so ihre Effizienz weiter steigern.“

Daniel Dombach, Zebra Technologies

Je früher dies möglich ist, desto mehr Vorteile ergeben sich für ein Unternehmen. Aus diesem Grund suchen Unternehmen nach Komplettlösungen, die es ihnen ermöglichen, Daten zu sammeln, Erkenntnisse aus diesen Daten zu gewinnen und sogar Prescriptive Analytics anzubieten, was dabei hilft, schnellere und präzisere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Das sind drei der wichtigsten Trends, die CIOs und Technologiemanager in den nächsten Jahren auf ihrer Agenda haben sollten, um noch smarter und effizienter agieren zu können.

Über den Autor:
Daniel Dombach ist EMEA Director for Industry Solutions bei Zebra Technologies mit einem persönlichen Schwerpunkt auf Transport & Logistik, Supply Chain und Produktion. Von 2007 bis 2014 war er bei Motorola Industry Solutions für die EMEA-Region zuständig, und bekleidet diese Position seit der Übernahme von Motorola Solutions Enterprise Business im Oktober 2014 auch bei Zebra Technologies. Er verantwortet unter anderem das Business Development im Bereich mobiler Lösungen.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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