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Generative KI: Speicher- und Backup-Verwaltung automatisieren

Generative KI kann beim Storage- und Backup-Management sich wiederholende Aufgaben und die Berichterstattung übernehmen, aber noch gibt es zahlreiche Faktoren zu beachten.

Generative KI – einschließlich Diensten wie ChatGPT und Google Bard – scheint die nächste Welle der Geschäftsautomatisierung zu sein.

Im IT-Bereich verfügt eine wachsende Zahl von Anbietern über Funktionen für künstliche Intelligenz (KI) oder maschinelles Lernen (ML), die in ihre Management-Tools integriert sind. Ein großer Teil der täglichen Arbeit von IT-Abteilungen kann von der Automatisierung profitieren, da Tools für maschinelles Lernen große Datenmengen mit einer Geschwindigkeit verarbeiten können, die weit über der eines menschlichen Analysten liegt.

Storage und Backup sind offensichtliche Zielbereiche, da sie für IT-Teams eine beträchtliche, sich oft wiederholende Arbeitslast darstellen. Die Anbieter beginnen zu untersuchen, wie generative KI mit ihrer Fähigkeit, Daten zu verstehen, aus ihnen zu lernen und in natürlicher Sprache zu berichten, bei der Verwaltung von Speicher- und Sicherungssystemen helfen kann.

KI kurz erklärt

Generative KI und KI auf der Grundlage von großen Sprachmodellen (Large Language Model, LLM) erzeugt menschenähnliche Antworten auf Fragen oder Aufforderungen. Die Technologie wird bereits im Kundendienst eingesetzt, wo Chatbots Fragen online beantworten und menschliche Mitarbeiter entlasten sollen. Solche Tools können auch für Recherchen, die Erstellung von Marketingdokumenten oder sogar für die Erstellung von Illustrationen und Kunstwerken verwendet werden.

Die Automatisierung übernimmt sich wiederholende Aufgaben und setzt Prioritäten für Fragen, die an einen Mitarbeiter weitergegeben werden müssen, so dass Analysten sich um strategischere Aufgaben kümmern können.

Der entscheidende Vorteil der generativen KI besteht darin, den Kontext zu verstehen und relevante Inhalte zu generieren. Einer der Vorteile gegenüber herkömmlicher KI ist das konversationelle oder natürlichsprachliche Reporting.

Generative KI, Daten- und Speichermanagement

Bislang arbeiten die meisten Anbieter mit einer Kombination aus generativer KI und herkömmlichen ML-Modellen, um IT-Aufgaben zu automatisieren. Generative KI wird wahrscheinlich eine Rolle bei der Berichterstellung im IT-Management spielen und die IT-Abteilungen bei der Spezifikation und Konfiguration von Systemen unterstützen.

„Jeden Tag sehen IT-Teams Hunderte von vordefinierten Aufgaben scheitern“, sagt Mark Molyneux, EMEA Chief Technology Officer (CTO) bei Cohesity. „Die Aufgabe eines Backup-Administrators ist es, alle fehlgeschlagenen Jobs zu überprüfen, neu zu planen und neu zu starten. KI kann jeden dieser Prozesse automatisieren.“

KI kann beispielsweise das Sammeln von Informationen automatisieren und herausfinden, warum eine Aufgabe oder ein Prozess fehlgeschlagen ist. Wenn Unternehmen mehr Vertrauen in den Einsatz von KI gewinnen, könnten sie automatisierte Tools auch zur Problembehebung einsetzen.

Auch Cohesity hat eine Reihe von Tools (Cohesity Turing) auf den Markt gebracht, die KI für die Erkennung und Behebung von Ransomware einsetzen. Ein ähnlicher Ansatz könnte auch auf die Datenverwaltung ausgeweitet werden.

KI kann die IT- und Sicherheitsteams massiv entlasten, indem sie viele der wichtigen, aber mühsamen Aufgaben selbst übernimmt und umfassende Berichte mit klaren nächsten Schritten liefert.

„Es ist durchaus möglich, dass KI für Aufgaben wie die Speicherkonfiguration, die Einrichtung von Backups und die Überprüfung der Compliance eingesetzt wird“, sagt auch Jason Gerrard, Senior Director of International Systems Engineering bei Commvault. „Es ist möglich, dass Chat-Tools die Rückmeldung an die Benutzer optimieren, und einige Unternehmen tun dies bereits mit virtuellen Helpdesks.“

Eine weitere Rolle für generative KI ist die Unterstützung bei der IT-Planung. KI und ChatGPT-ähnliche Tools können Kunden in Zukunft helfen, fundiertere und strategischere Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Beschaffung, Architektur und Bereitstellung von IT-Lösungen geht.

Generative KI könnte ebenso bei Peer-Reviews von Systemen, Preisgestaltung und Lösungsdaten helfen und in der Lage sein, natürlichsprachliche Modelle zu nutzen, um einfach und unkompliziert Einblicke und Informationen zu erhalten.

Generative KI: Mit Vorsicht zu genießen?

Trotz des Potenzials bleiben einige Branchenexperten jedoch vorsichtig, was die Rolle von generativer KI und LLMs bei der Verwaltung kritischer IT-Infrastrukturen angeht.

Bislang gibt es mehr Anwendungsfälle, die auf konventioneller KI und ML basieren, sowie unterschiedliche KI-Modelle, die zur Klassifizierung von Daten verwendet werden können. Generative KI und insbesondere öffentliche Chatbot-Dienste sind jedoch mit Risiken verbunden.

„Anstelle von generativer KI wird herkömmliche ML zunehmend eingesetzt, um Empfehlungen auf der Grundlage von Datenkategorisierungen zu geben, mit dem Ziel, eine Flotte von Datenplattformen zu optimieren“, sagt Patrick Smith, EMEA CTO bei Pure Storage. „Die Berichterstattung über eine Speicherumgebung muss genau sein. Entscheidungen werden auf der Grundlage dieser Informationen getroffen, und Ungenauigkeiten können zu Zuverlässigkeitsproblemen führen oder sogar die Integrität der Daten gefährden“.

Tatsächlich würden raten einige Experten jedem Unternehmen dringend davon ab, generative KI als Bestandteil seiner Data-Protection-Strategie zu verwenden, denn um überhaupt einen Nutzen zu erzielen, müssten Unternehmen ein gewisses Maß an geschäftskritischen Daten an Dritte weitergeben, was durchaus einen Verstoß gegen Compliance-Protokolle darstellen könnte.

 

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