Definition

Virtueller Desktop (Virtual Desktop)

Ein virtueller Desktop ist ein Desktop, der nicht auf der Hardware läuft von der aus Benutzer auf ihn zugreifen, sondern auf einem zentralen Server.

Benutzer erhalten zu ihrem virtuellen Desktop in der Regel Zugang über eine Client-Software, die direkt auf einem Endpunkt installiert ist. Virtuelle Desktop-Clients sind für eine Vielzahl von Geräten verfügbar, darunter PCs, Tablets, Smartphones und Raspberry Pi.

Die drei großen Anbieter virtueller Desktops sind Citrix, Microsoft und VMWare. Aber es gibt auch zahlreiche andere Produkte und Dienstleistungen, die IT-Experten bei der Bereitstellung, Verwaltung, Sicherung und Optimierung virtueller Desktops unterstützen.

Arten von virtuellen Desktops

Virtuelle Desktops sind häufig auf Virtualisierungssoftware angewiesen, die Betriebssysteme, Anwendungen und Daten von ihrer zugrundeliegenden Hardware abstrahiert. In diesem Szenario läuft ein Desktop-Betriebssystem in einer virtuellen Maschine (VM), die auf einem Server installiert werden kann – entweder lokal oder in der Cloud – oder auf einem PC. Letzteres spielt vor allem eine Rolle, wenn Sie mehrere Desktops direkt auf ihrem Gerät nutzen möchten.

Die Technologie zum Bereitstellen der Desktops wird als virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) bezeichnet. Angebote, die dasselbe tun, jedoch in der Cloud, werden als Desktop as a Service (DaaS) bezeichnet.

Ein weiteres Beispiel für virtuelle Desktop-Technologie sind Microsoft Remote Desktop Services (RDS), die es mehreren Benutzern ermöglichen, eine einzige Windows-Server-Betriebssysteminstanz gemeinsam zu nutzen. RDS verlässt sich nicht auf Virtualisierungssoftware; stattdessen ist das Betriebssystem direkt auf einem Server installiert, und ein Remote-Anzeigeprotokoll präsentiert auf dem Endpunkt Komponenten des Betriebssystems.

Die Unterschiede verschiedener Remote-Desktop-Lösungen
Abbildung 1: Verschiedene Optionen für virtuelle Desktops im Vergleich.

Ein direkt auf einem PC installiertes Betriebssystem, auf das über ein Netzwerk auf einem anderen Endgerät zugegriffen wird, gilt ebenfalls als virtueller Desktop.

Persistente Desktops

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich VDI zu nähern: mit persistenten Desktops oder nicht persistenten Desktops. Ein persistenter Desktop, auch als dedizierter Desktop bezeichnet, ist ein einzigartiges Betriebssystem-Image, das für jeden Benutzer erstellt und aufbewahrt wird.

Ein persistenter Desktop verwaltet Benutzereinstellungen und -daten, sodass jedes Mal, wenn sich ein Benutzer anmeldet, alle seine Anwendungen, Einstellungen, Verknüpfungen und Dateien angezeigt werden. Da persistente Desktops mehr Speicher, Backup und andere Infrastruktur- und Verwaltungsressourcen benötigen, verwenden viele VDI-Bereitstellungen nicht persistente Desktops oder eine Mischung aus beidem.

Nicht persistente Desktops

Im Gegensatz dazu speichern nicht persistente Desktops, auch zustandslose Desktops genannt, keine personenbezogenen Daten.

Jedes Mal, wenn sich ein Benutzer anmeldet, erhält er einen neuen, generischen virtuellen Desktop von einem goldenen Image, das alle Benutzer gemeinsam nutzen. Am Ende jeder Sitzung kehrt der Desktop in seinen ursprünglichen Zustand zurück.

Der Hauptvorteil des nicht persistenten Desktop-Ansatzes besteht darin, dass er weniger Speicherplatz benötigt.

Vorteile virtueller Desktops

Ein virtueller Desktop ist sicher und isoliert. Alle auf einem virtuellen Desktop gespeicherten Daten befinden sich tatsächlich auf einem Server oder in der Cloud, nicht auf dem Endpunkt selbst, was die Bedrohung durch verlorene oder gestohlene Geräte drastisch reduziert.

Die Isolation macht virtuelle Desktops auch ideal für Anwendungstests. Entwickler verwenden sie häufig, um speziell für diesen Zweck mehrere Desktops auf demselben Endpunkt auszuführen. Wenn eine Codeänderung zum Absturz einer Anwendung oder des gesamten Betriebssystems führt oder andere unbeabsichtigte Folgen haben, hat dies keine Auswirkungen auf den primären Desktop des Entwicklers oder die Produktionsumgebung insgesamt.

VDI, DaaS und RDS bieten Unternehmen die Möglichkeit, Geld bei den Hardwarekosten für Endpunkte zu sparen. Die meiste Rechenleistung, die in diesen Szenarien zum Ausführen virtueller Desktops erforderlich ist, findet in einem Rechenzentrum oder in der Cloud statt, sodass es nicht erforderlich ist, Clients mit viel Leistung anzuschaffen. Die Kosten für die Bereitstellung, Wartung und Lizenzierung virtueller Desktops können diesen Vorteil zunichtemachen.

Diese Definition wurde zuletzt im Dezember 2021 aktualisiert

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