
ThurstanJam/peopleimages.com - s
Zukunftsorientierte IT-Führung: Wichtige Erfolgsfaktoren
IT-Führungskräfte müssen sich 2025 neu definieren. Neben technischem Wissen sind strategisches Denken, Kommunikation und Agilität entscheidend, um den digitalen Wandel zu meistern.
Angesichts einer immer stärker digitalisierten und vernetzten Welt stehen IT-Führungskräfte vor der Herausforderung, mit neuen technologischen Möglichkeiten auf dem Laufenden zu bleiben und gleichzeitig komplexe Legacy-Ökosysteme weiterzuführen. Da die Technologie in den Unternehmen eine immer größere Rolle spielt, hat sich auch die Rolle der IT-Führungskräfte weiterentwickelt. Dadurch ist der Bedarf an einem breiteren Kompetenzspektrum für IT-Führungskräfte entstanden, das über technisches Fachwissen hinausgeht, um in ihrer Funktion erfolgreich zu sein. Kompetenzen wie strategisches Denken, Kommunikation, Innovation und Veränderungsmanagement gewinnen zunehmend an Bedeutung. Hier sind zehn Möglichkeiten, wie IT-Führungskräfte ihre Rolle im Jahr 2025 neu definieren und das Wachstum sowohl ihres Teams als auch ihres Unternehmens fördern können:
1. Neugier fördern und Lernen als kontinuierlichen Prozess unterstützen
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Technologien weiterentwickeln, macht kontinuierliches Lernen zwingend erforderlich. IT-Führungskräfte müssen daher eine Lernkultur fördern, die technisches Wissen, Soft Skills und disziplinübergreifende Kompetenzen wie Change Management, Risikomanagement und Business-Strategie umfasst. So wie sich der Arbeitsplatz verändert, so sollten auch die Schulungen und die Methoden, die zur Talententwicklung angeboten werden, angepasst werden. Erwägen Sie Blended-Learning-Ansätze, die relevante und zeitgemäße Schulungsmaßnahmen anbieten, welche am Arbeitsplatz genutzt werden können. Es sollte zur täglichen Gewohnheit werden, relevante Newsfeeds zu lesen, um über Trends und externe Perspektiven auf dem Laufenden zu bleiben.
2. Think business first – Verknüpfung von Technologie und Geschäftswert
IT-Führungskräfte sollten stets den Zusammenhang zwischen technologischem Fortschritt und geschäftlichem Nutzen aufzeigen. Das Verständnis der Geschäftsziele ist entscheidend für die Entwicklung strategischer IT-Initiativen, die den Umsatz steigern, die Kosten senken oder neue Märkte erschließen. Strukturen und Ansätze wie Automatisierung, Internet der Dinge (IoT) oder Datenanalyse spielen dabei eine zentrale Rolle. IT-Führungskräfte haben die Möglichkeit, die Agenda für Möglichkeiten zur Schaffung von Mehrwert für das Unternehmen voranzutreiben.
3. Agilität als Führungsprinzip verinnerlichen
Agilität ist weit mehr als die Anwendung von Scrum- oder Kanban-Methoden – sie erfordert eine grundlegende Veränderung unserer Denk- und Arbeitsweise. IT-Verantwortliche sollten agile Arbeitsweisen nicht nur fördern, sondern selbst agiles Denken vorleben. Das bedeutet, proaktiv mit sich ändernden Anforderungen umzugehen, schnelle Entscheidungen zu treffen und eine offene Feedback-Kultur zu etablieren. Agilität darf nicht mit Chaos gleichgesetzt werden. Eine agile Führungskraft sorgt für geeignete Strukturen und Arbeitsweisen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, eigenverantwortlich und selbstorganisiert zu arbeiten. Es geht also nicht nur darum, agil zu arbeiten, sondern auch agil zu sein.
4. Abbau von Silostrukturen – Förderung von Teamgeist und Zusammenarbeit
Wie stark ein IT-Team ist, hängt nicht nur von den individuellen Fähigkeiten seiner Mitglieder ab, sondern auch davon, wie die Teammitglieder untereinander und mit ihren Geschäftspartnern zusammenarbeiten. Für IT-Manager ist es daher wichtig, eine Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, die Teammitglieder so zu identifizieren und einzusetzen, dass sowohl der Einzelne als auch das Team Spitzenleistungen erbringen können. Dies wird durch die Kenntnis der Fähigkeiten im Team, die Festlegung klarer und gemeinsamer Ziele, die Gewährleistung offener Kommunikationskanäle und regelmäßige Feedback-Sitzungen ermöglicht. Eine starke Teamkultur führt nicht nur zu besseren Ergebnissen, sondern stärkt auch die Motivation und Loyalität der Mitarbeitenden.
5. Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten
IT-Führungskräfte spielen eine neue Rolle als Bindeglied zwischen Technologie und Unternehmen. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal den Einsatz von KI in seinem Unternehmen erklären oder rechtfertigen musste.
Zu den Aufgaben der IT-Verantwortlichen gehört es nun auch, die Geschäftsstrategie mitzugestalten, die Unternehmenskultur zu beeinflussen und die Technologie-Roadmap an den Unternehmenszielen auszurichten. Kommunikation und Anpassungsfähigkeit sind Schlüsselqualifikationen, die CIOs helfen, Ideen zu artikulieren, Unterstützung zu gewinnen und Teams zu inspirieren. Diese Fähigkeiten werden auch in Zukunft wichtig sein. Auch das das Weltwirtschaftsforum stuft sie entsprechend ein.
6. Steigerung der Datenkompetenz
Für Führungskräfte auf allen Ebenen ist die Nutzung von Daten für fundierte Entscheidungen eine Schlüsselkompetenz. Daten werden benötigt, um Prozesse zu optimieren, Budgets zu verwalten, Investitionen zu rechtfertigen und Prioritäten zu setzen, um die bestmögliche Rendite zu erzielen. Der IT-Manager kann auch dazu beitragen, eine Kultur der datengestützten Entscheidungsfindung zu fördern, indem er die Nutzung von Daten zur Prioritätensetzung innerhalb der IT fördert. In Zeiten, in denen die Nachfrage die verfügbaren Kapazitäten übersteigt und ein Spannungsfeld zwischen Investitionen in den laufenden Betrieb und der Bereitstellung neuer Funktionen besteht, können Daten den Stakeholdern dabei helfen, Investitionsentscheidungen zu treffen.
7. Strategische Netzwerke aufbauen
Ein gut gepflegtes Netzwerk ist für IT-Führungskräfte von unschätzbarem Wert, insbesondere in Zeiten großer Veränderungen. Ob es darum geht, sich über neue technologische Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, von Erfolgen und potenziellen Fallstricken zu hören, Ideen auszutauschen oder Ratschläge einzuholen – ein vertrauenswürdiges Netzwerk ist der Schlüssel. Tauschen Sie sich in Ihrem Netzwerk mit Personen aus, die in einem ähnlichen Umfeld arbeiten, aber auch mit Personen, die in anderen Branchen oder in anderen Stadien der technologischen Reife tätig sind, um eine abgerundete Sichtweise zu erhalten. Dies kann über professionelle Netzwerke, Konferenzen, Branchenveranstaltungen oder digitale Plattformen erfolgen.
8. Management des Wandels mit Empathie
Technologische Innovationen, sozioökonomischer Druck und kultureller Wandel in der Belegschaft können zu Unsicherheit führen – auf individueller, Team- und Organisationsebene. IT-Führungskräfte sind in einer Position, in der sie oft die Konvergenz dieser Veränderungen sehen und daher die Möglichkeit haben, die Organisation mit den Fähigkeiten eines einfühlsamen Change Leaders bei der Bewältigung der Unsicherheit zu unterstützen. Zuhören, um zu verstehen, und die Fähigkeit, in Zeiten der Ungewissheit für Ordnung zu sorgen, sind Schlüsselqualifikationen, die dem IT-Manager helfen können, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein maßvoller Umgang mit Veränderungen, die Verknüpfung mit den Geschäftsprioritäten, eine transparente Kommunikation und die Einbeziehung der Belegschaft in den Veränderungsprozess können dazu beitragen, Akzeptanz und Vertrauen zu schaffen und Widerstände zu minimieren.
9. Nachhaltigkeit durch IT fördern.
Nachhaltigkeit ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Chance. Mit energieeffizienten Rechenzentren, nachhaltigen Cloud-Lösungen und papierlosen Prozessen können IT-Verantwortliche durch den Einsatz von Green IT, also umweltfreundlichen Technologien, die Energie und Ressourcen sparen, die CO2-Bilanz ihres Unternehmens deutlich verbessern. Darüber hinaus können IT-Verantwortliche mit datenbasierten Analysen und innovativen Tools dazu beitragen, nachhaltige Praktiken in anderen Unternehmensbereichen zu fördern, indem sie optimierte Lieferketten oder nachhaltige Produktionsmethoden ermöglichen.
10. Bias for Action – Die Zukunft aktiv mitgestalten
Eine erfolgreiche IT-Führungskraft setzt Technologie proaktiv ein, um das Unternehmen voranzubringen, sei es durch die Bereitstellung neuer Funktionen oder die Optimierung bestehender Prozesse. Dazu gehört der Mut, neue Technologien frühzeitig zu testen und die Bereitschaft, aus Misserfolgen zu lernen.
![]()
„Die Zukunft der IT-Führung liegt in der Kombination von technologischem Know-how, strategischem Denken und zwischenmenschlichen Fähigkeiten.“
Orla Daly, Skillsoft
Darüber hinaus kann der IT-Leiter durch die Übernahme einer umfassenderen Rolle bei der Neugestaltung von Abläufen oder Prozessen, die durch neue technologische Möglichkeiten ermöglicht werden, im Gegensatz zur Anpassung an bestehende Arbeitsweisen seinen Einfluss erhöhen und als strategischere Führungskraft sowohl seine Abteilung als auch das Unternehmen langfristig voranbringen.
Die Chancen nutzen, die Zukunft sichern
Die Zukunft der IT-Führung liegt in der Kombination von technologischem Know-how, strategischem Denken und zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Wer bereit ist, sich ständig weiterzuentwickeln, innovative Lösungen voranzutreiben und gleichzeitig als Mentor und Change Manager zu agieren, stärkt nicht nur die eigene Karriere, sondern auch den Erfolg des Unternehmens. Um diesen Wandel aktiv zu gestalten, sind gezielte Weiterbildungsangebote unerlässlich. Lernplattformen bieten umfassende Lernlösungen, die IT-Führungskräfte dabei unterstützen, ihre Kompetenzen kontinuierlich auszubauen, um die Chancen der digitalen Zukunft erfolgreich zu nutzen.
Über den Autor:
Orla Daly ist CIO bei Skillsoft, einem Anbieter von digitalen Lerninhalten und Schulungslösungen für Unternehmen, Regierungen und Bildungseinrichtungen. Daly verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen IT und Business. Sie leitet bei Skillsoft das Digital & Information Technology Team und ist unter anderem für die Datenanalyse und die Zugänglichkeit der Percipio-Plattform verantwortlich.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.