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Wie Sie mit Notstromversorgung Ausfallzeiten vermeiden

Generatoren, USV-Systeme und Batterien arbeiten zusammen, um Rechenzentren vor Stromausfällen, Schwankungen und Netzausfällen zu schützen.

Eine zuverlässige Stromversorgung ist für Rechenzentren unerlässlich. Stromausfälle können verheerende Folgen haben, darunter Datenverluste, Systemausfälle und erhebliche Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb sowie den Ruf eines Unternehmens.

Um die Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen durch Stromausfälle zu verringern, müssen Administratoren von Rechenzentren ein Notstromsystem wählen. Beliebte Notstromsysteme sind Dieselgeneratoren, aber es gibt auch umweltfreundlichere Optionen wie zum Beispiel Lithiumbatterien. Es muss jedoch eine Bewertung der Geräte vorgenommen werden, die mit Notstrom betrieben werden müssen, um das beste System für ein Rechenzentrum auszuwählen.

Vorteile von Notstromsystemen für Rechenzentren

Ein Notstromsystem bietet Redundanz und Ausfallsicherheit, um kritische Infrastrukturen online zu halten, sei es bei einer kleinen Stromschwankung oder einem vollständigen Ausfall. Die meisten Rechenzentren nutzen eine Kombination aus unterbrechungsfreien Stromversorgungssystemen (USV) und Diesel-Notstromaggregaten für die Notstromversorgung. Einige Unternehmen testen und erforschen wasserstoffbetriebene und langlebigere Lithium-Ionen-Batterien, aber die Kombination aus USV und Generator ist immer noch am weitesten verbreitet.

Notstromoptionen für Rechenzentren

Rechenzentren benötigen eine langfristige Notstromquelle, um sie bei möglichen längeren Stromausfällen zu unterstützen. Langfristige Optionen wie Dieselgeneratoren benötigen einige Minuten zum Starten. Da eine langfristige Notstromversorgung nicht sofort aktivierbar ist, müssen sich Rechenzentrumsbetreiber mit kurzfristigen Lösungen auseinandersetzen, um Stromschwankungen zu überbrücken.

USV-Plattform

USV-Systeme sind in der Regel die erste Option für die Notstromversorgung des Rechenzentrums. Sie stellen sicher, dass die gesamte Hardware mit konstanter Spannung versorgt wird, wodurch Überhitzung und Systemausfälle bei Spannungsschwankungen oder einem vollständigen Stromausfall vermieden werden.

Sie bieten Skalierbarkeit, höhere Redundanz und hohe Energieeffizienz. Viele Anbieter verwenden heute Lithium-Ionen-Batterien anstelle von Blei-Säure-Batterien, da diese längere Lebensdauer und kürzere Ladezeiten aufweisen. Einige Anbieter integrieren auch intelligente Technologien für ein effizienteres und vorausschauendes Energiemanagement, um komplexe Stromanforderungen in Echtzeit zu bewältigen.

Einige Betreiber von Rechenzentren integrieren moderne USV-Systeme mit erneuerbaren Energiequellen und innovativer Energiespeicherung. Durch diese Integration werden Betriebsabläufe mit Nachhaltigkeitsinitiativen und zusätzlichen Notstromquellen in Einklang gebracht. Das Rechenzentrum von Google in Chile beispielsweise integriert Windkraft für seine primären und Notstromlösungen.

Notstromaggregate

Diesel-Notstromaggregate sind eine bewährte Notstromoption für Rechenzentren. Je nach Einsatz des Generators gibt es drei Klassifizierungen: Notstrom (maximal 200 Betriebsstunden pro Jahr), Primärstrom (unbegrenzte Betriebsstunden pro Jahr) und Dauerstrom.

Emissions- und Lärmschutzvorschriften stellen eine Herausforderung für die Genehmigung von Dieselgeneratoren dar. Obwohl Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung üblich sind, müssen Rechenzentren möglicherweise auf alternative Optionen umsteigen.

Batterien und nachhaltige Energie

Da die Preise für Lithium-Ionen-Batterien in den letzten Jahren gesunken sind, ist es sinnvoller, sie in das Notstromsystem aufzunehmen. Google betreibt beispielsweise in Belgien ein Rechenzentrum, das rund um die Uhr und das ganze Jahr über mit Notstrom aus Batterien betrieben wird.

Einige Betreiber von Rechenzentren integrieren moderne USV-Systeme mit erneuerbaren Energiequellen und innovativer Energiespeicherung.

Microsoft und Saft von TotalEnergies haben eine Partnerschaft zur Entwicklung von Batterien speziell für Rechenzentren geschlossen. Microsoft testet zudem Wasserstoff-Brennstoffzellen als Alternative zu USV-Systemen und Notstromaggregaten.

Auswahl des richtigen Notstroms für Ihr Rechenzentrum

Rechenzentren haben im Allgemeinen nur zwei Optionen für die Notstromversorgung: USV- Systeme und Notstromaggregate. Diese beiden können jedoch auf verschiedene Weise kombiniert werden, wenn Administratoren die Anforderungen und den Standort eines Rechenzentrums berücksichtigen. Im Folgenden finden Sie einige Überlegungen zur Auswahl des richtigen Notstromsystems für Ihr Rechenzentrum.

Stromverbrauch aufzeichnen und analysieren

Die meisten Server nutzen zu jedem Zeitpunkt nur 50 Prozent ihrer CPU-Kapazität. Um zu wissen, wie viel Notstrom erforderlich ist, sollten Sie die tatsächliche Nutzung der Hardware verfolgen, aufzeichnen und analysieren, nicht die offiziellen Nennleistungen von Servern und Hardware.

Tech-Stack verstehen

Im Falle einer Stromschwankung oder eines Stromausfalls ist es wichtig zu wissen, welche Hardware ständig mit Strom versorgt werden muss und welche nicht. So wird der Strom an die Systeme geleitet, die ihn benötigt, um die Kontinuität aufrechtzuerhalten.

Standards einhalten

Informieren Sie sich über Standards, wie zum Beispiel die Zertifizierungen der ISO, und darüber, wie sie sich auf Stromausfälle und die Backup-Infrastruktur auswirken. Wenn ein Rechenzentrum über Standards verfügt, stellen Sie sicher, dass die Notstromversorgung auf eine bestimmte Art und Weise oder auf ein bestimmtes Niveau eingestellt ist, um die Standards zu erfüllen.

Standort und relevante Richtlinien verstehen

Für den Standort gelten möglicherweise externe Richtlinien, die sich auf die Backup-Infrastruktur auswirken, wie zum Beispiel der Geräuschpegel. Es ist wichtig, diese Richtlinien zu kennen und im regulären Betrieb und im Falle eines Ausfalls einzuhalten. Testen Sie den Notstromgenerator außerhalb der Geschäftszeiten, um Lärmbelästigungen und regulatorische Einschränkungen zu vermeiden. Lassen Sie das Aggregat während eines Stromausfalls nach Bedarf laufen.

Plan zur Notstromversorgung wählen

Bei der Entscheidung für einen Plan zur Notstromversorgung sind einige wichtige Fragen zu berücksichtigen:

  • Wie lange wird die USV laufen, bevor der Generator anspringt?
  • Wie viele Stunden kann die USV maximal laufen, bevor sie ausfällt?
  • Benötigt das Rechenzentrum einen Notstrom-, Primär- oder Dauergenerator?
  • Welche Hardware kann abgeschaltet werden, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten?
  • Ist der Prozess zur Notstromversorgung dokumentiert? Wenn ja, wie oft wird er überprüft und aktualisiert?

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