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Warum leistungsfähige Netzwerke wichtig für Backups sind

Ein modernes Backup läuft rund um die Uhr und deckt mehrere Systemebenen ab. Deshalb muss neben den Speichersystemen auch das Netzwerk der Nachfrage gewachsen sein.

Damit unter der Last der Anwendungen und der Datensicherung das Netzwerk nicht zusammenbricht, ist es wichtig, ein ausreichend leistungsfähiges Netzwerk aufzubauen.

Untersuchen Sie deshalb alle Probleme, die mit der Verwaltung der Netzwerkbandbreite verbunden sind. Stellen Sie zugleich sicher, dass diese ausreichend dimensioniert ist und sich die Bandbreite dynamisch an aktuelle und unvorhergesehene Anforderungen anpassen lässt.

Verwalten Sie das Netzwerk unter hohen Anforderungen

Daten werden in der Regel als Pakete übertragen. Die leistungsfähigen Netzwerkprotokolle von heute entsprechen den Bedarfen der Benutzer. Angesichts der Tatsache, dass die Anforderungen an die Bandbreite selten stabil sind, sollten Sie bei der Administration von Bandbreite und Backup-Infrastruktur die folgenden zehn Schritte zur Verwaltung beachten:

  1. Schaffung eines grundlegenden Verständnisses über die unternehmerischen Bedarfe hinsichtlich der Daten, der Antwortzeiten für die Datenübertragung, der Datensicherung, der Datensicherheit und des Schutzes des Netzwerks.
  2. Ständige Überwachung der ein- und ausgehenden Datenströme an allen Zugangspunkten wie Routern und Switches.
  3. Einsatz geeigneter Tools zur Analyse des Traffics und Anpassung der Geräte und Netzwerkdienste im Zuge einer jederzeit eine ausreichenden Bandbreite.
  4. Sicherstellung des Zugriffs auf Reserve-Netzwerkkomponenten wie Router und Switches im Falle des Ausfalls von Geräten.
  5. Pflegen Sie solide Arbeitsbeziehungen zu Geräte- und Softwareanbietern sowie zu Netzwerkanbietern, die sowohl lokale Netzwerkdienste (LAN) als auch Weitverkehrsnetzwerkdienste (WAN) anbieten.
  6. Schaffung von Netzwerkvielfalt, zum Beispiel durch die Bereitstellung verschiedener Internetzugangspunkte und die Nutzung von Diensten verschiedener Internet-Service-Provider.
  7. Dokumentation der Disaster-Recovery-Pläne für die Netzwerke, aller Verfahren zur Wiederherstellung von Netzwerk-Assets im Detail unter Einschluss aller Bereiche – auch derer, die ausgefallen oder sporadisch in Betrieb sind.
  8. Regelmäßige persönliche Treffen, natürlich auch remote, der Netzwerkteams zur Überprüfung von Problemen der Netzwerkleistung und von Störfällen sowie Festlegung von Maßnahmen zur Behebung von Mängeln.
  9. Planen und Durchführen regelmäßiger Tests der Backup-Fähigkeiten der Netzwerkdienste – insbesondere betreffend der Fähigkeit, einen Primärkanal auf einen alternativen Kanal schalten und möglichst unmittelbar mit der Übertragung von Live-Daten beginnen zu können.
  10. Bereitstellung regelmäßiger Statusberichte über die Netzwerkleistung für die Unternehmensleitung.
Abbildung 1: Die neun Elemente der Netzwerksicherheit.
Abbildung 1: Die neun Elemente der Netzwerksicherheit.

Analysieren Sie den Bandbreitenbedarf für Ihre Backup-Infrastruktur

Die folgenden Backup-Tipps können Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen in der Backup-Umgebung zu treffen – auf der Grundlage der ermittelten Bandbreitenanforderungen.

  1. Stellen Sie fest, ob die aktuellen Datensicherungsverfahren stabil sind oder wie wahrscheinlich Änderungen sind, beispielsweise ob Sie auf Datenspiegelung oder eine Form der Echtzeit-Replikation umstellen könnten.
  2. Untersuchen Sie, wie häufig Ihre Organisation Backup-Aktivitäten durchführt. Wenn Ihre Backups sehr häufig während des Tages stattfinden, sind die Bandbreitenanforderungen wahrscheinlich höher, als wenn Sie tägliche inkrementelle Backups nach Geschäftsschluss und vollständige Backups monatlich oder wöchentlich durchführen.
  3. Analysieren Sie, wo sich die Backups derzeit befinden, zum Beispiel vor Ort, in einem anderen Unternehmensrechenzentrum oder in einem Cloud-Repository.
  4. Besprechen Sie die Backup-Anforderungen in regelmäßigen Abständen mit den Anwendern und identifizieren Sie so Situationen, die möglicherweise zusätzliche Backup-Funktionen erfordern.
  5. Überprüfen Sie regelmäßig alle Backup-Richtlinien und -Verfahren. Stellen Sie damit sicher, dass sie mit den Anforderungen und bewährten Verfahren des Unternehmens übereinstimmen.
  6. Unterstützen Sie IT-Audits, die eine Analyse der Backup-Kontrollen und -Aktivitäten umfassen.
  7. Wenn Sie Software und Geräte verwenden, die für Ihre Backup-Infrastruktur optimiert sind, besprechen Sie Ihre Anforderungen regelmäßig mit den Anbietern, damit allen Beteiligten klar ist, dass diese entsprechend der derzeitigen und zukünftigen Anforderungen auf dem neuesten Stand sind.
  8. Wenn Sie mehrere Netzwerkbetreiber verwenden, treffen Sie sich regelmäßig mit ihnen, um deren Leistung zu überprüfen und abzusichern, dass sie auch Ihren momentanen und künftigen Bandbreitenanforderungen entsprechen.
  9. Wenn Sie sich mit Netzwerk-Carriern treffen, sollten Sie unbedingt deren Netzwerk-DR- und Wiederherstellungsfähigkeiten überprüfen. Das gilt insbesondere für die Erfahrungen mit Katastrophenfällen und ihre Geschwindigkeit bei der Wiederherstellung kritischer Netzwerkelemente.
  10. Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre netzwerkbezogenen DR-Pläne – insbesondere Wiederherstellungs- und Neustartaktionen – um sicherzustellen, dass Ihre Technologieteams genau wissen, wie Netzwerkdienste wiederhergestellt werden können.

Kosteneffiziente Techniken zur Steigerung der Bandbreite

Die folgenden Aktivitäten können bei der effektiven Verwaltung der Bandbreitennachfrage helfen. Außerdem lassen sich damit gegebenenfalls die Bedarfe und die Kosten für das Change Management der Konfiguration des Netzwerks reduzieren.

  1. Datenkomprimierung ist eine effektive Möglichkeit, die vorhandene Bandbreite zu nutzen, aber die Größe der zu übertragenden Daten zu verringern. Prüfen Sie unbedingt die Komprimierungsalgorithmen und Sicherheitsvorkehrungen der Anbieter, bevor Sie in deren Lösungen investieren.
  2. Erkundigen Sie sich bei Ihren Netzwerkbetreibern nach den Kosten, die ihnen für die Skalierung des Durchsatzes eines Services entstehen, wenn ein Ereignis eine kurzfristige Steigerung der Bandbreite erforderlich macht.
  3. Die Netzbetreiber bieten möglicherweise ein Traffic-Management an, mit dem Ihnen die vereinbarte Bandbreite zugesichert werden soll. Solche Vorkehrungen haben in der Regel ihren Preis. Allerdings kann ein Traffic-Management billiger sein, als dauerhaft mehr Bandbreite für die vorhandenen Leitungen zu kaufen oder zusätzliche Leitungen hinzuzufügen.
  4. Non-Carrier-Bandbreitenmanagement-Angebote können sinnvoll sein, wenn sich Ihr Bandbreitenbedarf regelmäßig ändert.
  5. Überlegen Sie, ob Sie Ihre Backup-Zeitpläne so ändern, dass mehr Backups nach Geschäftsschluss erfolgen, falls dann mehr Netzwerkbandbreite verfügbar ist.
  6. Eine vollumfängliche Änderung des Backup-Regimes kann hilfreich sein, wobei das Management der verfügbaren Bandbreite bei Änderungen der Sicherungsverfahren ein ausschlaggebender Faktor sein muss.
  7. Analysieren Sie, wie die Bandbreitenanforderungen des Unternehmens in einer Katastrophensituation aussähen, falls die Mitarbeiter versuchten, an ihre gesicherten Dateien gelangen zu wollen. Welche Bandbreiten werden benötigt, wenn sich Mitarbeiter aus der Ferne einschalten?
  8. Wenn das Netzwerk über Fernzugriffe per VPN oder ähnliches verfügt, werden die Benutzer wahrscheinlich von ihren jeweiligen Orten aus auf das Internet zugreifen. Haben Sie auch für diese potenziellen VPN-Nutzer genügend Lizenzen? Vermeiden Sie das Teilen von Lizenzen auf mehrere Nutzer, weil dies unter Umständen zu Verbindungsabbrüchen führt. Dabei können bestimmte Applikationen in unsicheren Status verbleiben. Wie wird sich eine höhere als die normale Nachfrage nach Bandbreite auf den IT-Betrieb auswirken? Können die Carrier und Service-Provider die Notfallanforderungen bedienen?

Stellen Sie also sicher, dass Sie über genügend Netzwerkbandbreite für Ihre Backup-Infrastruktur verfügen. Nehmen Sie die Sachlage ernst und schützen Sie die Netzwerke, denn sie sind unternehmenskritische Teile der IT-Infrastruktur des Unternehmens.

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